Beschreibung des Teilprojekts: Die anhaltende Unterstützung des Programms „Wissenschaftliche Information“ von swissuniversities wird die Verstetigung und Überführung von einem Projekt zu einem etablierten Service ermöglichen. Ferner soll die technische Infrastruktur weiter verbessert werden. Diese Weiterentwicklung wird als notwendig erachtet, um die grundlegenden technischen Entwicklungen der kommenden Jahre im Bereich der Interoperabilität mitzugestalten. Schliesslich werden weitere Teilprojekte aufgebaut, um bis 2020 die meisten aus der heutigen Sicht als forschungsrelevant geltenden Handschriften der Schweiz online zu publizieren.
Alle Bibliotheken und Sammlungen
Bern, Burgerbibliothek, Cod. AA 90.28
Pergament · 1 f. · 27 x 21 cm · Frankreich · 12. Jahrhundert
Leges Langobardorum (Fragment)
Einzelblatt einer in Frankreich entstandenen Handschrift mit einem Bruchstück der Leges Langobardorum. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern. (mit)
Pergament · 8 ff. · 19.5 x 11 cm · Frankreich: Micy · Ende 10. – 1. Hälfte 11. Jahrhundert
Priscianus: Institutiones grammaticae; Vita Prisciani; Seneca: Epistulae ad Lucilium (Fragment)
4 Doppelblätter (wohl 1 Lage) einer kleinformatigen Handschrift, die, wie die Schreibernotiz (f. 5v-6r) eines Letaldus vermuten lässt, aus Fleury oder Micy stammt. Sie enthielt, nebst Auszügen aus Priscians und Senecas Werken, die Disticha Catonis und weitere Stücke. Das Fragment gelangte über Pierre Daniel, der die Schreibernotiz in Bern, Burgerbibliothek, Cod. 450.11 kopiert hat, 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern. (mit)
Beim sogenannten „Berner Parzival“ handelt es sich um den letzten datierten handschriftlichen Textzeugen des zwischen 1200 und 1210 entstandenen Gralromans Wolframs von Eschenbach, der überdies mit Illustrationen versehen ist. Die Handschrift wurde vermutlich 1467 vom Berner Kaufmann Jörg Friburger beim Schreiber Johann Stemhein von Konstanz in Auftrag gegeben. Dieser hat den Text seiner Vorlage stilistisch und redaktionell für den Geschmack eines spätmittelalterlichen Stadtpublikums modernisiert. Zudem liefert er Anweisungen für Illustrationen, die ein Maler mit 28 kolorierten Federzeichnungen in einem wenig späteren Arbeitsgang ausgeführt hat. Die weitere Geschichte der heute 180 Blätter umfassenden Handschrift ist unbekannt; sie muss jedoch in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts in die Berner Stadtbibliothek gelangt sein, in deren Besitz sie spätestens 1816 nachgewiesen ist. (mit)
Pergament und Papier · 8 + 8 + 8 + 8 ff. · A) 29.5 x 19.5-20 cm; B) 27 x 21.5 cm; C) 30.5 x 21.5 cm; D) 27 x 20 cm · A) Italien?; B) Frankreich; C) Frankreich: Bourges; D) England: Wales · A) zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts; B) erste Hälfte des 15. Jahrhunderts; C) um 1465–1475; D) Ende 9./ Anfang 10. Jahrhundert
A) Cicero: Topica; B) Annaeus Florus: Epitome Bellorum Romanorum; Livius: Periochae; C) Juvenal: Saturae, cum glossis; D) Augustinus (Pseudo-): Categoriae [= Paraphrasis Themistiana] (Fragmente)
Sammelband, bestehend aus vier ganz unterschiedlichen Teilen, die vermutlich 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern gelangten; die Teile B und C stammen aus dem Collège de Navarre in Paris. Sämtliche Teile sind, mindestens teilweise, illuminiert. Von allen Fragmenten finden sich zugehörige Teile in anderen Bibliotheken, nämlich A: Paris BN lat. 7709, f. 1–4; B: Paris BN lat. 17566, f. 1–40; C: Paris BN lat. 17902, f. 1–85 sowie D: Leiden UB, Voss. Q 2 IX (f. 60). (mit)
Pergament · 8 + 10 ff. · 27.5 x 19.5 cm ; 26.5 x 17 cm · A) Frankreich: Fleury; B) Frankreich: östliches? · A) letztes Viertel des 9. Jahrhunderts; B) zweites Viertel des 9. Jahrhunderts
A) Passiones sanctorum; B) Isidorus: Synonyma, Differentiae (Fragmente)
Sammelband, bestehend aus zwei unterschiedlichen Teilen, die vermutlich 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern gelangten. Teil A stammt aus einer umfangreichen Sammlung von Heiligenviten für die Liturgie in Fleury, von der sich verschiedene Stücke im Vatikan erhalten haben: Reg. lat. 274, f. 95–102; Reg. lat. 318, f. 1–79, 80–146, 147–258; Reg. lat. 585, f. 13–27; Reg. lat. 711.II, f. 11–18; 67–76. Teil B enthält Fragmente aus Isidors grammatikalischen Schriften und wurde vermutlich im östlichen Frankreich geschrieben. (mit)
Pergament · 8 ff. · 26 x 15.5 cm · Frankreich · erste Hälfte des 9. Jahrhunderts
Salvianus Massiliensis: Epistulae (Fragment)
Einziger Textzeuge für gewisse Briefe des Salvianus von Marseille, dessen Ergänzung in Paris BN lat. 2174, f. 113–115 erhalten ist. Das nicht illuminierte Fragment dürfte vermutlich 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern gelangt sein. (mit)
Pergament · 14 ff. · 24.5 x 18.5 cm · Frankreich · zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts
Boethius: De arithmetica (Fragment)
Mit zahlreichen schematischen Darstellungen versehenes Fragment aus der Arithmetica des Boethius, das 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern gelangt sein dürfte. (mit)
Pergament · 4 ff. · 31 x 22 cm · Frankreich: Loiregegend · erste Hälfte des 9. Jahrhunderts
Isidorus: De natura rerum (Fragment)
Zwei Doppelblätter aus einer vermutlich in der Loiregegend entstandenen Isidor-Handschrift. Das Fragment enthält u.a. eine sorgfältig gezeichnete Windrose sowie am Ende astronomische Texte, die im Umfeld der Aratea auch als Scholia Bernensia bekannt sind. Es ist wohl 1632 mit der Sammlung von Jacques Bongars nach Bern gelangt. (mit)
Pergament · 18 ff. · 34.5–35 x 24.5–25 cm · vermutlich Spanien · zweite Hälfte des 7. Jahrhunderts
Oribasius: Synopsis medica (Fragment)
Bruchstück einer wohl in Spanien entstandenen und möglicherweise über Italien in die Kathedralbibliothek von Chartres gelangten Unzialhandschrift mit medizinischen Texten, deren übrige Teile in Paris BN lat. 10233 erhalten sind. Aufgrund eines Eintrags des Berner Bibliothekars Samuel Hortin dürfte das Fragment mit grosser Wahrscheinlichkeit 1632 mit der Bongarsiana nach Bern gelangt sein. (mit)
Pergament · 12 ff. · 34.5 x 24.5 cm · Königsfelden · kurz vor 1331
Jahrzeitenbuch des Klosters Königsfelden
Das nur 12 Blatt (= 1 Lage) umfassende Fragment aus dem Kloster Königsfelden enthält ein vollständiges Kalendar (Nekrolog) mit den Einträgen der Todestage der Mitglieder der habsburgischen Stifterfamilie sowie des Beichtvaters der Königin Agnes von Ungarn (Lamprecht von Österreich) bis 1330. Es gelangte nach der Aufhebung des Klosters 1528 in bernischen Privatbesitz und wurde im 19. Jahrhundert der Berner Stadtbibliothek geschenkt. (mit)
Reste einer Alkuinbibel aus dem Dominikanerkloster Bern, die um 1495 durch den Buchbinder Johannes Vatter als Spiegelblätter verschiedener heute in Bern und Solothurn befindlicher Inkunabeln verwendet wurden. Nach Aufhebung des Klosters 1528 gelangte der Trägerband (MUE Inc. I.20) vielleicht mit dem Büchervermächtnis des Venners Jürg Schöni 1534 in den Besitz der Berner Bibliothek. Zusammenführung der Fragmente: [sine loco], codices restituti, Cod. 5 (Biblia latina). (mit)
Die
Handschrift enthält die Satzungen der Gemeinde Bever von 1558 (ff. 1r-5v).
Diese wurden nach 1560 als Grundlage für die Erarbeitung neuer Statuten
verwendet, wobei die Artikel zum Teil ergänzt und nach der Abschrift
durchgestrichen wurden, jedoch ohne Textverlust. Der Entwurf der neuen
Satzungen wurde auf den leeren Blättern fortgesetzt; eine Reinschrift dieses
Textes ist aber nicht erhalten. (dar)
Papier · 193 ff. · 19.5 x 14.5 cm · Bever · 1584-1661
Ls Artichels, u Aschantamains, & Estem, dalla Vschinaunchia da Biuer (Die Artikel oder Satzungen der Nachbarschaft Bever 1584-1661)
Enthält
die Satzungen und die jeweiligen Schätzungslisten von 1584 (ff. 1-30), 1589
(ff. 33-58), 1593 (ff. 60-85), 1597 (ff. 88-115) und 1601 (ff. 117-146),
vereinzelt mit zusätzlichen Beschlüssen der Gemeinde. Es folgen die
Schätzungslisten der Jahre 1613, 1617, 1625, 1629, 1637, 1641, 1645, 1649,
1653, 1657 und 1661 (ff.155-186), die einen Überblick über die Entwicklung der
Vermögensverhältisse in dieser Gemeinde über 70 Jahre ermöglichen. (dar)
Pergament · 56 ff. · 20 x 14 cm · erste Hälfte des 13. Jahrhunderts
Collectarium cartusianum
Liturgischer Sammelband, der die Gebete des Breviers des Kartäuserordens enthält (1rCapitula, 18rTemporale, 35vSanctorale, 49vCommune Sanctorum und 51vUsus communis). Dieses kleine Gebetbuch wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert in einer Kartause im Burgund hergestellt. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert wurde das Werk mit Sicherheit in einer der Kartausen der heutigen Westschweiz benutzt, etwa in La Valsainte, in La Part-Dieu oder in La Lance. Der Text ist auf Pergament geschrieben und mit blauen und roten Initialmajuskeln verziert. In den Rändern befinden sich Notizen und Zeichnungen. (def)
Pergament · 17 ff. · 18.3 x 13.5 cm · Italien (Verona) · 15. Jahrhundert
Ordo professionis et consecrationis sanctimonialium (Verona, Kloster San Michele di Campagna OSB, 15. Jahrhundert)
Kleines liturgisches Buch, das während des 15. Jahrhunderts im Kloster San Michele di Campagna bei Verona benutzt wurde. Das Werk enthält den Ritus des Glaubensbekenntnisses und des Weihesakramentes, die bei der Einkleidung einer benediktinischen Nonne praktiziert wurden. Es ist damit ein wertvolles Zeugnis eines Rituals für Frauen, die ihre Gelübde ablegen. (def)
Pergament · [1] + 62 + [1] ff. · 19.2 x 13.5 cm · 13. Jahrhundert
Tancredus Bononiensis, Ordo iudiciarius
Das Ordo iudiciarius ist ein kirchenrechtliches Werk, das zu Beginn des 13. Jahrhunderts von Tankred von Bologna (ca. 1185- ca. 1236) verfasst wurde: f. 60rExplicit ordo iudiciaris magistri Tancreti. Tankred war Erzdiakon und Professor an der Universität von Bologna. (def)
Papier · [15] + 238 + [27] pp. · 14 x 19 cm · 4.10.1675-10.11.1688
Rentier domestique de moy Joannes Castella bourgeois de Frybourg et Chastellain de la Ville de Gruyère
Die ersten 14 Seiten dieses Urbars bestehen aus verschiedenen Notizen zu Eiden oder Verträgen. Die Seite 15 stellt die Titelseite des Verzeichnisses dar: ‟Ici commence mon rentier domestique, cet assavoir de moÿ Joannes Castella, bourgeois de Frÿbourg et chastellain de la ville de Gruÿere, le 3me janvier 1681„. Das Heft führt alle Ausgaben von Jean Castella auf (gewöhnliche Ausgaben wie Sattelgurte, Lohnzahlung für die Hebamme, Holzkauf usw., sowie weniger gewöhnliche Ausgaben), dazu die Belege und besonders auch die Details zu seiner Bodenrente. Auch die Urteile, an denen er als Geschworener oder als Bürge für die Obrigkeit teilnimmt, werden vom Autor notiert. Er erwähnt ausserdem Geschenke, die er erhielt oder die er machte. Das Register führt sowohl die Kosten und Erträge seiner offiziellen Funktion auf wie die Ausgaben und Einnahmen seiner privaten Tätigkeiten. Es handelt sich geradezu um eine historische Zusammenfassung des Alltags eines Freiburger Würdenträgers in Greyerz am Ende des 17. Jahrhunderts. (def)
Güterverzeichnis, verfasst durch den Notar Michel d'Enney im Auftrag von Peter von Greyerz, Prior von Broc. Es wurde zwischen dem 17. November 1565 und dem 20. November 1566 geschrieben. Das Verzeichnis besteht aus den Aufzeichnungen der Güter des Priorats von Broc, nach Ortschaften geordnet. Das Priorat von Broc war ursprünglich demjenigen von Lutry unterstellt und wurde 1577 dem Domkapitel Sankt Nikolaus von Fribourg angegliedert. (def)
Pergament · 2 ff. · ca. (22.5) x 17.5 cm · Fulda · 9. Jh., 2. Drittel
Concilium Ephesinum (Fragment)
Zweitinnerstes Doppelbl. einer Lage, deren innerstes Doppelbl. in Steinhausen, Archiv der Waldgenossenschaft B WG Steinhausen erhalten ist. Es handelt sich um den Rest einer Fuldaer Handschrift aus dem 2. Drittel des 9. Jh. mit der sogenannten Collectio Veronensis der Akten des dritten Ökumenischen Konzils von Ephesos 431. Der Codex wurde offenkundig in der Neuzeit in der Schweiz makuliert. Wann und auf welchem Weg er von Fulda in die Schweiz gelangte, lässt sich nicht feststellen; vielleicht kam er jedoch wie eine Anzahl weiterer Fuldaer Handschriften in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts als potentielle Textvorlage für Drucke Basler Offizinen dorthin. Zur virtuellen Zusammenführung der beiden Fragmente siehe [sine loco], codices restituti, Cod. 6, Concilium Ephesinum. (stb)
Enthält die oberengadinische Übersetzung des Dramas „Die zehn Alter dieser Welt“. Es ist die älteste bisher bekannte Handschrift eines bündnerromanischen Dramas. Am Schluss enthält sie eine Übersetzung des Lieds Nr. 85 von Durich Chiampel[l], wobei das Original erst 1562 erschien, doch steht das Lied nach der Jahresangabe am Schluss des Stücks (43r-46r). Am Schluss der Handschrift steht, kaum lesbar, ein Dekalog (46v). Als Schreiber signiert bartolomeus ulderici zauarit (42v). (dec)