Sangspruchdichtung (Fragment) / Marner; Konrad von Würzburg; Der KanzlerElektronische Version nach TEI P5.1Konvertierung nach TEI: Laura Glöckler03.06.2018e-codices - Virtual Manuscript Library of Switzerlande-codices - Virtual Manuscript Library of Switzerland
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BaselUniversitätsbibliothekN I 6:50Basel UB, HandschriftenF IV 12 (alt)Basler Rolle (Fragment)Sangspruchdichtung (Fragment) / Marner; Konrad von Würzburg; Der KanzlerOstalemannischer Sprachraumum 1300Ursprünglich als Fälze in F IV 12 überliefert. Das Fragment überliefert neun Strophen des Marners, drei Strophen Konrads von Würzburg und acht Strophen des Kanzlers.Deutsch (Ostalemannisch)rectoSangsprücheZ.1Marner.Z.2Fiur wazer luft und erde | der vier elementen craft | nach gotes ler geZ.3scheffen dz nu leptZ.10Marner.Z.11Ob allen vrowen ain vrowe | rainu muͦter unde magt | hoch geborne Z.12gotes tohter und sin brutZ.19Der von .Z.20Trost alder cristenhaite | Cristes muͦter rainu magt | sunder gallen tubeZ.28Der von Nifen.Z.29Iesus du wunderere | du bist ainer du bist dri | der ie was und iemer můz an ende Z.30 sinZ.36Marner.Z.37Man sünet wol mit worten | gotes und der welte hazZ.45Marner.Z.46Sunder besich die strazen | in der welde war sie ge | wannan du sist kumen Z.47 und wie din leben siZ.54Ich merke dz du sunne | drier hande gabe hat |Marner.Z.55von des almehtigen gotes magenkraftZ.62Marner.Z.63Der gebende ist der werde | der nit enhat der ist unwert | also sprach ain kunec Z.64 was David genantZ.70Marner.Z.71Got hat michel wunder | uf dem lande und in den se | des wir Z.72 nit enwizen dz wirt uns wol kuntEdition Steinmann (1988), S. 300-304 (nach dieser Handschrift), mit Identifikation der Sprüche S. 309.versoSangsprücheZ.1Wcze.Z.2Got en waz du wunders an dir selber hast geschicget | Z.3 wie gar din fron almaehtekait mit kreften ist verzwicgetZ.10Cuͦnrat von Wirczeburg.Z.11Almehtec schöpher den ich ob den kunegen allen prise | du bist ain bruner iun Z.12 gelinc und ain alter herre grise | der sich ze ainer spiseZ.18C. W.Z.19Vrowe aller vreude ich lobe an dir dz du den got gebaere | des tohter und Z.20 des muͦter du mit gantzer kuschi were | so dz dir nit swereZ.27Der Kanczeler.Z.28Got schepher aller dingen | din werde lop kain zunge enmac | volle sprechen Z.29 noch volle singenZ.35Der Kantzeler.Z.36Got schepher aller welte | Ihesus din aine bornez kint | bant sich zuͦ grozem Z.37 gelteZ.42Kantz.Z.43Haileger gaist erhöre | mich armen ich wil biten dichZ.50Der Kanzeler.Z.51Owe daz mir gebristet | owe dz mich die maister hant | mit spruchen uber Z.52 listetZ.58Der Kantzeler.Z.59Mich müiet harte sere | daz maneger hat ere ane guͦt | und maneger Z.60 guͦt an ereZ.66Ain infelle und ain krone | die phlegent nu der cristenhait | mit ir gerichten Z.67 schoneZ.73Der Kantzeler.Z.74Fenix ain vogel ist genant | gar wunderlichZ.81Der Kantzeler.Z.82So wol dir hochgeloptez adel | swa man dich vindet unververtEdition Steinmann (1988), S. 304-309 (nach dieser Handschrift), mit Identifikation der Sprüche S. 309.Pergament4 Längsstreifennebeneinandergelegt 29,5 x 9/9,5 cmDie vier Streifen wurden 2017 auf der Recto-Seite unten links einzeln mit Bleistift foliiert: a-d. Nebeneinandergelegt ergibt sich ein Blatt mit einer Rectoseite (ar, br, cr, dr) und einer Versoseite (av, bv, cv, dv).Liniierung auf Recto- und Versoseite.
Kleine, zierliche Textualis; wahrscheinlich von einer Hand um 1300 geschrieben.
Rote Auszeichnung der Initialen; rote Auszeichnung der Autornamen, welche grösstenteils im freien Teil der Zeile über jeder Strophe stehen.
Die vier Streifen, die nebeneinandergelegt ein Blatt bilden und als Fälze in einer Handschrift aus der Basler Kartause überliefert wurden, müssen Teil einer Rolle gewesen sein (vgl. die Proportionen des Fragmentes und seinen Erhaltungszustand).
Eigent.: Öffentliche Bibliothek der Universität Basel
Bibliograph. Nachweise
Schneider, Karin. - Gotische Schriften in deutscher Sprache. I. Vom späten 12. Jahrhundert bis um 1300, Text- und Tafelband. - Wiesbaden 1987, Textbd. S. 249.Steinmann, Martin. - Das Basler Fragment einer Rolle mit mittelhochdeutscher Spruchdichtung. - In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. - Wiesbaden: Franz Steiner. - Bd. 117 (1988), H. 4, S. 296-310 (mit Edition).
Literatur
Rouse, Richard H. - Roll and codex, in: Paläographie 1981 / hrsg. v. Gabriel Silagi (Münchener Beiträge zur Mediävistik und Renaissance-Forschung, 32). - München, 1982, S. 107-123, hier S. 119 Anm. 28 (unter der Provenienz-Signatur F IV 12).Kornrumpf, Gisela. - Art. Der Kanzler. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters, Verfasserlexikon, 2. Aufl., Bd. 4. - Berlin; New York, 1983, Sp. 986-992, hier Sp. 987.Schanze, Frieder. - Meisterliche Liedkunst zwischen Heinrich von Mügeln und Hans Sachs, 2 Bde. - München; Zürich: Artemis Verl., 1983-1984, hier Bd. II: Verzeichnisse (MTU 83), S. 144.Einleitung, Überlieferung [darin S. 59-318: Handschriftenverzeichnis, bearbeitet von Eva Klesatschke und Frieder Schanze]. - Tübingen: Max Niemeyer, 1994, S. 75.Haustein, Jens. - Marner-Studien. - Tübingen: Max Niemeyer Verlag, 1995, S. 270.Holznagel, Franz-Josef. - Wege in die Schriftlichkeit (Bibliotheca Germanica, 32). - Tübingen; Basel, 1995.Baldzuhn, Michael. - Vom Sangspruch zum Meisterlied. - Tübingen, 2002, S. 88-90.Der Marner: Lieder und Sangsprüche aus dem 13. Jahrhundert und ihr Weiterleben im Meistersang / hrsg., eingeleitet, erläutert und übersetzt von Eva Willms. - Berlin: De Gruyter & Co., 2008, S. 2.Miedema, Nine. - "in Theothonico multorum bonorum dictaminum compilator": Konrad von Würzburg als Verfasser geistlicher Sangspruchdichtung. - In: Sangspruchdichtung um 1300: Akten der Tagung in Basel vom 7. bis 9. November 2013 / hrsg. von Gert Hübner ... [et al.]. - Hildesheim: Weidmann, 2015, S. 147-165, hier S. 148.
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