Bern, Burgerbibliothek, Mss.h.h.I.2
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Beschreibung für e-codices von Florian Mittenhuber, Burgerbibliothek Bern, Sammlung Bongarsiana, Oktober 2011.

Titre du manuscrit: Diebold Schilling: Amtliche Berner Chronik, Band 2
Origine: Bern
Période: 1478-1483
Support: Meist feines Pergament, an einigen Stellen durchscheinend.
Volume: 186 Blatt
Format: 38–39 x 27–27,5 cm
Numérotation des pages: Moderne Paginierung: f. I–II, S. 1–368; zusätzlich moderne Foliierung: f. I–II, 1–184.
Composition des cahiers:
  • I2 + 23 IV368
  • 23 aus Quaternionen bestehende Hauptlagen, dazu ein Pergament-Doppelblatt als Vorsatz, dessen linke Hälfte den vorderen Spiegel bildet, die rechte Hälfte S. 1-2. Eingebunden ist als moderner Vorsatz ein papiernes Doppelblatt (f. III). Das letzte, ungezählte Blatt von Lage 23 bildet den hinteren Spiegel. – Die bei der Neubindung von 1604 ersetzten Seiten 309-320 (s. unten spätere Ergänzungen) bilden heute die inneren drei Doppelblätter von Lage 21.
Etat: Restauriert durch J. Lindt, 1971 (Vermerk im hinteren Spiegel).
Mise en page: Einspaltig, 25–26,5 x 16–17 cm, 33–40 Zeilen. Die Räume zwischen den Kapiteln, Titeln und Abschnitten sind oft sehr breit.
Type d'écritures et copistes:
  • Autograph des Diebold Schilling, nach Zahnd 1991, S. 1, eine ‚Bastarda libraria‘.
  • Wenige Nachträge von 1604 (s. unten spätere Ergänzungen).
Décoration:
  • Jedes Kapitel beginnt mit einer einfachen, drei- bis fünfzeiligen Initiale in rot oder blau; häufig finden sich rote Strichelung an den Satzanfängen sowie Zierelemente in den Leerräumen. Auf vier Seiten finden sich grosse ornamentale Initialen:
    • 3 Am Beginn des Prologes eine 18zeilige Initiale >D<. Buchstabenkörper gelb, Ranken grün, auf Goldgrund.
    • 8 Am Anfang des Zürichkrieges eine 30zeilige Initiale >I<. Buchstabenkörper Blau und Gold auf rotem Grund.
    • 47 Am Anfang des zweiten Sarganserkrieges eine 16zeilige Initiale >M< vor geviertem Grund in rot und blau; Buchstabenkörper in den entsprechenden Gegenfarben.
    • 336 Anfang des Freiburgerkrieges von 1448 eine 16zeilige Initiale >I<. Buchstabenkörper Rot und Gold auf grünem Grund.
  • Bildregister:

    Die Handschrift enthält insgesamt 135 kolorierte, jeweils mit Tintenrahmen eingefasste Illustrationen. Bei den bebilderten Kapiteln stehen die Illustrationen immer zwischen Titel und Text.

    2 Berner Bannerträger als Schildhalter des Berner Wappens.
    4 Kaiser Friedrich III. reitet in Bern ein. Hinter ihm ein Bote mit dem Reichsadler und zwei österreichischen Wappen. Der Besuch des Kaisers fand am 7. Oktober 1442 (nicht 1432) statt; vgl. unten S. 114.
    5 Zwei junge Herren von Savoyen kommen nach Bern, um für die Hilfe zu danken, die sie bei Bern gefunden hatten, 1438.
    7 Herzog Amadeus von Savoyen reitet nach seiner Wahl zum Papst Felix V. am 18. Juni 1440 in Bern ein.
    10 Der Graf von Toggenburg auf dem Sterbebett. Eine überaus interessante Darstellung einer Sterbeszene im ausgehenden Mittelalter. Der Graf liegt nackt im reichen Bett. In eigenartigem Kontrast zu den vierschrötigen und plumpen Gestalten der Priester und Mönche die graziöse Dame unter der Türe.
    20 Der erste Zug der Zürcher ins Oberland, Mai 1437.
    22 Die Zürcher besetzen Pfäffikon, 1439.
    32 Kriegsausbruch. Die Schwyzer besetzen den Etzel, Mai 1439.
    39 Kampf am Etzel am 5. Mai 1439 mit ungünstigem Ausgang für die Zürcher. Hübscher Blick auf Rapperswil.
    41 Rudolf Stüssi zieht mit grosser Macht nach Pfäffikon, 1439. Ziehbrunnen und Zürcher Artillerie.
    43 Die Glarner ziehen den Schwyzern zu Hilfe.
    44 Die Urner und Unterwaldner ziehen ebenfalls zu den Schwyzern.
    45 Boten von Strassburg, Basel und anderer Städte suchen zu vermitteln, Mai 1440. Blick auf Zürcher Flotte und Rapperswil.
    49 Die von Schwyz und Glarus besetzen Sargans, 1440.
    55 Die eidgenössischen Boten reiten nach Zürich, um ihre Vermittlung anzubieten.
    61 Schwyz sendet seinen Boten mit dem Absagebrief ins Sarganserland, 27. Oktober 1440. Malerisch bemerkenswerte Seelandschaft.
    63 Schwyzer und Glarner fahren den Walensee hinauf ins Sarganserland, 1440.
    65 Die Oberländer unterwerfen sich und schwören den Schwyzern und Glarnern Treue.
    67 Die Schwyzer besetzen den Etzel in Erwartung der Zürcher, 1440.
    68 Die Glarner kommen mit ihrer ganzen Macht ebenfalls auf den Etzel, 1440.
    71 Die Schwyzer erhalten weiteren Zuzug von Saanen, Weggis, Gersau und von andern Eidgenossen. Die Saaner kommen unter dem Savoyerfähnlein.
    72 Die Schwyzer kommen aus dem Oberland nach Lachen und treffen hier die eidgenössischen Boten, 1440.
    73 Abgesandte vom Basler Konzil, von Bern und andern Orten suchen auf Bildstein, wo die Fähnlein von Schwyz und seiner Freunde versammelt sind, zu vermitteln, richten aber nichts aus, 1440.
    74 Schwyz sendet seinen Boten mit dem Fehdebrief nach Zürich, 1440.
    77 Auszug der Schwyzer und Glarner, 4. November 1440. Im Vordergrund des Bildes der hübsche Bildstock mit Kreuz.
    78 Urner und Unterwaldner ziehen auch mit.
    79 Das verbündete eidgenössische Heer brandschatzt ein zürcherisches Dorf.
    82 Die Zürcher Flotte flüchtet nach Zürich zurück, 1440.
    84 Die Luzerner kommen den Schwyzern zu Hilfe. Der Maler gab dem Anführer aus Versehen ein Zürcher Fähnlein in die Hand.
    86 Berner und Solothurner schliessen sich ebenfalls den Schwyzern an.
    87 Ebenso kommen die Zuger mit ihrer ganzen Macht.
    88 Die Truppen der acht verbündeten eidgenössischen Orte lagern sich vor Zürich.
    103 Zürcherische Abgeordnete reiten zu Kaiser Friedrich III., um ihn für die Stadt günstig zu stimmen, 1442.
    106 Kaiser Friedrich III. fährt von Frankfurt rheinabwärts, um sich in Aachen krönen zu lassen, Sommer 1442.
    107 Bern, Luzern, Schwyz und Solothurn schicken ihre Boten zum Kaiser nach Frankfurt, um ihre Freiheitsbriefe bestätigen zu lassen, 1442.
    109 Kaiser Friedrich III. kommt nach Zürich, September 1442.
    114 Kaiser Friedrich III. kommt nach Bern, 7. Oktober 1442. Vergleiche dazu das irrtümlich ins Jahr 1432 versetzte Bild auf S. 4, wo derselbe Einzug mit grösserer Feierlichkeit dargestellt ist.
    117 Fremde, von Zürich angeworbene Söldner, reiten in die Stadt ein.
    119 Nach geschlossenem Bündnis mit Österreich huldigen die Zürcher am 24. Januar 1443 dem Hauptmann Thüring von Hallwyl und heften sich rote Kreuze an, das alte Feindeszeichen für die Eidgenossen.
    120 Die Zürcher rüsten sich gegen die Schwyzer indem sie Letzinen errichten, 1443.
    129 Auszug der Schwyzer mit ihrer Heeresmacht, 18. Mai 1443.
    130 Die Schwyzer schicken ihre Absagebriefe an Österreich und Zürich, 1443.
    133 Die Schwyzer verbrennen die Brücke bei Rapperswil, 1443.
    134 Als Antwort verbrennen und verwüsten die Rapperswiler den Schwyzern das Dorf Hurden, 1443. Zu beachten die malerische Dorfansicht mit dem Kirchlein und das Schlachtschiff der Rapperswiler auf dem See.
    135 Die Rapperswiler schicken den Schwyzern den Fehdebrief, 1443.
    138 Die Schwyzer schlagen die Zürcher und Rapperswiler bei Freienbach am 22. Mai 1443. Hübsche Seelandschaft mit bestücktem Schiff der Rapperswiler.
    140 Luzerner, Urner und Unterwaldner ziehen den Zugern zu Hilfe.
    141 Thüring von Hallwyl und die Zürcher ziehen mit ganzer Macht auf den Albis, 1443.
    144 Die Eidgenossen schlagen die Zürcher an der Letzi am Hirzel, 1443.
    147 Die versammelten Eidgenossen auf dem Marsch nach Horgen und Zürich. Zu beachten der Pilger, der am Brunnen trinkt.
    148 Die Eidgenossen ziehen mit ganzer Macht vor Bremgarten, 1443.
    149 Die Berner und Solothurner kommen mit ihrer Heeresmacht auch nach Bremgarten zu den anderen Eidgenossen, 1443.
    150 Die Leute von Bremgarten und Baden schwören den Eidgenossen Treue, 1443.
    152 Die Eidgenossen ziehen vor Regensberg und erobern Stadt und Schloss, 1443.
    154 Die Eidgenossen belagern und erobern Schloss Grüningen, 16. Juni 1443. Bemerkenswert das Geschütz hinter dem sonderbaren Felsen.
    160 Sammlung der Eidgenossen zum neuen Feldzug, 18. Juli 1443.
    162 Die Schlacht bei St. Jakob an der Sihl, 22. Juli 1443.
    167 Das eidgenössische Heer zieht vor Baden, 1443.
    169 Auf ihrem Zuge durch das Land verwüsten und verbrennen die eidgenössischen Truppen die Dörfer, 1443.
    171 Die Eidgenossen belagern die Stadt Rapperswil, 29. Juli 1443.
    178 Die Basler, Berner und Solothurner belagern Laufenburg, 1443.
    180 Abgeordnete der Eidgenossen reiten nach Baden zu einer Tagung mit Vertretern von Zürich und der Reichsstädte, 1444.
    201 Die Eidgenossen ziehen wieder aus: Die Berner, Luzerner und Zuger vor Baden, die übrigen Eidgenossen nach Pfäffikon, 30. April 1444.
    205 Die von Wil erobern Spiegelberg und Griessenberg, 22. April 1444.
    206 Die Eidgenossen lagern sich mit ganzer Macht vor Greifensee, 1444.
    207 Das Schloss Greifensee wird bestürmt, 1. Mai 1444. Interessant die beiden grossen Setzschilde im Vordergrund.
    209 Die Besatzung von Greifensee ergibt sich den Belagerern.
    210 Die Besatzung wird gefesselt aus der Burg geführt, 27. Mai 1444.
    211 Der Mord von Greifensee, 1444. Hinrichtung der Gefangenen im Ring. Die eindrücklichste und ergreifendste Darstellung dieser furchtbarsten Folge eines Bürgerkrieges. Der Henker von Bern, der seines Amtes waltet und der Geistliche, der den unglücklichen Opfern letzten Trost spendet.
    217 Die Eidgenossen auf ihrem Eroberungs- und Verwüstungszug durch das feindliche Land, 1444.
    220 Neuer Auszug der Berner und der andern Eidgenossen gegen die Zürcher, Juni 1444. Bemerkenswert das Bauernhaus mit einem Giebel.
    222 Belagerung von Zürich, 1444.
    225 Thomann von Falkenstein und Hans von Rechberg überfallen die Stadt Brugg, 4. August 1444.
    227 Die Berner und Solothurner belagern die Farnsburg, 1444.
    229 Der Dauphin von Frankreich kommt mit seinem Heer ins Elsass, 1444.
    231 Die Schlacht bei St. Jakob an der Birs, 26. August 1444.
    235 Die Zürcher erobern Neu-Regensberg, 1444.
    236 Die Zürcher überfallen die Stadt Baden, 22. Oktober 1444.
    238 Berner und Solothurner besetzen den Aargau, 1444. Das vordere Haus des Dorfes ist als Wirtshaus bezeichnet.
    239 Kämpfe auf dem See und am Land zwischen Schwyzern und Zürchern.
    240 Die Schwyzer kapern den Zürchern Schiffe weg.
    242 Die Schwyzer in ihrem Panzerschiff, genannt «der Schneck», vor der Brücke von Rapperswil, wo sie zwei Kanonen erbeuten.
    243 Gefecht in den Reben von Erlenbach, 13. Oktober 1444.
    249 Rapperswil wird von den Zürchern verproviantiert. Seelandschaft.
    251 Die Österreicher fallen in das Sarganserland ein und lassen sich Treue schwören, 1. Dezember 1444.
    252 Die Zürcher verwüsten das Land um Baden, 1444.
    253 Gegenseitige Raubzüge der Zürcher und Schwyzer. Eigenartig berührt das Unvermögen des Malers, die Kühe zu zeichnen. Der Zeit entsprechend hält er sich wahrscheinlich an irgendein altes Vorlagebuch, statt an die Natur.
    254 Die Zürcher verwüsten und brandschatzen das Freiamt, 1444.
    255 Als Antwort verbrennen die Schwyzer den Zürchern die Dörfer am See.
    257 Die Zürcher unternehmen einen Raubzug vor Wil, 20. Januar 1445.
    258 Die Zürcher überschreiten die Reuss zu Pferd und auf Wagen, 3. Februar 1445.
    259 Berner und andere Eidgenossen ziehen über den Rhein ins Vorarlbergische und brandschatzen Städte und Dörfer.
    261 Die Eidgenossen stürmen und erobern Stadt und Schloss Sargans, 1445.
    263 Herzog Albrecht von Österreich kommt nach Zürich, 30. April 1445.
    264 Die Schwyzer ziehen mit ihrer Hauptmacht nach Pfäffikon, 1445. Im Vordergrund der Soldat, der aus der gefassten Quelle Wasser trinkt.
    265 Die Schwyzer bauen in Pfäffikon eine grosse Kriegsflotte, die «Gans» und den «Kiel» und ein grosses Floss.
    267 Die Österreicher verbrennen mit Brandpfeilen die Vorstadt von Wil, 1445.
    268 Die Österreicher stürmen die Stadt Wil, 1445, aber ohne Erfolg.
    269 Die Winterthurer verlieren ihr Fähnli, 11. Juni 1445.
    270 Sieg der Appenzeller bei Wolfhalden, 11. Juni 1445.
    271 Die Schwyzer ziehen mit ganzer Macht nach Pfäffikon, 1445.
    273 Unterhandlungen auf dem See. Interessant die Kostüme der österreichischen und zürcherischen Abgesandten.
    274 Die Zürcher rauben das Vieh und verwüsten die Gegend von Bremgarten, 1445.
    276 Raubzug der Rapperswiler nach Uznach, 1445.
    277 Neuer Auszug der Schwyzerischen Truppen.
    278 Zuzug der andern Eidgenossen.
    279 Die Eidgenossen verbrennen und verwüsten das Land und die Dörfer bis nach Zollikon, 22. Juli 1445.
    280 Die Eidgenossen verwüsten das Freiamt, 1445. Der grosse Ziehbrunnen im Dorf.
    281 Die Schwyzer fahren mit einem grossen Floss vor Rapperswil, 1445.
    282 Hans von Rechberg und die Zürcher machen einen Anschlag auf Mellingen, 18. August 1445.
    283 Die Österreicher rauben den Toggenburgern ihr Vieh, 1445.
    284 Gefecht zu Wigoltingen, 5. September 1445.
    286 Die Zürcher bringen Proviant nach Rapperswil, 1445.
    287 Die Leute von Grüningen nehmen den Zürchern ihren Viehraub wieder ab.
    288 Basler, Berner und Solothurner belagern und erobern das Schloss Rheinfelden, 14. September 1445.
    289 Die Berner und andern Eidgenossen belagern Säckingen, 1445.
    292 Die Grüninger rauben den Winterthurern eine grosse Viehherde.
    293 Eidgenössische Soldaten werden bei Bremgarten von den Zürchern überfallen und erschlagen, 1445.
    294 Die beiden feindlichen Flotten von Zürich und Schwyz auf dem See. Eine perspektivisch sehr hübsch ausgeführte Seelandschaft.
    298 Die Schlacht zu Wollerau, 16. Dezember 1445. Auch hier ist das Landschaftsbild am See mit besonderer Liebe gemalt.
    302 Die Zürcher verbrennen den Schwyzern ihre grossen Schiffe. Zu beachten die beiden Speicher mit den «Mäusesteinen».
    304 Die Eidgenossen fallen in das Sarganserland ein und richten grosse Verheerungen an, 1446.
    306 Das Gefecht bei Ragaz, 6. März 1446.
    341 Die Freiburger erobern Montenach, Weihnachten, 1447.
    342 Die Berner hauen den Freiburgern den Galgen um, 1448.
    344 Gefecht in der Galteren bei Freiburg, Donnerstag nach Ostern, 1448.
    346 Raubzug der Berner nach Freiburg, 1448. Das Freiburger Münster im Bau.
    349 Herzog Albrecht von Österreich kommt nach Freiburg, 1449.
    352 Hans von Rechberg überfällt mit seinen als Pilger verkleideten Kriegern die Stadt Rheinfelden, 1448.
    354 Ein bernisches Heer zieht dem Herzog von Savoyen zu Hilfe, 1454.
    356 Die Eidgenossen ziehen in den Hegau und richten dort grosse Verwüstungen an, 1456.
    357 Die Eidgenossen ziehen im Plappartkrieg nach Konstanz und brandschatzen die Stadt um fünftausend Gulden, 1458.
    359 Gefecht zwischen den Eidgenossen und den Allgäuern am Bucholter Berg, 1460.
    361 Die Eidgenossen belagern und erobern Diessenhofen, 1460.
    365 Die Solothurner ziehen vor Mümpelgart (Montbéliard), 1465.

Ajouts: Bei der Neubindung von 1604 [vgl. den Eintrag am Ende des ersten Bandes: Actum 20ᵃ Decembris A° restaurationis 1604 ] wurde, offenbar als Ersatz für fehlende oder schadhafte Blätter, eine Abschrift der verlorenen Textteile angefertigt (Seiten 309-320). Von derselben Hand stammen die wenigen, aber z.T. ausführlichen Randbemerkungen und Überschriften (9, 59, 336, 340, 343, 345, 349, 350, 351, 355) sowie die Jahreszahlen.
Reliure:
  • Mit hellem Leder bezogene Holzdeckel mit geschrägten Kanten, 41 x 29,5 x 7,5 cm; Der Band wurde ist auf 5 erhabene Doppelbünde geheftet, die Kapitale sind mit weissem Leinenfaden umstochen. Unten auf dem Buchrücken Signaturschild: Diebold Schillings Berner Chronik, Bd. 2 – Mss.Hist.Helv.I.2.
  • Das mit diagonalen Streicheisenlinien schlicht verzierte weisse Deckelleder sowie die beiden Messingschliessen wurden bei der Restaurierung von J. Lindt 1971 neu angefertigt. Laut Angaben von J. Lindt im hinteren Deckel bestand das ursprüngliche Überzugmaterial um 1500 aus lohgarem Leder; der zweite Überzug, wohl von 1604 (vgl. hierzu die Beschreibung von Mss.h.h.I.1), war aus weissem Schafleder.
Sommaire:
Diebold Schilling: Amtliche Berner Chronik, Band 2
  • 1 leer
  • 2 Heraldisches Titelblatt (s. oben Bildregister)
  • 3-366 Chroniktext
    • Durch deß willen daß menglichem kuntlich und offenbar werde, mitt waß redlicher sache und getaten ein Statt von Bernn in Oechtland und auch annder ir eidgnoss[en] umbgangen sind. So han ich diß bůchß tichter allerley harin beschriben, die zem teil und meren teilß all sind beschechen nach Datum der Statt von Bernn alten Cronick …–… Und was sider har me beschechen ist, von den burgunschen kriegen und andern sachen, das vindet man alles luter und eigentlich in der Statt von Bernn nüwen Cronicken. Stierlin/ Wyss 1820, S. 1–335; Bloesch/ Hilber 1943 [Faksimile: Bd. 2].
    Bemerkungen zum Inhalt:
    Für die Schilderung des Zürichkrieges schreibt Schilling die Chronik des Hans Fründ etwas gekürzt einfach ab, wie er für die frühere Geschichte Justingers Chronik benutzt. Der Text Fründs umfasst die 270 Kapitel bis Seite 335, wo mit dem Freiburgerkrieg wieder Schillings eigener Text folgt.
  • 367-368 leer.
Origine du manuscrit:
  • Auftrag des Grossen Rates: 31. Januar 1474; Redaktion und Reinschrift: 1478–1483; Übergabe an die Stadt Bern am Stephanstag 1483.
  • Zur Entstehung siehe die Beschreibung von Mss.h.h.I.1.
Provenance du manuscrit: Aus der städtischen Kanzlei Bern, auf Anraten des Schulrates 1762 zusammen mit anderen Chroniken der Stadtbibliothek geschenkt; vgl das Bibliotheks-Manual vom 23. Aug. 1762, Bd. 1, S. 341: da sich in dero Canzlei verschiedene geschriebene und gedruckte Bücher befinden, welche die vaterländische Historie ansehen ihre Stelle besser in der dortigen Bibliothek finden, als zum Exempel Diebold Schillings Chronik, Valerii Anshelms Chronik Stettlers Chronik etc.
Textausgaben:
  • Stierlin, Rudolf Emanuel/ Wyss, Johann Rudolf: Bendicht Tschachtlans Berner-Chronik, von dem Jahre 1421 bis in das Jahr 1466, Bern 1820.
  • Bloesch, Hans/ Hilber, Paul: Diebold Schilling. Berner Chronik [Faksimile], Bd. 2, Bern 1943.
Gedruckte Kataloge:
  • Bloesch, Emil: Katalog der Handschriften zur Schweizergeschichte der Stadtbibliothek Bern, Bern 1895, S. 1.
  • Scarpatetti, Beat Matthias von: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550. Bd. II: Die Handschriften der Bibliotheken Bern – Porrentruy. Dietikon–Zürich 1983, Textbd. S. 28f., Tafelbd. S. 221.
Literatur zur Handschrift:
  • Baumann, Carl Gerhard: Über die Entstehung der ältesten Schweizer Bilderchroniken (1468–1485). Unter besonderer Berücksichtigung der Illustrationen in Diebold Schillings Grosser Burgunderchronik in Zürich, Bern 1971, hier S. 25–35.
  • Feller, Richard/ Bonjour, Edgar: Geschichtsschreibung der Schweiz vom Spätmittelalter zur Neuzeit, 2 Bde., Basel 1962, hier Bd. 1, S. 21–26.
  • Frühmorgen-Voss, Hella/ Ott, Norbert H.: Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften, München 1986–, hier Bd. 3, Lieferung 5, S. 330–348 (Nr. 26A.19).
  • Germann, Martin: Die amtliche Chronik des Diebold Schilling. Nach dem Triumph über Burgund, in: Actes et communications transactions. Association Internationale de Bibliophilie, XXIVe Congrès 2005 en Suisse, Weinfelden 2006, S. 77f.
  • Homburger, Otto: Über die kunstgeschichtliche Bedeutung der Handschriften der Burgerbibliothek, in: Schätze der Burgerbibliothek Bern, Bern 1953, S. 107–130 [hier Nr. 10: S. 127–130].
  • Hüssy, Annelies: Die Chronistik. Von den Anfängen bis zur Reformation, in: Die Burgerbibliothek Bern. Archiv, Bibliothek, Dokumentationsstelle, Bern 2002, S. 75–80.
  • Ladner, Pascal: Diebold Schilling. Leben und Werk, in: Schmid, Alfred (Hg.): Die Grosse Burgunderchronik des Diebold Schilling von Bern: ‚Zürcher Schilling‘, Luzern 1985, hier Kommentarband, S. 1–8.
  • Lindt, Johann: Die Buchbinder Stuber in Bern [= Bibliothek des Schweizerischen Gutenbergmuseums 32], Bern 1964.
  • Lindt, Johann: Berner Einbände, Buchbinder und Buchdrucker. Beiträge zur Buchkunde des 15. bis 19. Jahrhundert [= Bibliothek des Schweizerischen Gutenbergmuseums 33], Bern 1969.
  • Liebenau, Theodor von/ Mülinen, Wolfgang Friedrich von: Berner Chronik von 1424–1468, in: Archiv des historischen Vereins des Kantons Bern 13, Heft 3 (1892) S. 431–600 [Textedition des sog. Liebenauer Codex auf S. 465–539].
  • Muschg, Walter/ Gessler, Eduard Achilles: Die Schweizer Bilderchroniken des 15./16. Jahrhunderts, Zürich 1941, hier 165–172.
  • Saurma-Jeltsch, Lieselotte E.: Die Illustrationen und ihr stilistisches Umfeld [Mss.h.h.I.16], in: Haeberli, Hans/ Steiger, Christoph von (Hgg.): Diebold Schillings Spiezer Bilderchronik [Kommentarband], Luzern 1991, S. 31–71.
  • Schmid, Alfred: Die Grosse Burgunderchronik des Diebold Schilling von Bern: ‚Zürcher Schilling [Faksimile und Kommentar], 2 Bde., Luzern 1985.
  • Schmid Keeling, Regula: Geschichte im Dienst der Stadt. Amtliche Historie und Politik im Spätmittelalter, Zürich 2009, bes. Literaturverzeichnis, S. 319–346.
  • Störi, Lorenz: Register zu den Illustrationen der Amtlichen und der Privaten Berner Chronik von Diebold Schilling, Bern 1968 (Typoskript).
  • Walder, Ernst: Von raeten und burgern verhoert und corrigiert. Diebold Schillings drei Redaktionen der Berner Chronik der Burgunderkriege, in: Berner Zeitschrift und Geschichte und Heimatkunde 48 (1986) S. 87–117.
  • Zahnd, Urs Martin: Beschreibung der Handschrift [Mss.h.h.I.16], in: Haeberli, Hans/ Steiger, Christoph von (Hgg.): Diebold Schillings Spiezer Bilderchronik [Kommentarband], Luzern 1991, S. 1–6.
  • Zemp, Josef: Die schweizerischen Bilderchroniken und ihre Architektur-Darstellungen, Zürich 1897, hier S. 36–44.
Externe Ressourcen: