Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Beschreibung Barbara Fleith, Université de Genève / Université de Lausanne, 2014.
    (Standardbeschreibung, momentan angezeigt)
  • P. Benedictus Gottwald, Catalogus Manu Scriptorum qui asservantur in Bibliotheca Monasterii O.S.B. Engelbergensis in Helvetia, 1891, S. 149.
    Zusätzliche Beschreibung anzeigen
Engelberg, Stiftsbibliothek, Cod. 153
Creative Commons License

Beschreibung von Barabara Fleith, Université de Genève / Université de Lausanne, 2014.

Handschriftentitel: Heinrich Seuse: Büchlein der ewigen Weisheit
Entstehungsort: Entstehungsort unbekannt.
Entstehungszeit: Mitte 14. Jahrhundert
Frühere Signatur: S.M.IX
Beschreibstoff: Pergament; vorderer und hinterer Spiegel modernes Papier.
Umfang: 147 Blätter, fol. 101 herausgeschnitten.
Format: 11,8-12 x 8-8,4 cm.
Seitennummerierung: Über der ersten Zeile auf jeder Rectoseite Foliierung aus dem 15. Jahrhundert. Ab 106r kaum mehr lesbar wegen oberer Seitenbeschneidung; daher wurde die Foliierung von späterer Hand neben oder über der ersten Zeile auf jeder Rectoseite nachgetragen.
Lagenstruktur: 10V100 + 1(V-1 (herausgeschnitten))110 + 3V140 + (V-3)147
1. Alte alphabetische Lagenzählung noch erhalten auf der ersten Rectoseite der 2. und 8. Lage (11r und 71r).
2. Alte Lagenzählung mit Hilfe von römischen Buchstaben unten auf der letzten Versoseite einer Lage erhalten auf 50v und 110v.
Zustand: Gut, auf mehreren Seiten Nahtstellen bei Pergamentlöchern (z. B. fol. 15).
Seiteneinrichtung: Schriftraumgrösse: 8,8/9 cm x 6,3 cm, 2 Spalten, unregelmässige Spaltenbreite mit 19 oder 20 Zeilen, Linierung mit brauner Tinte, Zirkellöcher am äusseren Rand manchmal erhalten; fol. 146r-147v wird diese Seiteneinrichtung einspaltig beschrieben.
Schrift und Hände:
  • 1ra - 145vb: Haupthand in gotischer Minuskel (Textualis);
  • 146r- 147v: Hand des 15. Jahrhunderts in Bastarda; an den Rändern von 145vb grobe Federproben.
  • Der Text der Handschrift ist mit einer anderen Textfassung verglichen und nachkorrigiert worden, siehe dazu Bihlmeyer S. 13* und Nemes, 372-373. Der Rubrikator führt Wortstreichungen, ergänzende und korrigierende Randeinträge durch.
  • Weitere Korrekturhände: 1. mit brauner Tinte schreibend setzt diese Hand manchmal diakritische Zeichen und führt dialektgebundene Veränderungen in der Schreibweise der Wörter durch, aber auch inhaltliche Korrekturen, z. T. auf Rasuren. 2. Diese Hand arbeitet mit schwarzer Tinte, korrigiert Buchstaben (41va) oder Text (43va) (z. T. auf Rasuren 45rb). 3. Eine weitere Korrekturhand z. B. auf 92ra oben am Rand.
Buchschmuck:
  • Rubrizierungen: Überschriften in rot; zum Teil rote Virgeln: 1r-23v regelmässig (Vgl. Thali, S. 251), danach vereinzelt etwa 67r-68r, 83r, 94r, 113r; zudem Virgeln in brauner Farbe. Rote Kapitelzeichen, ewige wisheit und Passagenanfänge sporadisch rot gestrichelt; lateinische Zitate rot unterstrichen.
  • Marginalien: Neben den Lombarden am Rand von Hand des Schreibers Angabe in brauner Tinte über auszuführenden Buchstaben (z. B. 17v). Mehrfach Notandum-Zeichen in rot (z. B. 34rb); zum Teil rote römische Zählungen am Rand (z. B. 38vb, 40vb, 51ra, 69v, 106rb), die von einer Auseinandersetzung mit dem Text zeugen. Auf 104vb ist die textinterne Zählung weggelassen, aber in rot am Rand eingetragen. Ab 134va ist die Numerierung der 100 Betrachtungen am Rande rot vermerkt. Bihlmeyers Angabe S. 279, neben Zeile 13-15 (hier 94r) fände sich die rote Zählung I II III IV, ist irrtümlich. Die in der Handschrift nachgetragenen Autoritätenangaben in rot und braun sind bei Bihlmeyer im Apparat verzeichnet. Zu den Autoritäten siehe Blumrich, S. 49-70 und Fasching, S. 349.
  • Buchschmuck: Abwechselnd einfache rote und blaue Lombarden zu Beginn der Kapitel nach der roten Überschrift. Fol. 38vb blaue Lombarde mit einem Ausläufer am Rand über vier Zeilen. Fol. 143rb zweizeilige rote Lombarde mit vierzeiligem Ausläufer nach oben.
    Fleuronné-Initialen: 1ra (Beginn des Prologes) zweizeiliger blauer Buchstabenkörper (E), innen und aussen mit roter Tinte Filigrandekoration mit zwei neunzeiligen Ausläufern. - 5vb (1. Teil, 1. Kapitel) vierzeiliger blauer Buchstabenkörper (h), darin ausgespart Drakontopede mit Lilienblüte (?) im Maul, innen und aussen mit roter Tinte Filigrandekoration, die am oberen Rand in einen waagerechten Zweig ausläuft mit neun regelmässig angeordneten Blümchen mit fünf blauen Blütenblättern. Am ganzen linken Rand entlang Rankenausläufer bestehend aus zwei roten und einem blauen Stab und einer abwechselnd blau/roten Dekorationsleiste. Die Ranke endet in einem blauen Drakontopeden, aus dessen Maul am unteren Rand entlang ein roter Zweig entwächst mit zwölf Blümchen, die wie auf dem oberen Rand gestaltet sind. Die Gestaltung dieser Fleuronné-Initiale zeigt Ähnlichkeiten zu Engelberg, cod. 141, fol. 29v und 52v, Solothurn, ZB, Cod. S. 451 fol. 227r, und Zürich, ZB, Ms. C 143, fol. 126r (Siehe zu diesen Handschriften Fasching S. 331-334). - 93va (Beginn des 2. Teils) vierzeiliger blauer Buchstabenkörper (E), innen mit roten Ornamenten gefüllt, mit roter Tinte umrandet; am Rand rote Filigranausläufer (über 12 Zeilen) mit blauen Punkten und kleiner Blume mit fünf blauen Blütenblättern. - 133vb (Beginn des 3. Teils): dreizeiliger blauer Buchstabenkörper (S) mit roter Tinte umrahmt und verziert, ausgefüllt mit Ornamenten. Achtzeiliger blauer Rankenstab mit roter filigraner Tintenverzierung über 17 Zeilen.
Einband: Das Buch ist (vor 1615?) neu eingebunden und durch Falze verstärkt worden: weisser Ledereinband mit Engelberger Stempel auf Vorder - und Rückseite: in einer blau eingefärbten ovalen Umrahmung ebenso eingefärbter Eintrag “BIBLIOTHEKA ENGELBERG”, z. T. willentlich abgeschabt. Der vordere Papierspiegel endet in einem Papierfalz nach der ersten Quinternio (hinter fol. 10). Eintrag auf vorderem Papierspiegel: Eigenthum des löbl.[ichen] Frauenklosters S. Andreas in Sarnen, bis 1615 in Engelberg. 30. X. 1887. P.B.G. (d.i. Pater Benediktus Gottwald). Darüber eingeklebtes Engelberger Papieretikett, oben 153, darunter S.M.IX (alte Signatur). Der hintere Papierspiegel endet in einem Papierfalz vor der letzten Quinternio, d.h. vor fol. 141. Auch auf diesem Spiegel eingeklebtes Engelberger Papieretikett mit Eintrag: 153. Auf dem Buchrücken unten aktuelle Signatur wiederum auf aufgeklebtem Engelberger Papieretikett; oben braunes Titelschild: Suso. - Das erste Blatt (fol. 1r) und das letzte Blatt (147v) sind stark abgenutzt; auf fol. 1r ist unten der Bibliotheksstempel des Frauenklosters St. Andreas schwach erkennbar, fol. 147v wiederum der blaue Engelberger Bibliotheksstempel; diese Beobachtungen könnten dafür sprechen, dass das Büchlein zuerst ohne Einband benutzt wurde. Beim Binden wurden die Seiten mit ihren nachträglichen Korrekturen stark beschnitten, ebenso sind durch das Binden manche Korrekturen und roten Nachträge auf den Innenrändern nicht mehr vollständig lesbar (vgl. z. B. neben 85ra oder 128ra). Beim Binden wurden wohl auch die Verstärkungen durch Falze zwischen den Lagen eingefügt; viele sind vollständig erhalten, andere nur noch in Resten (z. B. 89v).
Einbandgrösse: 13 x 10 cm.
Hauptsprache: Westoberdeutsch/Alemannisch: (ein tropfli; das gebluemet mirren buͥscheli)
Inhaltsangabe:
  • 1. 1r- 145vb Heinrich Seuse: Büchlein der ewigen Weisheit
    Ausgabe: Karl Bihlmeyer, Heinrich Seuse, Deutsche Schriften, Stuttgart 1907 (Nachdruck Frankfurt a. M. 1961); Bihlmeyer vergab der vorliegenden Handschrift die Sigle E1 (S. 12*) und verzeichnete ihre Varianten in seinem Apparat. Wie Engelberg, Stiftsbibliothek cod. 141 überliefert die vorliegende Handschrift eine Textfassung, die unabhängig von Seuses 'Exemplar' entstanden sein muss (Vgl. Haas/Ruh, Sp. 1114). Daher stimmt ihr Text nicht wortwörtlich mit demjenigen von Bihlmeyer überein, der sich an der Handschrift Straßburg, BNU, Cod. 2929 (früher Berlin, Staatsbibl., mgq 840; davor Straßburg, Stadtbibl., Cod. B 139), einer 'Exemplar'-Handschrift, orientierte (S. 4*). Cod. 153 umfasst aber alle dort enthaltenen Kapitel bis auf den Epilog (Bihlmeyer 325, 18-28). Der Text der ursprünglichen Abschrift ist wegen der zahlreichen Rasuren und späteren Korrekturen (vor allem bei diakritischen Zeichen) nicht immer einwandfrei identifizierbar.
    • (1ra) (Prolog): Es stůnt ein predierger zeiner zit nah einer meti vor eim crvcifixus vnd clagot got inneclich das er nit konde betrahten nah siner marter vnd nah sinem lidenne vnd das im das als bitter was wan daran hat er bis an die stund (Rasur) gar grossen gebresten gehabt (Korrektur) … – 5rb: … denn wirt ernuͥwerot in gnaden vnd in tugenden (Bihlmeyer 196,2 - 200,10).
    • (5rb) (1. Teil, 1. Kapitel): >wie etlichuͥ menschen vnwissentlich gezogen werdent togenlich ze gote< 5va: Hanc amaui et exquisiui a iuuentute mea et quesiui meam sponsam assumere … – 9rb: … wie herzeclich dur (Rasur)dich geliten ist (Bihlmeyer 200,13 - 203,25).
    • (9rb) (2. Kapitel): >wi es vor dem kruͥzgen ergie vm mich< Nah dem iungesten naht mal do ich mich vf dem berge … – 13va: … genzlich vf schiezest vnd mir noh me davon sagist Entwúrt der ewig wisheit (Bihlmeyer 204,2 - 207,21).
    • (13va) (3. Kapitel): >wi es an dem kruͥz vm in stůnd nah dem usren mensch< Do ich an dem hohen ast des kruͥtzes … – 15vbieman in aller der welt (Rasur) si als ich nu bin. Der diener (Bihlmeyer 207,23 - 209,14).
    • (15vb) (4. Kapitel): >wie reht getrúwe sin liden was< herr so ich vergisse diner wirdeckeit … – 17va: … min minnendes herze minneclich. Der diener (Bihlmeyer 209,16 - 210,28).
    • (17va) (5. Kapitel): >wie duͥ sel under dem kruͥz kunt zeinem < Nv wol vf sel … – 24ra last der suͥnde ie werden (Rasur) laden (Bihlmeyer, S. 211,2 - 216,8).
    • (24ra) (6. Kapitel): >wie betrogen der welte minne ist vnd wie (Rasur) got ist< Minnecliche gůt wie klein ich … – 31va: … wie suͤz abir din minne si Der diener (Bihlmeyer 216,10 - 222,26).
    • (31va) (7. Kapitel): >wie minklich got ist< herre ich hinderdencke den minne zug … – 38vb: … ein tropfli gen dem mer gen der minne (Rasur) der ewickeit. Der diener (Bihlmeyer 223,2 - 229,8).
    • (38vb) (8. Kapitel): >druͥ ding moͤhtin eim minner wider sten das ist wie er so zornlich schin vnd doch so gůt< Ach zarter herre nu wudirt [!] mich … – 40va: … ganzen truͥwen Der diener (Bihlmeyer 229,10 - 230,21).
    • (40va) (9. Kapitel): >warumbe er sich sinen fruͥnden nah luste (Rasur) zuͥht vnd wa bi man sin waren gegenwuͥrtekeit (Rasur) verstan mag< herr es ist alles nah herzen wusche [!] denne eins … – 46ra: … bekumbert was mit diner suͤzen menscheit. Der (fol. 46rb) diener (Bihlmeyer 230,23 - 235,28).
    • (46rb) (10. Kapitel): >Warumb es got sinen fruͥnden als reht uͥbel gestatot in disem zit< herre so ist ein ding … – 48ra: … ein herze vol sih das ist dis zites spil (Bihlmeyer 236,2 - 237,19).
    • (48ra) (11. Kapitel): >von iemer werendem we der helle< Eya min vsirweltu nu lůg von allem … – 51ra: … e das in och also beschehe Entwúrt der ewig wisheit (Bihlmeyer 237,21 - 240,14).
    • (51ra) (12. Kapitel): >Von vnmessiger froͤde des himelriches< Nv hab och dinú ogen vf vnd lůge … – 58vb: … din fruͥnschaft niemer uerliere (Bihlmeyer 240,16 - 247,28).
    • (58vb) (13. Kapitel): >Von vnmessiger edeli zitliches lidennes< MJin zarte herre … – 65rb: … als ein suezes meyentow Der diener (Bihlmeyer 248,2 - 253,16) [der nun folgende Absatz Bihlmeyer 253,17 - 254,3 wurde unten auf den Seiten 64v und 65r in brauner Tinte nachgetragen].
    • (65rb) (14. Kapitel): >von vnsagliche nutz der betrahtunge gotlichen lidens der diener< herr gewerlich es ist … – 70rb: … dines minneclichen lidens. Der diener (Bihlmeyer 254,5 - 259,6).
    • (70rb) (15. Kapitel): >Von dem minnekosen das du sel hat mit got under dem kruͥze von dem biterlichen liden siner marter< Dv hast mir geoffenbaret … – 74rb: … Des frage si selber Der diener (Bihlmeyer 259,8 - 262,14).
    • (74rb) (16. Kapitel): >Von dem wirdigen lobe vnsir frown< O hohuͥ richeit … – 80vb: … vnd niemer ze verlieren (Bihlmeyer 262,16 - 268,3).
    • (80vb) (17. Kapitel): >von ir vnsaglahen herzeleid 81ra:< Wer git minen ogen … – 85va: … duͥ sunne irlasche das suͥ iro schepfere mit (Rasur) Der diener (Bihlmeyer 268,5 - 271,30).
    • (85va) (18. Kapitel): >wie es vmb den inren menschen stůnd in der stunde am kruͥz< Ewiguͥ wisheit so man dinem liden … – 89ra: … (Rasur und Korrektur) klarheit Der diener (Bihlmeyer 272,2 - 274,28).
    • (89ra) (19. Kapitel): >von der aloͤsunge< Ach reinu muoter … – 92rb: … in diner ewigen clarheit Der diener (Bihlmeyer 275,2 - 277,17).
    • (92rb) (20. Kapitel): >von der iemerlichen schidunge von dem grabe< Nu zartuͥ frowe nu gib dinem leide … – 93va: … und in ewiger selikeit bestetet A M E N Der diener (Bihlmeyer 277,19 - 278,17).
    • (93va) (2. Teil, 21. Kapitel): >Das ander teil wie man sol lernen sterben vnd wie ein vnbereiter tod geschafen ist. Der diener< Ewiguͥ wisheit der mir alles ertriche ze eigen gebe … – 100vb: … der ir mit ganzen truͥwen helfe (Bihlmeyer 278,20 - 284, 32).
      • Auf dem unteren Rand moderner Bleistifteintrag: 441. Fol. 101 herausgeschnitten, dadurch Textverlust (Bihlmeyer 285,1-23).
      • (102ra) Fortsetzung: vnsir aller liebssten vruͥnde wie haben wir … – 104rb: … vnd froͤlich uon hinnan uarest. Der diener (Bihlmeyer 285,23 - 287,26).
    • (104va) (22. Kapitel): >wie man inretliche leben sol der diener< herre der uͤbunge ist uil … – 106rb: … wil allen minen fliz daran legen Der diener (Bihlmeyer 288,2 - 290,8).
    • (106rb) (23. Kapitel): >Wie man got minnekliche enpfahen sol< Ewiguͥ wisheit koͤndi min sel … - 120rb: … alle die wile das bild vnd (Rasur) glichnusse des sacramentes belibbet (Bihlmeyer 290,10 - 302,24).
      • 120rb: >Dis soltu sprechen so du zů gest< Eya du lebenduͥ fruht … – 121rb: … in ewiger selikeit AMEN (Bihlmeyer 303,1 - 303,25).
    • (121rb) (24. Kapitel): >wie man got grundlozelich alle zit in allen dingen loben sol< Lauda anima mea dominum … – 133va: … des iemer werenden ewigen lobes Amen (Bihlmeyer 304,2 - 314,7).
    • (133va) (3. Teil): >Das drite teil sint die hundert betrahtung vnd begerunge< 133vb: Swer begeret eigenliche kurzliche vnd
      • 134rb: >hie vahent an .c. betrahtunge< 134va: Ewiguͥ wisheit min herze … – 138va: >Salue regina (Rasur) Ave Maria< Eya reinuͥ zartuͥ můter … – 143rb: … lobe vnd in dinem dienste hab vntz in das grab ein stetes beliben AMEN (Bihlmeyer 314,8 - 322,20).
    • (143rb) (Abschluss): Do dis alles bereit was … – 144vb: … der selben wise vnd do zehant mornent ward es volbraht vf sin ende (Bihlmeyer 322,21 - 324,1-2).
    • (144vb) (Inhaltsübersicht): Dis bůechli das da heisset der ewigen wisheit … – 145vb: … mit kurzen worten als man suͥ alle tage mit andaht (Rasur) (Bihlmeyer 324,3 – 325,17) – In rot und später durchgestrichen: unsir frowen gedihtet uͥbir das Aue maria
  • 2. 146r-147v Gebet O herre la mich iamer haben nach dir o herre la mich in dinen vonden růwen o herre la mich in diner goͤtlichen guͤtti vereinen … – 147v Text nicht mehr lesbar, stark verblast.
Entstehung der Handschrift: Entstehungsort unbekannt.
Provenienz der Handschrift: Die Handschrift befand sich bis 1615 im Doppelkloster Engelberg, ging dann mit der Frauengemeinschaft in das St. Andreas-Kloster in Sarnen.
Erwerb der Handschrift: Kam 1887 mit verschiedenen anderen Codices nach Engelberg zurück.
Bibliographie:
  • Benedikt Gottwald, Catalogus codicum manu scriptorum qui asservantur in Bibliotheca Monasterii OSB Engelbergensis in Helvetia, Freiburg i. Br. 1891, S. 149.
  • Karl Bihlmeyer (Hg.), Heinrich Seuse, Deutsche Schriften, Stuttgart 1907 (Nachdruck Frankfurt a.M. 1961), S. 12*-13*.
  • Georg Hofmann, Seuses Werke in deutschsprachigen Handschriften des späten Mittelalters, in: Fuldaer Geschichtsblätter 45 (1969), S. 113-206, hier S. 181 (Nr. 450).
  • Mathias Stauffacher, Untersuchungen zur handschriftlichen Überlieferung des ›Engelberger Predigers‹, Bd. 1-3, Diss.phil. Basel 1982, hier Bd. 1, Kap. 2.4, S. 20.
  • Kurt Ruh, Deutsche Literatur im Benediktinerinnenkloster St. Andreas in Engelberg, in: Kurt Ruh, Kleine Schriften, hg. von Volker Mertens, Bd. 2: Scholastik und Mystik im Spätmittelalter, Berlin 1984, S. 275-295, hier S. 278-279.
  • Rüdiger Blumrich, Die gemeinͥler des >Büchleins der ewigen Weisheit<. Quellen und Konzept, in: Heinrich Seuses Philosophia spiritualis. Quellen, Konzept, Formen und Rezeption, hg. von Rüdiger Blumrich und Philipp Kaiser, Wiesbaden 1994 (Wissensliteratur im Mittelalter 17), S. 49-70.
  • Kurt Ruh, Der Handschriftenbestand des St. Andreas-Klosters in Engelberg. Ein Überblick, in: Bewegung in der Beständigkeit. Zu Geschichte und Wirken der Benediktinerinnen von Sankt Andreas / Sarnen Obwalden, hg. von Rolf de Kegel, Alpnach 2000, S. 107-120, hier S. 116-118.
  • Peter Ochsenbein, Lateinische Liturgie im Spiegel deutscher Texte oder von der Schwierigkeit vieler St. Andreas-Frauen im Umgang mit der Kirchensprache im Mittelalter, in: Bewegung in der Beständigkeit. Zu Geschichte und Wirken der Benediktinerinnen von Sankt Andreas / Sarnen Obwalden, hg. von Rolf de Kegel, Alpnach 2000, S. 121-128, hier S. 124.
  • Alois M. Haas / Kurt Ruh, Seuse, Heinrich, in: 2VL 8 (1992), Sp. 1109-1129 und 2VL 11 (2004), Sp. 1425, hier Bd. 8, Sp. 1114.
  • Johanna Thali, Regionalität als Paradigma literarhistorischer Forschung zur Vormoderne. Das Beispiel des Benediktinerinnenklosters St. Andreas in Engelberg, in: B. Fleith, R. Wetzel, Kulturtopographie des deutschsprachigen Südwestens im späteren Mittelalter. Studien und Texte, Berlin - New York 2009 (Kulturtopographie des alemannischen Raums 1), S. 229-262.
  • Richard F. Fasching, Ein Text Heinrich Seuses? Untersuchungen zum Prolog des ›Solothurner Legendars‹, in: B. Fleith, R. Wetzel, Kulturtopographie des deutschsprachigen Südwestens im späteren Mittelalter. Studien und Texte, Berlin - New York 2009 (Kulturtopographie des alemannischen Raums 1), S. 327-371, hier S. 333.
  • J. Nemes Balázs, Von der Schrift zum Buch – vom Ich zum Autor. Zur Text- und Autorkonstitution in Überlieferung und Rezeption des ›Fließenden Lichts der Gottheit‹ Mechthilds von Magdeburg (Diss. Freiburg/Br. 2009), Tübingen 2010 (Bibliotheca Germanica 55), S. 372-373, S. 535 (Register).
  • Susan Marti, Malen, Schreiben, Beten. Die spätmittelalterliche Handschriftenproduktion im Doppelkloster Engelberg, Zürich 2002 (Zürcher Schriften zur Kunst-, Architektur- und Kulturgeschichte 3), S. 93, Anm. 275.
  • Siehe zu Heinrich Seuse, "Büchlein der ewigen Weisheit" das europäische Forschungsprojekt Œuvres Pieuses Vernaculaires à Succès (OPVS) (http://www.opvs.fr/) und seine Zielsetzungen.