Enthält das Chartular und den Zinsrodel des Cluniazenserpriorats von Rüeggisberg im Kanton Bern, welches das erste Cluniazenserpriorat im deutschsprachigen Gebiet und wahrscheinlich das älteste Kloster im Bernbiet war. Die Handschrift besteht aus zwei verschiedenen Teilen, die wahrscheinlich in Bern zu Beginn des 16. Jahrhunderts zusammengefügt wurden, oder 1484, als das Priorat aufgehoben und seine Güter im neugegründeten Berner Vinzenzenstift inkorporiert wurden. Der erste Teil (ff. 1-200 und 261-267) enthält die von 1425-1428 ausgeführten Transkriptionen verschiedener Dokumente, Bullen, und des Zinsregisters des Priorats, das seinerseits von noch älteren Chartularien kopiert worden war. Im zweiten Teil (ff. 201-260) wurden Dokumente aus dem Kollegiatsstift St. Vinzenz in Bern kopiert.
Online seit: 08.10.2020
Sammelhandschrift aus Papier, die in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Freiburg entstanden ist. Der erste Teil enthält neben einigen kurzen deutschen Texten den Cycle de la belle dame sans mercy von Alain de Chartier, Baudet Herenc und Achille Caulier, eine französische Verserzählung in Achtsilbern über die höfische Liebe, welche um 1424 geschrieben wurde. Der zweite Teil enthält eine weitere Verserzählung von Chartier: Le Livre des quatre dames.
Online seit: 04.10.2011
Papierhandschrift, enthält die Freiburger Chronik der Burgunderkriege auf Deutsch, inspiriert vom Kleinen Burgunderkrieg von Diebold Schilling (1477) jedoch aus einer Freiburger Perspektive. Die über lange Zeit vergessene Chronik wird dem Berner Peter von Molsheim zugeschrieben, der sie um 1478 auf Anordnung des Freiburger Rates hin geschrieben haben soll. Die Initialen und Illustrationen wurden nicht ausgeführt.
Online seit: 14.12.2017
Haupthandschrift der "Freiburger Perikopen". Deutschsprachiges Plenar mit den Lektionen der Messe auf Deutsch; Glossen und Zusatztexte an Sonntagen und wichtigen Festtagen.
Online seit: 31.07.2007
Der Sammelband wurde von Konrad von Sulzbach im Jahre 1364 als Student in Strassburg zusammenstellte. Nachdem der erste Teil der Sammlung mit dem Kommentar von Gregor von Rimini OESA verlorengegangen war, wurden 37 Quaestiones determinatae (f. 1r-110v) mit anderen Fragen (110v-119v und 153v-167r) und der Zusammenfassung der Sentenzen von Johannes de Fonte (f. 120r-153r) im letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts in Freiburg i.Ue. gebunden. Die 37 Quaestiones, in denen der Einfluss der englischen Franziskanerschule festgestellt werden kann, finden sich nur in dieser Handschrift.
Online seit: 23.09.2014
Deutsch-lateinisches und lateinisch-deutsches Vokabular des Strassburger Klerikers Fritsche Closener, das Friedrich von Amberg (Guardian in Freiburg, † 1432) 1384 vom Schreiber Gregorius abschreiben liess (Kolophon f. 101v). Bedeutendes alphabetisches Wörterbuch mit knappen Wortübersetzungen, mit Ergänzungen und Nachträgen durch Friedrich von Amberg. Der Holzdeckeleinband und ehemalige Kettenband aus dem 14./15. Jh. wurde 1998 von Pater Otho Raymann vollständig restauriert (zum ursprünglichen Einband siehe Ms. 139). Die ursprünglich losen Teile der Handschrift (f. B, ff. I-XX) sind jetzt fest eingebunden.
Online seit: 14.12.2017
Das De officiis von Cicero ist ein politisches Werk über die Ethik, die während des gesamten Mittelalters benutzt wurde, bereits von Augustinus und den Kompilatoren seiner moralischen Sequenzen, bis zu Christine de Pizan in ihrem Chemin de long estude. Über dieses Werk wurden zahlreiche Kommentare verfasst, wie es auch diese Papierhandschrift aus dem 15. Jahrhundert bezeugt. Auf der letzten Doppelseite (f. 120v-121r) wird die ethische Thematik des ciceronischen Textes durch ein Schema der Tugenden weitergeführt. Diese Handschrift war im Besitz des Regens des Collège de Genève, Hugues Lejeune (1634-1707), der es an die Bibliothèque de Genève verschenkte.
Online seit: 08.10.2020
Diese Handschrift, die in den Jahren 1460-1480 kopiert wurde, enthält De regimine principum von Aegidius Romanus, geschmückt mit einer Miniatur, in der der Autor (Aegidius Romanus) das Buch dem König von Frankreich überreicht. Die letzten Blätter enthalten das Leben Äsops und die Fabeln vom selben Autor, die von Rinuccio d'Arezzo ins Lateinische übersetzt wurden. Die Handschrift gehörte François Bonivard († 1570), Prior im Cluniazenser Priorat Saint-Victor von Genf.
Online seit: 15.04.2010
Die Handschrift ist auf das Jahr 1461 datiert. Sie enthält eine hochallemannische Fassung des Belial von Jacobus de Theramo. Sie ist im Bücherverzeichnis des Klosters Hermetschwil nachgewiesen.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift hat Johannes Künlin zu einem unbekannten Zeitpunkt geschrieben. Sie enthält die lateinischen Initien der Sonntagsevangelien und dazu deutsche Predigten. In der Mitte findet sich die Dekalogerklärung des Marquard von Lindau.
Online seit: 10.11.2016
Das Stundenbuch gehörte Johannes Huber (†1500), Kaplan am Grossmünster in Zürich. Es enthält Teile des Stundengebetes verbunden mit Gebeten für den klerikalen Alltag.
Online seit: 10.11.2016
Das Stundenbuch enthält in erster Linie das Toten- und das Marienoffizium. Die Initialen sind farblich deutlich von einander unterschieden und machen den Text lebendig.
Online seit: 10.11.2016
Das umfangreiche monastische Brevier ist auf den 4. August 1491 datiert. Sein Schreiber ist Heinrich Schlosser, Leutpriester in Zufikon, der es für das nahe Kloster Hermetschwil schrieb.
Online seit: 10.11.2016
Das monastische Brevier war im Kloster Hermetschwil im Gebrauch. Die Rubriken sind zum grössten Teil auf deutsch. Der Einband stammt aus der Werkstatt des dominus Valentinus.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift enthält Hymnen und Cantica für das monastische Chorgebet. Ursprünglich vermutlich für das Kloster Muri geschaffen, war es später im Kloster Hermetschwil in Gebrauch.
Online seit: 10.11.2016
Das Graduale enthält die wichtigsten Messgesänge zum Kirchenjahr und zu den Heiligen. Sie sind mit Hufnagelnoten notiert. Der graphische Zusammenhang zwischen Text und Melodie ist nicht immer eindeutig.
Online seit: 10.11.2016
Jakob Strub aus Aarau, gestorben 1506, schrieb 1456 den Band für seine Verwandte Agnes Trüllerey, Meisterin in Hermetschwil. Er enthält den St. Georgener Prediger.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift ist eine Sammlung von Gebeten und Betrachtungstexten. Einige Blätter sind angerissen. Ganze Lagen wurden herausgerissen.
Online seit: 10.11.2016
Das Gebetsbuch ist vermutlich von einer Nonne geschrieben worden. Die Texte stehen im Zusammenhang mit der Kommunion. Sie dienen als Vorbereitung vor und als Danksagung nach dem Kommunionempfang.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift enthält den Sommerteil eines monastischen Antiphonars. Die Gesänge zum Stundengebet sind in Quadratnotation auf vier Linien notiert. Nachträge von verschiedenen Händen des 15.-17. Jahrhunderts zeigen, dass die Handschrift längere Zeit im Gebrauch war.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift ist nicht vollständig erhalten. Es fehlen Beginn und Schluss und mehrere Lagen in der Mitte. Den lateinischen Text der Gebete und Anweisungen für Messe und Stundengebet begleiten vereinzelt deutsche Rubriken, die auf lokale Bräuche Bezug nehmen.
Online seit: 10.11.2016
Das Brevier dominikanischer Prägung stammt aus Zürich. Es enthält die Texte zu den Heiligenfesten und dem Commune der Heiligen. Thomas von Aquin ist besonders hervorgehoben (2r zehnzeilige Initiale mit Federzeichnung des Heiligen).
Online seit: 10.11.2016
Das aus der Westschweiz oder Savoyen stammende Livre d'heures, etwa um 1490 entstanden, war einst Eigentum des Berner Patriziers Thomas Schöni und seiner Gattin Jeanne d'Arbignon. Die Miniaturen werden dem Meister des Breviers des Jost von Silenen zugeschrieben.
Online seit: 22.06.2010
Der Band enthält die Gebete für die während des Tages zu rezitierenden Teile des Stundengebets. Es sind die Texte vorhanden, die der Verehrung der Heiligen gewidmet sind. Das Buch hat einige Verluste erlitten (verlorene Seiten vorne und hinten, am unteren Rand weggeschnittene Pergamentstreifen). Es stammt aus einem dominikanischen Frauenkloster, möglicherweise aus Zürich.
Online seit: 10.11.2016
Das kleinformatige Büchlein enthält Teile des Stundengebetes für ein Klarissenkloster. Es sind vor allem Texte für das persönliche Gebet. Der Totenkult steht dabei im Vordergrund. Der Band wurde von Melchior Roth, Pfarrer von Erlinsbach, der Hermetschwiler Schwester Barbara Seiler († 1624) geschenkt.
Online seit: 10.11.2016
Diese kleinformatige Handschrift mit Kopert-Einband fällt in die Kategorie der „livres de besace“: Sie enthält hauptsächlich eine Zusammenstellung medizinischer Texte (Guy de Chauliac, Jean Le Lièvre, Jean Jacme, Guillaume de Saliceto, anonyme Herbarien), die grösstenteils auf Mittelfranzösisch übersetzt wurden, ausserdem Kalender und Lieder. Die Haupthand schrieb in einer Schrift aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, dazu sind Anmerkungen aus dem 16. und 17. Jahrhundert vorhanden. Sein erster bekannter Besitzer (genannt auf f. 9r) ist Jehan Farcy, der 1484 und 1496 in Lausanne als Bader bezeugt ist. Federproben und Wappen (Valangin und Aarberg, f. 57v) weisen ebenfalls auf einen regionalen Kontext hin. Auch das Pergament, aus dem der Einband hergestellt wurde, ist eine Wiederverwendung einer am 25. April 1448 im Waadtland erstellten Notariatsurkunde. 2006 erstand die Bibliothèque cantonale et universitaire - Lausanne diese Handschrift mit der Unterstützung privater Stiftungen.
Online seit: 10.12.2020
Das Gebetbuch stammt aus dem kölnischen Raum, worauf die Auswahl der Gebetstexte und der Kalender hinweisen, oder aus dem Stift Münstereifel, da die dort verehrten Heiligen Daria und Chrysanth auf 218r und 219r explizit angesprochen werden. Über Catharina von Wrede (vorderer Innenspiegel) gelangte es in die Bibliothèque des Cèdres, die ab 1966 in den Bestand der Bibliothèque cantonale et universitaire – Lausanne überging. Enthalten sind in diesem kleinformatigen mit 18 Miniaturen illustrierten Band ein Zyklus mit Gebeten zum Leben und Leiden Christi, Gebete zu den Glaubenswahrheiten und zu verschiedenen Heiligen. Die Miniaturen und die Textanfänge werden umgeben mit Blattranken- und Flechtwerkbordüren; ergänzt wird das Dekorationsschema mit 35 goldenen Initialen, Randleistenfleuronné und blauen, roten und goldenen Lombarden.
Online seit: 08.10.2020
Die 1513 vollendete Chronik erzählt die Frühgeschichte Luzerns und ab dem Sempacherkrieg (1386) die Geschichte der Eidgenossenschaft aus der Sicht der Anhänger des römisch-deutschen Kaisers. Die 450 Bilder von zwei verschiedenen Händen bilden aufgrund ihrer Anschaulichkeit sowie des Themen- und Detailreichtums eine einzigartige Quelle spätmittelalterlichen Lebens.
Online seit: 19.03.2015
Enthält die vom hl. Bonaventura verfasste Legenda maior des hl. Franziskus, die Vita beati Antonii und zwei Aktenstücke zum Portiuncula-Ablass. Die Handschrift wurde von Elisabeth von Amberg (ff. 1-127) und Katherina von Purchausen (ff. 129-176) im Jahr 1337 geschrieben. Sie ist mit einer Initiale mit dem hl. Franziskus als Ritter (f. 4r) und einer Vignette mit der Verleihung der Wundmale (f. 77v) verziert. Die Hervorhebung des Namens der hl. Klara in dem Text lässt vermuten, dass der Codex in einem Klarissenkloster, vielleicht in Paradies, geschrieben worden ist. Der Codex gelangte Anfang des 17. Jhs. in den Besitz des Kapuzinerklosters Frauenfeld und wird seit 1848 im Provinzarchiv Schweizer Kapuziner Luzern aufbewahrt.
Online seit: 31.03.2011
Der 1252 erstmals ausgefertigte „Geschworene Brief“ besteht vor allem aus strafrechtlichen Regelungen zur innerstädtischen Friedenssicherung. Schon bald erlangte er die Bedeutung eines Gesellschaftsvertrags, der periodisch revidiert wurde und auf den die Gemeindeversammlung alljährlich vereidigt wurde. COD 1075 bietet die letzte Version in einer speziellen Form: Der Text wurde vom Kanzlisten Josef Corneli Mahler kalligraphisch aufwendig gestaltet; die Artikel werden von kunstvollen Initialen eingeleitet und von Figuren begleitet (die thematisch keinen Bezug zum Text haben). Der Holzdeckeleinband wurde mit blau-weissem Samt verkleidet und mit silbernen Eckverstärkungen, Schliessen und Schildbuckeln versehen.
Online seit: 22.03.2017
Stadtschreiber Egloff Etterlin legte 1433 ein Kopialbuch mit Abschriften der für Luzern staatsrechtlich relevanten Urkunden samt den Übersetzungen der lateinischen Stücke an. Der Band ermöglichte dem Rat den raschen Zugriff auf die Texte und diente als Repertorium der im Wasserturm aufbewahrten Originale. Die Abschriften der 150 Urkunden (mit 21 Übersetzungen) geben die Texte nicht in chronologischer Abfolge wieder, sondern sind thematisch gegliedert. Sie stammen von verschiedenen Schreibern der Luzerner Kanzlei und gehen bis ins Jahr 1492. Seinen Namen verdankt der Band dem prunkvollen Einband von 1505 aus Samt und Taft über Holzdeckeln, verziert mit silbernen Buckeln und Schliessen mit dem Luzerner Wappen.
Online seit: 22.03.2017
Eigentlich handelt es sich bei COD 3655 um ein Stadtbuch, da der Band ausser den Verzeichnissen der Neubürger bis 1441 (das eigentliche älteste Bürgerbuch von der Hand des Stadtschreibers Werner Hofmeier, fol. 1r-53v) auch noch Satzungen, Urkundenabschriften, Verwaltungsnotizen (darunter ein Verzeichnis des Kirchenschatzes der Peterskapelle, fol. 19r, und eine Anleitung für die neue Uhr am Graggenturm, fol. 24r) und chronikalische Aufzeichnungen enthält. Unter letzteren sind etwa Notizen über die Schlachten bei Sempach (fol. 22r), Näfels (fol. 22r) und Arbedo (fol. 49r) zu nennen. Der mit Schweinsleder überzogene und mit dem aufgemalten Luzerner Wappen verzierte Holzdeckeleinband stammt aus der 2. Hälfte des 16. Jhs.
Online seit: 22.03.2017
Das 2. Bürgerbuch enthält die Bürgeraufnahmen Luzerns von 1479 bis 1572. Als Quelle für die Zuwanderung nach Luzern ist der Band wertvoll, da die einzelnen Einträge nicht nur die Namen der Neubürger, sondern auch deren genaue Herkunft nennen. Andererseits zeigt sich darin die allmähliche Abschottung der Luzerner Bürgerschaft im Verlaufe des 16. Jahrhunderts, indem immer weniger Neuzuzüger in den Genuss des Bürgerrechts kamen. Der repräsentative, in Leder gebundene Band enthält neben dem ursprünglichen, nach Vornamen geordneten Register einen Index von Stadtarchivar Joseph Schneller († 1879).
Online seit: 22.03.2017
Im Rahmen eines grossen Prozesses gegen Geisterbeschwörer und Schatzgräber im Jahr 1718 beschlagnahmte die Luzerner Obrigkeit diese sorgfältige Abschrift des "Schlüssel Salomos", eines in einschlägigen Kreisen offenbar verbreiteten und in verschiedenen Abschriften zirkulierenden Zauberbuchs. Durch die Anwendung der darin beschriebenen Rituale für die Beschwörung von Geistern hofften die Leute um den Priester Hans Kaspar Giger, zu Reichtümern zu gelangen. Der Band wurde von den Behörden als „abergläubisch“ bezeichnet und versiegelt ins Archiv gelegt.
Online seit: 22.03.2017
Das älteste Nekrolog des Luzerner Franziskanerklosters ist nicht erhalten; KF 80 ist das zweite Jahrzeitbuch mit Übernahmen aus dem verlorenen ersten Band, die Einträge reichen bis 1734. Zwei wichtige, mit dem Kloster besonders verbundene Stifterfamilien wurden speziell bedacht und erhielten eigene Abteilungen mit den Familienwappen, die Martin (fol. 17v) und die Sonnenberg (fol. 62-63v). Der Band gelangte mit dem Archiv des Klosters nach dessen Aufhebung 1838 ins Staatsarchiv.
Online seit: 22.03.2017
Zusammen mit dem „Schwarzbuch” (KU 4b) bietet dieses Urbar einen umfassenden Überblick über Rechte und Besitz der Zisterzienserabtei, die in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts einen wirtschaftlichen Höhepunkt erreicht hatte. Urkundenabschriften und Zusammenstellungen der Rechte und Abgaben, geordnet nach geographischen Gesichtspunkten, zeigen den Umfang der klösterlichen Besitzungen. Das „Weissbuch” umfasst den Kernbereich der St. Urbaner Grundherrschaft um Pfaffnau und Roggliswil und im bernischen Oberaargau. Der Band gelangte mit dem Archiv des Klosters nach dessen Aufhebung 1848 ins Staatsarchiv.
Online seit: 22.03.2017
Zusammen mit dem „Weissbuch” (KU 4a) bietet dieses Urbar einen umfassenden Überblick über Rechte und Besitz der Zisterzienserabtei, die in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts einen wirtschaftlichen Höhepunkt erreicht hatte. Urkundenabschriften und Zusammenstellungen der Rechte und Abgaben, geordnet nach geographischen Gesichtspunkten, zeigen den Umfang der klösterlichen Besitzungen. Das „Schwarzbuch” enthält Quellen zu den Besitzungen im Bereich der Schaffnereien Zofingen und Sursee, die bis in den Kanton Solothurn und ins Baselbiet reichten. Der Band gelangte mit dem Archiv des Klosters nach dessen Aufhebung 1848 ins Staatsarchiv.
Online seit: 22.03.2017
Der Zisterziensermönch Sebastian Seemann (1492-1551), Abt des Klosters St. Urban ab 1535, schrieb anlässlich des Neubaus der 1513 abgebrannten Klostergebäude nach 1517 eine Klostergeschichte, eingebettet in die eidgenössische und allgemeine Kirchengeschichte. Breiter geschildert werden der Klosterbrand und die Bauernrevolte von 1513. Im selben Band enthalten ist ein Rechnungsbuch für die verschiedenen Ämter des Konvents. Der Band gelangte mit dem Archiv des Klosters nach dessen Aufhebung 1848 ins Staatsarchiv.
Online seit: 13.10.2016
Das älteste Jahrzeitbuch des Klosters St. Urban in seinem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Holzdeckeleinband ist leider nur verstümmelt erhalten. Teil 1 (fol. 3-14v) besteht aus dem Nekrolog des Klosters; Teil 2 enthält den unvollständigen Liber anniversariorum benefactorum (nur 1.-12. Jan., 1. Mai-1. Sept., 4.-7. Sept., 22.Sept.-31. Dez.), mit Nachträgen; Teil 3 umfasst das Officium defunctorum, eine Litanei und Nachträge mit einem Mitgliederverzeichnis der Laienbruderschaft des Klosters. Der Band gelangte mit dem Archiv des Klosters nach dessen Aufhebung 1848 ins Staatsarchiv.
Online seit: 22.03.2017
Der prekäre Zustand des Bandes (der Einband und mehrere Lagen fehlen, die Heftung ist aufgelöst, Verfärbungen durch verschiedene Substanzen) lässt erkennen, dass er lange Zeit in intensivem Gebrauch stand. Die Rezepte aus unterschiedlichen Bereichen (Human- und Veterinärmedizin, Küche) stammen aus dem 15.-17. Jh. Die Handschrift wurde mit dem Archiv der Luzerner Patrizierfamilie Balthasar im Staatsarchiv deponiert.
Online seit: 22.03.2017
Der aus Sursee stammende Hans Salat (1498-1561) war 1531-1540 Luzerner Gerichtsschreiber; in dieser Zeit schrieb er seine Reformationschronik aus katholischer Sicht. Die vom Staatsarchiv Luzern 2004 aus Privatbesitz angekaufte Handschrift ist ein Autograph Salats und war der Luzerner Regierung gewidmet.
Online seit: 13.10.2016
Der kleinformatige Band gelangte 1988 durch Schenkung ins Staatsarchiv. Aufgrund des Besitzervermerks auf dem Vorsatz ist auf eine Herkunft aus dem süddeutschen Raum zu schliessen. Das Büchlein enthält in recht unbeholfener Schrift Rezepte und Anleitungen, von denen manche im Grenzbereich zur Magie anzusiedeln sind.
Online seit: 13.10.2016
Die genaue Herkunft der Handschrift ist unbekannt; Schrift und Sprache lassen auf eine Entstehung im südlichen alemannischen Raum schliessen. Die Inhalte aus den Bereichen Astrologie, Pfropfen von Bäumen, Blutentzug, Gesundheitsregeln, Urologie und Rezepte stammen meist aus bekannten Vorlagen und stimmen zu einem guten Teil mit Codex 102b der Zentralbibliothek Zürich überein. Der Verfasser dürfte nicht aus dem akademischen Milieu gestammt haben, sondern eher ein "medizinischer Praktiker" gewesen sein. Insofern kann der Band als "volksmedizinisches Hausbuch" charakterisiert werden, wohl das älteste seiner Art. Es gilt zudem als älteste Quelle für das sog. "Iatromathematische Corpus".
Online seit: 22.03.2017
Nach eigenen Angaben verfasste Hans von Hinwil, Schlossherr von Elgg (1498-1544) sein Familienbuch im Jahr 1541. Nach einer familiengeschichtlichen Einleitung erscheinen in chronologischer Folge die Wappen der Vorfahren. Damit kann die Handschrift mit bekannten Familienbüchern wie denen der Herren von Eptingen oder der Herren von Hallwyl verglichen werden, stellt aber für die Ostschweiz ein einmaliges Beispiel für adlige Traditionsbildung in Wort und Bild dar.
Online seit: 22.03.2017
Der Liber vitae ist das älteste erhaltene Jahrzeitbuch der Benediktinerpropstei bzw. des Kollegiatstifts zu St. Leodegar im Hof in Luzern. Es wurde 1445 durch den Konventualen Johannes Sittinger unter Verwendung eines verlorenen älteren Nekrologs angelegt. Die Einträge gehen bis 1691, der Ledereinband stammt von 1620.
Online seit: 13.10.2016
Neben Predigten und Predigtmaterialien zu Sonntagen, Heiligen- und Marienfesten enthält die Handschrift Teile des Kommentars des hl. Bonaventura (1221-1274) zu den Sentenzenbüchern des Petrus Lombardus sowie den Traktat über die Arche Noah von Marquard von Lindau (gest. 1392).
Online seit: 09.06.2011
Die Handschrift enthält im ersten Teil Werke von und über die Mystikerin Elisabeth von Schönau (gest. 1164) in alemannischer Übersetzung: Liber visionum, Prophetia Elisabethae, Adiuratio conscriptoris, Liber viarum Dei, Liber revelationum de sacro exercitu virginum Coloniensium, Epistolae, Visio Egberti de Ursula, Epistola Eckeberti ad cognatas suas de obitu dominae Elisabeth. Im zweiten Teil enthält die Handschrift Mechthild von Magdeburgs (gest. um 1282) mystischen Traktat Das Liecht der Gotheit in alemannischer Rückübersetzung aus dem Lateinischen. Dies ist der einzige bekannte Textzeuge dieser Fassung.
Online seit: 21.12.2010
Das Stundenbuch stammt aus dem Besitz des Solothurner Stadtschreibers und Ratsherrn Franz Haffner (1609–1671). Es ist für den Gebrauch im Bistum Bamberg eingerichtet und in nordbaierischer Mundart geschrieben, gehört jedoch zu einer Gruppe von Andachtsbüchern, die in Paris hergestellt und anschliessend zum Verkauf nach Nürnberg exportiert wurden.
Online seit: 18.12.2014
Die Handschrift enthält die Bücher 17–24 der Weltgeschichte des französischen Dominikanermönchs Vinzenz von Beauvais († 1264) in der Douai-Version in 32 Büchern.
Online seit: 23.06.2014
Texte in deutscher Sprache, geschrieben Mitte 15. Jh., für den Gebrauch des Frauenklosters Maria Magdalena in den Steinen in Basel. Das Buch gehörte später dem Kloster Olsberg. Darin finden sich geistliche Texte verschiedener Autoren, dazu Predigten zu den Sonntagen und Festen, ferner Heiligenlegenden. Das Buch erwarb das Kloster Mariastein aus einer Basler Auktion um 1820. Die Predigt zu Mariä Himmelfahrt auf Fol. 194r-198v finden sich gedruckt in ZSKG 4, 1910, S. 205-212 bzw. 207-212, aufgrund einer Kopie daraus vom Mariasteiner P. Anselm Dietler (gest. 1864).
Online seit: 22.06.2017
Das um die Mitte des 15. Jh. zierliche Buch, geschrieben von einer einzigen Hand, diente dem Dominikanerinnenkloster Schönsteinbach im Oberelsass zum Beten der kleinen Horen. Es enthält die Texte des Proprium de tempore und des Commune Sanctorum. Der letzte Teil enthält das Ordinarium, der aber unvollständig ist. Der Abt von St. Peter im Schwarzwald, Philipp Jakob Steyrer, kaufte das Buch 1781; über ihn gelangte es ins Kloster Mariastein.
Online seit: 26.09.2017
Kleine Schrift mit Anregungen zum andächtigen Empfang der heiligen Kommunion. Diese sind durchdrungen vom Geist der deutschen Mystik und dementsprechend auf die Vereinigung mit Gott als Zielpunkt ausgerichtet.
Online seit: 22.06.2017
Papierhandschrift von 1509 in spätgotischer Minuskel mit rot ausgeführten Initialen. Das Professrituale wurde von einem anderen Benediktinerinnenkloster übernommen. Es enthält alle Elemente der Zeremonie wie die Professformel, die Heiligenlitanei und die Orationen. Die Rubriken (Anweisungen) sind in deutscher, die Gebete in lateinischer Sprache abgefasst.
Online seit: 22.06.2017
27 Blätter umfassendes Andachtsbüchlein des 15. Jahrhunderts. Es enthält Texte für das Stundengebet. Diesen schließt sich die als „Letania in der Vasten“ überschriebene Allerheiligenlitanei an, in der beinahe hundert Heilige angerufen werden. Danach finden sich Fürbitten für Arme, Gefangene, Kranke, Pilger, Verstorbene u. a. Abschließend folgen Lob und Bittgebete sowie ein Gebet zur Verehrung des heiligen Kreuzes.
Online seit: 22.06.2017
1460 von Hans Rabustan, dem Kaplan von Sta. Maria, für die Küsterin Anna Planta (Äbtissin 1464-1477) erstelltes Urbar des heiligen Blutes. Darin sind alle Vergabungen an die Heilig-Blut-Reliquie zusammengetragen. Insgesamt sind 33 Feldstücke genau umschrieben sowie die Namen der damaligen Pächter aufgezeichnet.
Online seit: 26.09.2017
Diese Handschrift aus Papier in einem Pergamenteinband besteht aus 82 Blätter, aufgeteilt in 12 zusammengenähte, teilweise unvollständige Hefte. Blaise Hory, ein Pfarrer aus Gléresse, hat die religiös inspirierten Texte in französischer, lateinischer sowie deutscher Sprache abgefasst. Es finden sich Gebete, Danksagungen und Poesie darin. Die Handschrift gehörte der Familie Marval, die sie im Mai 1842 der Bibliothek von Neuchâtel schenkte.
Online seit: 17.03.2016
Die Handschrift ist eine systematische Sammlung von 45 Predigten, die jeweils sechs bis 17 Seiten umfassen. Am Anfang stehen 20 Predigten in Unterengadinisch (S. 1-281), dann folgt eine Predigt in deutscher Sprache (S. 282-297). Die restlichen 24 Predigten sind in Oberengadinisch (S. 298-570). Den Abschluss macht ein „Register der [biblischen] Texte, die in diesem Buche behandelt wurden” (unpag., S. 571-574). Dieses nimmt die jeweils als Thema am Anfang der Predigten zitierten Bibelstellen auf. Dabei wurde die Zahl 33 übersprungen, so dass die Gesamtzahl deshalb 46 beträgt. Zwei Lesezeichen (S. 399-s1.2 und S. 475-s1.2) weisen „Herrn Präses Ulrich Vital Sins” (= Johann Ulrich Gosch Vital, Sent; 1781-1868) als Besitzer der Handschrift aus. Ein Vergleich mit einem autographischen Brief sowie mit der Orthographie seiner publizierten Werke zeigt, dass er auch Schreiber und Autor der Texte ist.
Online seit: 29.03.2019
Missale gemäss dem liturgischen Gebrauch der Diözese Basel, um 1300 datierbar. Im 15. Jahrhundert wurde ein Teil mit dem Ordo Missae eingefügt, dem eine Kreuzigungsminiatur vorausgeht. Der Einband wurde 1992 restauriert und ersetzt den nicht mehr erhaltenen Originaleinband.
Online seit: 09.04.2014
Die niederländische Handschrift vereinigt diverse Fragmente: der Speculum perfectionis, die Léon von Assisi zugeordnet wird, und verschiedene Legenden des heiligen Polykarp, der heiligen Thekla, der heiligen Marie Romaine, der heiligen Radegundis und ein Teil der Legende der heiligen Elisabeth aus Thüringen, verfasst vom Dominikaner Dietrich von Apolda. Bevor die Handschrift nach Porrentruy gelangte, gehörte sie zum Besitz des Domherren Nicolas-Antoine Labbey de Billy, Generalvikar in Langres († 1825).
Online seit: 17.03.2016
Diese Handschrift beinhaltet eine in deutscher Sprache gefasste Abhandlung über die Busse. Sie ist datiert auf den 25. April 1453 (f. 72r). Die Vorsatzblätter bestehen aus Fragmenten der Prima collectio decretalium Innocentii III, des Rainerius von Pomposa.
Online seit: 17.03.2016
Die Abhandlung zur Passion Do der minnecliche got welches in dieser Handschrift abgefasst ist, wurde 1428 von Johanna von Mörsberg niedergeschrieben, oder zumindest in Auftrag gegeben. Sie gehörte dem Klarissenkonvent Gnadenthal bei Basel an und ab 1430 als Büsserin dem Konvent des Klosters Sankt Maria Magdalena an den Steinen, dass ebenfalls bei Basel lag.
Online seit: 17.03.2016
Gustave Amweg beschreibt das Werk als Mémoires d'un Jurassien („Denkwürdigkeiten eines Jurassiers“). Die Papierhandschrift, die der Kantonsschule Porrentruy gehörte, umfasst zwei Teile. Der erste Teil überliefert Rechnungen in deutscher Sprache, gegliedert nach Monaten, von 1670 bis 1672 (S. 1-177). Der zweite Teil (S. 181-358), verfasst auf Französisch, ist ein Tagebuch, geschrieben in der ersten Person von einem unbekannten Mann, der Tag für Tag über seine Tätigkeiten (Studien, Abschriften von Briefen, Dichtungen etc.) sowie ferner unter anderem über eine Reise von Frankreich nach Italien berichtet.
Online seit: 14.12.2022
Diese Handschrift, auch „Cartulaire de Lucelle no 2“ genannt, ist der zweite Band einer Sammlung von Satzungen, welche die Transkriptionen der Titel von Gütern und temporären Privilegien der Abtei von Lucelle (Lützel) enthalten. Die Texte sind in Latein und Deutsch.
Online seit: 08.10.2020
Diese Handschrift mit dem Titel „Protocol 3“ enthält Wahldokumente, Beglaubigungsschreiben und andere Dokumente von Louis, Abt von Lucelle (Lützel): „Protocol 3, anno 1473 super varia instrumenta electioni chartas visitatorias, litteras commendatitias credentiales, coeteraque formularia à Ludovico abbate Lucellensi“. Sie umfasst einen Index (ff. 159r-162v) und ein auf 1630 datiertes Exlibris auf dem Vorsatzblatt (V1r).
Online seit: 08.10.2020
Der erste Teil dieser Handschrift (S. V1-1_0135) enthält die von einem Inhaltsverzeichnis (S. V1-V2) eingeleitete Sammlung von Rechten, Einkommen und Bräuchen des Stiftes Moutier-Grandval. Es folgt ein „Extrait des protocoles du chapitre de Moutier Grand Val depuis l'an 1500 jusqu'en l'an 1788“ (S. 1_0138).
Online seit: 10.12.2020
Der Band enthält die Kopien von verschiedenen Dokumenten, die der Pfarrer von Tavannes, Théophile Rémy Frêne (1727-1804) über mehrere Jahrzehnte, insbesondere aber im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, sorgfältig gesammelt hat. Er versammelt so Erinnerungen, Korrespondenzen, zahlreiche Urkunden und auch Listen, die die vielfältigen wissenschaftlichen Aktivitäten des Pfarrers, vor allem in den Bereichen Geschichte, Geographie und Politik, offenbaren. Die Sammlung ermöglicht es, seine persönlicheren Interessen zu erfassen. Die in thematischen Reihen organisierten Schriften konzentrieren sich hauptsächlich auf das Fürstbistum Basel und die Region Neuenburg. Der Band bezeugt daher ein umfangreiches Projekt zur Beschreibung des Fürstbistums, das Frêne schlussendlich nicht veröffentlicht hat – viele der vom Pfarrer gesammelten Informationen wurden jedoch von Charles-Ferdinand Morel in seinen Abrégé de l'histoire et de la statistique du ci-devant Evêché de Bâle (Strassburg, 1813) aufgenommen. Er spiegelt auch die grundlegende Rolle wider, die die Pfarrer in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Förderer des regionalen Wissens spielten.
Online seit: 14.12.2018
Das Officium parvum BMV wurde von Johannes Höfflin geschrieben und auf den 9. Juni 1478 datiert.
Online seit: 08.10.2015
Das Werk aus dominikanischer Provenienz umfasst Psalmen und Hymnen. Lateinisch werden jeweils nur die Initien angegeben, die deutsche Übersetzung folgt vollständig. Der erste Schreiber bietet das Datum 26. März 1480. Der Hauptschreiber nennt sich Wendelin Fräger.
Online seit: 08.10.2015
Das Stundenbuch stammt aus einem bairischen franziskanischen Frauenkloster. Es enthält das Marienoffizium, die Busspsalmen und das Totenoffizium. Seit 1790 ist es in Muri nachgewiesen.
Online seit: 08.10.2015
Das kleine Gebetbuch aus dem 12. Jahrhundert, das älteste in deutscher Sprache, ist für eine Frau geschrieben worden. Es enthält verschiedene deutsche und lateinische Gebete, darunter die berühmte „Mariensequenz aus Muri“, die älteste bekannte Nachbildung der lateinischen Sequenzform in deutscher Sprache des Ave praeclara maris stella. Es wurde im 19. Jh. mit der Königin Agnes (ca. 1281-1364), die im Kloster Königsfelden gelebt hatte, in Verbindung gebracht. Im Handschriftenverzeichnis des Klosters Muri von 1790 aufgeführt.
Online seit: 22.06.2010
Das Weisse Buch von Sarnen wurde vom Obwaldner Landschreiber Hans Schriber (1436-1478) zusammengestellt. Es wird „Weisses Buch“ genannt, da es ursprünglich in einen weisslichen Schweinsledereinband eingebunden war. Es enthält Abschriften von Privilegien, Bündnissen und wichtigen Entscheiden von Schiedsgerichten und Landsgemeinden ab 1316 und wurde zur Hauptsache in den Jahren 1470/71 geschrieben. Als wichtigstes Kopialbuch der Obwaldner Kanzlei im Spätmittelalter wird es auch heute noch im Staatsarchiv aufbewahrt. Berühmt ist das Buch aber vor allem durch die älteste Darstellung der eidgenössischen Gründungsgeschichte auf lediglich 25 Seiten (S. 441 – 465). Hier wird auch die Geschichte von Wilhelm Tell und dem famosen Apfelschuss erzählt: („Weisses Buch“, S. 447: Nu was der Tall gar ein güt Schütz er hat oüch hübsche kind die beschigt der herre zü imm / vnd twang den Tallen mit sinen knechten / das der Tall eim sim kind ein öpfel ab dem höupt müst schiessen …).
Online seit: 22.03.2012
Diese unscheinbare Papierhandschrift in grünem Kartoneinband enthält verschiedene von Johann Conrad Fischer (1773-1854) eigenhändig exzerpierte Auszüge aus seinen österreichischen Reisetagebüchern. Darin schildert der Unternehmer und Metallurge Fischer aus Schaffhausen seine Begegnungen mit Erzherzog Johann von Österreich (1782-1859), die zwischen dem 4. Februar 1826 [S. 1] und dem 25. Juni 1842 [S. 125] stattfanden. Die zugrundeliegenden Reisetagebücher selber sind nicht mehr überliefert. Nachdem Erzherzog Johann Fischers englische Reisetagebücher gelesen hatte, wollte er den Autor persönlich kennenlernen und liess Johann Conrad Fischer durch dessen Sohn eine Einladung zukommen [S. 3]. Nach dieser ersten Begegnung im Februar 1826 fanden innerhalb von fünf Jahren sechs weitere Treffen statt: 13. September 1826 [S. 15], 24. Juni 1827 [S. 21], 5. Oktober 1828 [S. 50], 17. September 1829 [S. 58], 18. September 1829 [S. 77] und 17. September 1830 [S. 87]. Nach zehnjähriger Pause folgten die drei letzten Treffen: 25. Juni 1840 [S. 101], 24. Juni 1842 [S. 124] und 25. Juni 1842 [S. 125]. Auf 136 Seiten gibt Fischer hauptsächlich die Gespräche wieder, welche die beiden Männer führten. Anhand seiner Erzählungen lassen sich Fischers geschäftliches Interesse und seine Tätigkeit in Österreich besser nachvollziehen. Der Inhalt der Gespräche sowie die Umstände der Besuche eröffnen uns einen Blick auf ihre gemeinsame Welt im Spannungsfeld zwischen der Schweiz und Österreich, zwischen alten politischen Ordnungen und wirtschaftlicher Modernisierung. Die Einträge sind chronologisch geordnet, am Ende folgen vierzehn leere Seiten. Die Seitennummerierung stammt aus der Entstehungszeit des Albums. Ein Überraschungsfund in einem Bauernhaus in Löhningen (SH) brachte das Büchlein im Oktober 2018 ans Licht. Heute befindet es sich im Konzernarchiv der Georg Fischer AG in Schaffhausen.
Online seit: 12.12.2019
Die Papierhandschrift enthält Abschriften, Entwürfe und Auflistungen der französischen, englischen und deutschen Geschäftskorrespondenz von Johann Conrad Fischer (1773-1854) aus Schaffhausen für die Jahre 1811 bis 1817 in mehrheitlich chronologischer Abfolge. Die ersten rund fünfzig Seiten decken den Zeitraum von 1811 bis 1815 ab und enthalten überwiegend Briefentwürfe – erkennbar an den regelmässig vorkommenden Textkorrekturen – an Geschäftspartner in der Romandie und dem französischen Jura. Auf den Seiten 58 bis 165 wird die Korrespondenz der Jahre 1816 und 1817 aufgelistet an Adressaten in Deutschland, Österreich, England, Frankreich und der Schweiz. Am Ende der Handschrift sind drei heterogene Blätter mit weiteren Briefentwürfen eingeklebt.
Online seit: 12.12.2019
Dieses in Leder eingebundene Album beinhaltet rund 35 Widmungen und Zeichnungen von Personen, mit denen der Schaffhauser Kupferschmied und Weinhändler Christoph Fischer (1691-1770) im Lauf seines Lebens Kontakt pflegte. Aus den Einträgen in Latein, Deutsch, Französisch und Englisch lassen sich zwei Reisen Fischers nach London rekonstruieren, während derer die meisten Widmungen entstanden: 1747-1750 via Genf, Lyon, Paris nach London und 1758 via Strassburg, Frankfurt, Amsterdam nach London. Einige Einträge stammen von Mitgliedern der Schaffhauser Familie Schalch, mit der Fischer verwandt war, darunter ein undatiertes Aquarell des Künstlers Johann Jakob Schalch (1723-1789) (S. 122), der 1754-1773 in London und Den Haag lebte. Das Album wurde nach dem Tod von Fischer weitergeführt: Einträge von 1773 (S. 65) und 1820 (S. 215). In die Papierhandschrift sind mehrere Pergamentseiten miteingebunden (S. 1-2, 19-20, 47-48, 115-116, 181-182) und einige Papierblätter nachträglich eingeklebt (S. 39a-b, 55a-b, 147a-b) bzw. die Seiten mit Bildern überklebt (S. 43, S. 125, S. 127). Die Einträge sind nicht chronologisch geordnet und werden von zahlreichen leeren Seiten abgewechselt.
Online seit: 22.06.2017
Bei dieser in Leder gebundenen Papierhandschrift mit Goldprägung (die einzelnen Ziffern des Jahres 1791 in allen vier Buchecken) handelt es sich um das Erinnerungsalbum von Johann Conrad Fischer (1773-1854), Kupferschmied, Metallurge, Unternehmer und Politiker aus Schaffhausen. Aus seiner 1802 gegründeten Gussstahlfabrik entwickelte sich die heutige Georg Fischer AG. Das Album beinhaltet Widmungen und Zeichnungen von rund 70 Personen, mit denen Fischer im Laufe seines Lebens Kontakt pflegte, darunter sein Mathematiklehrer Melchior Hurter (1735-1811) (S. 1), Professor Johann Georg Müller (1759-1819) (S. 49), der Zürcher Arzt Johann Balthasar Zwingli (1764-1817) (S. 164), der Schriftsteller Heinrich Zschokke (1771-1848) (S. 175), Fischers Grossonkel Lorenz Spengler (1720-1807), königlicher Kunstkammerverwalter in Kopenhagen (S. 43), und dessen Sohn Johann Conrad Spengler (1767-1839) (S. 105). Der Grossteil der Einträge in Deutsch, Französisch, Englisch und Dänisch datiert aus seinen Wanderjahren als Kupferschmiedgeselle 1792-1795, als er über Frankfurt, Chemnitz, Dresden nach Kopenhagen und weiter nach London reiste. Danach folgen noch vereinzelte weitere Einträge bis 1841. Die Einträge sind nicht chronologisch geordnet und werden abgewechselt von eingeklebten Blättern (S. 3a-b, 48a, 111a-d) und zahlreichen leeren Seiten. Die Seitennummerierung stammt aus der Entstehungszeit des Albums.
Online seit: 22.06.2017
Diese in grünes Leder gebundene Papierhandschrift ist das Erinnerungsalbum des Eduard Fischer (1801-1859) aus Schaffhausen und enthält Einträge von Familie und Freunden. Eduard Fischer war ein Sohn des Metallurgen und Unternehmers Johann Conrad Fischer (1773-1854) in Schaffhausen. Das Buch enthält Einträge von 1818 bis 1820. Der vorderste Eintrag ist aus der Hand seines Vaters Johann Conrad Fischer: „Experientia est optima Magistra! […] Zum Andenken von deinem dich liebenden Vatter Johann Conrad Fischer, Oberst Lieut: der Art: und Mitglied der helv: Gesellschaft für die gesamten Naturwissenschaften. Schaffhausen, dem 21ten Märtz 1819.“ [S. 3]. Die weiteren Einträge in Deutsch, Latein und Altgriechisch konzentrieren sich auf die Seiten 13 bis 91 mit etlichen leeren Zwischenseiten. Darunter befinden sich auch Widmungen seiner Brüder Georg Fischer (1804-1888) [S. 44] und Berthold Fischer (1807-1879) [S. 73] sowie seiner Schwester C. Fischer [S. 59]. Die Einträge sind nicht chronologisch geordnet. Die Seiten 92 bis 175 sind leer.
Online seit: 12.12.2019
Dieser 1467 entstandene Kodex stellt den mittleren Teil einer Miszellanhandschrift dar, zu dem der Lucidarius (Zürich, Zentralbibliothek C 215) und das Schaffhauser Weltgerichtsspiel (Zürich, Zentralbibliothek C 216) gehörten. Das von Johannes Trechsel geschriebene Stifterbuch enthält legendenhafte Erzählungen zum Leben und Wirken der Nellenburger Grafen im 12. Jahrhundert, welche das Kloster Allerheiligen gestiftet hatten. Ebenfalls enthalten sind Berichte zur erfolgreichen Reform des Klosters.
Online seit: 31.03.2011
Dieses Fragment enthält zwei Bruchstücke von Barlaam und Josaphat des Rudolfs von Ems und wurde als Doppelblatt aus dem Vorderdeckel der Allerheiligenrechnungen, Einnahmen 1545/46 (Allerheiligen AA 1/1545-1546) abgelöst. Rudolf von Ems hatte ca. 1225 aus der lateinischen Vorlage den Roman Barlaam und Josaphat, bestehend aus 16244 Versen, für ein höfisches Publikum gedichtet, welcher sich im Spätmittelalter grösster Beliebtheit erfreute.
Online seit: 31.03.2011
Der um 1300 entstandene Richtebrief ist der älteste ausserhalb der Klöster entstandene Kodex Schaffhausens. Er enthält Gesetze zum Schutz des Einzelnen und zur Regelung des Handels und Gewerbes, eine Reihe von Bestimmungen zur Sicherung der Selbständigkeit der Stadt sowie Gesetze zur Konstitution Schaffhausens. Möglicherweise ist die Entstehung des Richtebriefs eine Folge der bündnispolitischen Verbindungen Schaffhausens mit Zürich, Konstanz und St. Gallen. So folgt die Handschrift im ersten Teil einer Konstanzer Vorlage, im zweiten Teil einer aus Zürich.
Online seit: 31.03.2011
Diese grossformatige Handschrift des 14. Jahrhunderts enthält in ältester Fassung eine illustrierte Abschrift des so genannten Klosterneuburger Evangelienwerkes, einer deutschen Prosaübertragung der Evangelien einschliesslich der Apostelgeschichte und verschiedener neutestamentlicher Apokryphen. Über 400 lavierte Federzeichnungen begleiten den Text als fortlaufende Bilderzählung. Sie sind in unterschiedlicher Dichte über die ganze Handschrift verteilt.
Online seit: 09.12.2008
Die handliche Papierhandschrift enthält den Eucharistietraktat des Franziskaners Marquard von Lindau. Sie wurde im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts von Nicolaus Sinister geschrieben, der sich auf fol. 137r nennt. Dabei könnte es sich um die latinisierte Namensform von Nikolaus Linck handeln, der als Priester zu dieser Zeit in Owingen und Urnau am nördlichen Bodenseeufer wirkte. Auf die ursprünglich freien Blätter der ersten und letzten Lage wurden von späteren Händen weitere Texte der Mystik nachgetragen, darunter eine nur in dieser Handschrift überlieferte Predigt, die ehemals Meister Eckhart zugeschrieben wurde (fol. 1v‒6v), ein geistliches Lied von Heinrich Laufenberg aus dem Umfeld der Gottesfreunde (fol. 6v‒7v) sowie die Reimlegende „Das zwölfjährige Mönchlein“ (fol. 139r‒148r). An den Kapitelanfängen schmücken zwei- bis dreizeilige rote Lombarden die Buchkursive. Eichenberger datiert die Nachtragshand A auf das dritte Viertel des 15. Jahrhunderts, bei der Nachtragshand B erkennt sie Gemeinsamkeiten mit der Handschrift Colmar, Stadtbibliothek, Ms. 305, die aus der Werkstatt von Diebold Lauber stammt und auf 1459 datierbar ist.
Online seit: 14.12.2022
Die grossformatige Papierhandschrift mit der deutschen Übertragung des Psalmenkommentars (Postilla super Psalterium) des Franziskaners Nikolaus von Lyra wurde 1646 von Sebastian Grübel der Stadtbibliothek geschenkt (Schenkungsvermerk fol. 2r). Anders als bislang angenommen, zeichnet nicht Heinrich von Mügeln für die Übersetzung verantwortlich, sondern ein Anonymus mit dem wissenschaftlichen Namen „Österreichischer Bibelübersetzer", der auch als Verfasser des „Klosterneuburger Evangelienwerks" gilt (vgl. Stadtbibliothek Schaffhausen, Gen. 8). Die in nordöstlichem Hochalemannisch gehaltene Handschrift wurde vermutlich im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts im südwestdeutschen Raum von mindestens zwei Händen in einer Buchkursive geschrieben. Der Buchschmuck beschränkt sich auf rote Lombarden, teilweise mit Fleuronné (fol. 178v) und eine fünfzeilige grüne Blatt- und Blüteninitiale (fol. 2r).
Online seit: 14.12.2022
Die 182 Blätter umfassende Handschrift ist zeitlich dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts und lokal dem Gebiet zwischen Ulm und Memmingen (schwäbischer Sprachstand) zuzuordnen. Sie ist in Leder eingebunden und weist einen Holzdeckel mit Kantenschließe auf, angefertigt durch einen Buchbinder, der in Memmingen tätig war. Die drei Abhandlungen entstammen dem Bereich der Pharmakologie/Heilkunde: Heinrich Steinhöwels „Büchlein der Ordnung der Pestilenz“ (2r-47v), die Ulmer Wundarznei (50r-144r) sowie „Von den gebrannten Wässern“ von Michael Puff (147r-179v). Ergänzt wird der Text durch Zeichnungen von Gerätschaften (96v, 97r, 98v, 99r, 148v). Als Schreiber ist Magnus Bengger (nennt sich 179v) anzusehen, von dessen Hand zudem die ebenfalls medizinische Werke umfassende Handschrift Schaffhausen Gen. 9 stammt. Er bedient sich einer Buchkursive. An mehreren Stellen erwachsen in der jeweils ersten Zeile aus einzelnen Buchstaben Drolerien in Form von Gesichtern (so 45v, 50r). Rubriziert sind in der Regel die Kapitelüberschriften, die (verzierten) Initialen am Beginn eines Kapitels, halbhohe Punkte sowie einzelne, meist lateinische Wörter im Text. Rote Lombarden werden dagegen häufig bei satzeinleitenden Lexemen verwendet. Dem Charakter eines medizinischen Hausbuchs gemäß, dessen Text durch eigene Rezepte ergänzt werden kann, finden sich Nachträge von vier anderen Händen (vorwiegend zwischen bzw. nach den Traktaten, so 48r, 145r, 180r).
Online seit: 04.10.2018
Mss 12 ist eine Sammelhandschrift, die zwischen 1553 und 1653 von mehreren Händen angefertigt wurde. Mss 12,1, der erste und umfangreichere Teil (S. 1-147), beschreibt die in Niederösterreich in der Mitte des 16. Jahrhunderts erlassenen Bergbauvorschriften. Es handelt sich um eine Abschrift der offiziellen gedruckten «Bergk Ordnung», die am Hof des Erzherzogs von Österreich verfasst und 1553 von Hans Syngriener (Johann Singriener d. J. [? - 1562]) in Wien gedruckt wurde (Exemplar der Eisenbibliothek: EM/Cr 48). Im Abschnitt nach dem Index am Ende der Handschrift wird Syngriener namentlich erwähnt (S. 147). Die Handschrift beginnt mit einer Erklärung, in der die Autorität Ferdinand von Habsburgs [1503-1564] festgestellt wird, des damaligen Erzherzogs von Österreich (S. 1-2). Es folgen 208 nummerierte Artikel, die eine Vielzahl von Aspekten berücksichtigen, von der Art und Weise, wie Gruben und Schächte anzulegen sind, über die Behandlung älterer Stollen bis hin zur Beschäftigung von Facharbeitern (S. 2-133). Diese Handschrift schliesst mit einer Schlusserklärung (S. 133-134) und einem vollständigen Artikelverzeichnis (S. 135-147). Mss 12,2, der zweite Teil der Sammelhandschrift, enthält eine Fallstudie, welche die Geschichte und den Betrieb der Eisengewinnung und -produktion in der Obersteiermark beschreibt. Der Nachtrag zu diesem Bericht hat Marginalien in einer deutlich anderen Handschrift und bietet ergänzende Kommentare. Das Manuskript wurde 1956 in Wien erworben.
Online seit: 18.06.2020
Dieses Patentmanuskript enthält die Einzelheiten der Vorschriften, die im Jahre 1553 zur Verwaltung des Bergbau- und Forstbetriebes in der Region Kärnten erlassen wurden. Es beginnt mit einer Erklärung, in der die Autorität Ferdinand von Habsburgs [1503-1564] festgestellt wird, der über das Erzherzogtum Österreich herrschte und anordnete, diese Vorschriften zusammenzustellen (fol. 1r-2v). Es folgen 208 nummerierte Artikel. Diese berücksichtigen eine Vielzahl von Aspekten, welche die Art und Weise der Errichtung von Bergwerken betreffen, aber auch das Fischerei- und Jagdrecht auf bergbaulich und forstwirtschaftlich genutzten Flächen (fol. 4v) sowie Regelungen für die Verarbeitung von wertvollen Bergbauprodukten wie Silber (fol. 81r). Das Manuskript schliesst mit einer Schlusserklärung (fol. 85v) und einer vollständigen Referenzliste der Artikel (fol. 86r-91v). Das Manuskript wurde 1952 in Rom erworben.
Online seit: 18.06.2020
Bei der vorliegenden Handschrift handelt es sich um ein Konvolut von Notizen, die der spätere Professor für Eisenhüttenkunde an der Berliner Bergakademie, Hermann Wedding (1834-1908) bei Besuchen der Freiberger Hütten (Sachsen) 1856/57 zusammengestellt hat. Die Notizen entstanden während seines Studium an der Bergakademie Freiberg. Gegenstand der Notizen sind zum einen seine eigenen Beobachtungen zu den Verfahren auf verschiedenen Silber- und Bleihütten in der Umgebung von Freiberg. Die Notizen enthalten zum anderen auch Abschriften einschlägiger wissenschaftlicher Publikationen zu den metallurgischen Verfahren, die in Freiberg angewendet wurden.
Online seit: 14.12.2017
Das vorliegende Reisetagebuch führte der spätere Professor für Eisenhüttenkunde, Hermann Wedding (1834-1908) während einer Studienreise im August und September 1858. Zu dieser Zeit war er Student an der Freiberger und Berliner Bergakademie. Ziel der Reise waren die Mitte des 19. Jahrhunderts neu entstehenden Zentren der deutschen Montanindustrie, insbesondere das Saar- und das Ruhrgebiet. Weddings tägliche Einträge dokumentieren seine Besuche in Kohlezechen, Hüttenwerken und metallverarbeitenden Betrieben. Darin beschrieb er die Betriebsanlagen und Produktionsverfahren der besuchten Werke. In dem Tagebuch spiegelt sich ein ausgesprochen breites naturwissenschaftliches Interesse an den jeweiligen geologischen Verhältnissen wider, in das die Betriebsbeschreibungen eingebettet sind.
Online seit: 14.12.2017
Das Manuskript dokumentiert mehrere Reisen des späteren Professors für Eisenhüttenkunde, Hermann Wedding (1834-1908), nach Großbritannien in den Jahren 1860 und 1862. Wedding unternahm die Reisen als Referendar der preussischen Bergverwaltung. Auf dem Weg über Belgien nach Grossbritannien schrieb er in täglichen Einträgen seine Beobachtungen zu Betriebsanlagen und Produktionsverfahren auf Hüttenwerken und Bergbaubetrieben nieder. Zu den beschriebenen Werken gehörten die Eisenhütte in Seraing (Belgien), die Hüttenwerke in Südwales, die Mitte des 19. Jahrhunderts als besonders fortschrittlich galten, und die ersten Stahlwerke, die mit dem Bessemerverfahren arbeiteten. In den Tagebucheinträgen spiegelt sich auch die Vernetzung Weddings in der zeitgenössischen Fachcommunity wider.
Online seit: 14.12.2017
Diese Handschrift, die 1661 entweder von Hand oder im Namen von Johann Nikolaus Freiherr von Grandmont [?-1689] (S. 11) verfasst wurde, fasst die Vorschriften zusammen, die für den Eisenbergbau im Fricktal zwischen Rhein und Jura, damals ein Teil von Vorderösterreich (heute Kanton Aargau), aufgestellt worden waren. Sie beschreibt Form und Umfang des Betriebs einer hochspezialisierten industriellen Wirtschaftstätigkeit in einem Gebiet, das in den vorangegangenen Jahrzehnten während des Dreissigjährigen Krieges verwüstet worden war. Das Dokument konzentriert sich auf acht Regelungen, die zwischen 1629 und 1649 in Kraft gesetzt wurden, und bezieht sich auch auf Vorschriften vom Juli 1653. Es enthält eine zusammenfassende Liste der Verordnungen mit den Daten ihrer Umsetzung (S. 27-28). Die Handschrift wurde 1952 von Prof. Dr. K. Schib (Schaffhausen) der Eisenbibliothek gestiftet.
Online seit: 18.06.2020
Der Verfasser der Handschrift nennt sich eingangs selbst (S. 3): Wok Pniowsky von Eulenberg (tsch. Vok Pňovský ze Sovince) stammte aus dem mährischen Adelsgeschlecht von Eulenberg (tsch. ze Sovince), dessen Wappen in der Handschrift abgebildet ist (S. 130). Wok ist 1499-1531 nachweisbar, er bekleidete 1518-1525 das Amt des Oberstlandrichters von Mähren. Im Jahr 1526 hat er mit dem vorliegenden Manuskript ein frühes Probierbuch verfasst, in dem Verfahren zur Analyse und Weiterverarbeitung verschiedener Erze und Metalle behandelt werden. Der erste Teil der Handschrift gliedert sich in 40 Kapitel (S. 4-130), im zweiten Teil sind die Abschnitte nicht nummeriert (S. 133-420). Angebunden ist ein später (17. Jh. ?) entstandenes Inhaltsverzeichnis (S. 429-444), das kurze Zusammenfassungen der Kapitel bietet. Die Probierkunst besass für die Praxis des frühneuzeitlichen Bergbaus und Hüttenwesens grosse Bedeutung. In der Nähe der Eulenburg (tsch. hrad Sovinec), dem Stammsitz des Geschlechts in Nordmähren, engagierte sich Wok selbst im Bergbau auf Edelmetalle (Papajík 2005, S. 198-200). In Woks Person fielen demnach der Montanunternehmer und der Probierer zusammen. Die Handschrift gehörte vor 1924 zum Bestand der Bibliothek des Gymnasialmuseums (tsch. Knihovna gymnazijního muzea) in Troppau (tsch. Opava), einer Vorgängerinstitution der heutigen Bibliothek des Schlesischen Landesmuseums (tsch. Knihovna Slezského zemského muzea). Seit 1924 gilt die Handschrift als verschollen. Nach einem verheerenden Brand im Frühjahr 1945, dem auch alle Akzessionsjournale zum Opfer gefallen sind, gibt es in der Museumsbibliothek heute keinerlei Unterlagen zur Handschrift mehr (Auskunft vom 16.07.2015). Den aktuellen Kenntnisstand der tschechischen Forschung fasst David Papajík zusammen: "Vok beschäftigte sich auch mit theoretischen Aspekten des Bergbaus. Im Jahre 1526 verfasste er darüber ein umfangreiches, 420 Seiten umfassendes deutschsprachiges Werk, das zwar bis in die jüngste Vergangenheit erhalten geblieben und in der Bibliothek des Museums von Opava aufbewahrt worden, aber schon 1924 verschollen war. Wir kennen lediglich eine Beschreibung aus dem Jahr 1881, die Josef Zukal angefertigt hat. [...]. Es ist ungemein schade, dass sich dieses einzigartige Dokument der damaligen Auffassungen des Bergbaus nicht bis in die Gegenwart erhalten hat" (Papajík 2005, S. 200). Die erwähnte Beschreibung von 1881 bietet zusätzlich folgende Informationen: «Ms. chart. sec. XVI. Kl. Oct. kunstlos in schwarzes Leder geheftet, 420 Seiten [...]. Die Gegend von Eulenberg hatte im 15. und 16. Jahrhundert einen schwunghaften Bergbau; dem praktischen Bedürfniss [sic!] verdankt also das vorliegende Werk seine Entstehung. Es ist zweifelsohne Wok's Originalmanuscript und gewährt einen interessanten Einblick in den [d]amaligen Stand der Metallurgie. Der beigefügte Index stammt von einer andern Hand aus viel späterer Zeit; dieser Umstand sowie die starke Abnützung zeigen, dass das Buch lange gebraucht worden ist» (Zukal 1881, S. 15 f.). Die Handschrift wurde 1955 in New York erworben.
Online seit: 17.03.2016
Zugleich Reisebericht und Geographiewerk waren die Voyages von Jean de Mandeville, wahrscheinlich gegen 1355-1357 verfasst, im Mittelalter äusserst erfolgreich. Die zahlreichen handschriftlichen Kopien erlauben es, drei verschiedene Versionen des französischen Textes zu unterscheiden, aus denen lateinische und mundartsprachliche Übersetzungen hervorgingen. Die älteste deutsche Übersetzung, die auf ca. 1393-1399 zurückgehen soll, ist von Michel Velser, ein Mitglied der Familie von Völs (Völs, Südtirol). Das Exemplar S 94 aus der Bibliothek des Bischofs von Sitten Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und seines Sohnes Georges (ca. 1450-1529) enthält zahlreiche, zum Teil zoo- oder anthropomorphe Zierinitialen. Die mit Annotationen versehenen Vorsatzblätter bestehen aus Pergament. Der Sprache gemäss würde die Handschrift aus dem Norden der Schweiz stammen. Der Besitzereintrag auf f. 120v erwähnt einen Onkel „G“, was auf Georges Supersaxo selbst hinweisen könnte. Im Einband befand sich ein Fragment eines päpstlichen Dokumentes, das zweifellos auf die Mitte des 13. Jahrhunderts datiert werden kann, adressiert von einem Papst Innozenz an den Abt von Kempten. Ms. S 94 ist mit einer weiteren Handschrift aus der Bibliothek Supersaxo vergleichbar, mit S 99, die eine französische Version der Voyages enthält.
Online seit: 14.12.2017
Diese in ein Pergamentblatt geheftete Handschrift aus der Bibliothek des Bischofs von Sitten Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und seines Sohnes Georges (ca. 1450-1529) ist in mehrere Teile gegliedert. Der Hauptteil (ff. 2r-43r) ist den Walliser Statuten gewidmet (Statuten der Landschaft Wallis). Ihnen voraus geht ein Inhaltsverzeichnis in einer Version, die den Statuten (Landrecht) des Bischofs von Sitten und Kardinals Mathieu Schiner aus den Jahren 1511-1514 gleicht, jedoch eine andere Ordnung der Artikel sowie wichtige Modifikationen und Zusätze aufweist. Derselbe Schreiber hat auf ff. 65r-69v die Statuten (Kürzerung des Rechten) kopiert, die 1525 von Georges Supersaxo veröffentlicht und 1550 bestätigt wurden. Die vorliegende Handschrift der Bibliothek Supersaxo bildet daher lediglich eine vorläufige Version der Statuta von 1571. Erst die Handschrift von 1571, die sich im Staatsarchiv Wallis befindet (AV 62/4) und ausserdem sowohl auf Deutsch wie auf Französisch vorhanden ist, wurde die normative Basisreferenz bis zur Verkündung des Walliser Zivilgesetzbuches 1852. Zwischen diesen zwei Redaktionen der Statuten, auf ff. 51r-54v, befindet sich das Testament von Johannes Grölin (Groely), Bürger und ehemaliger Kastellan von Sitten (civis et olim castellani dominorum civium Sedunensium), am 8. Januar 1585 in Sitten durch den Notar Martin Guntern (1538-1588) verfasst. Verschiedene Notizen aus den Jahren 1557-1590 befinden sich am Anfang und am Ende der Handschrift (auf dem vorderen Spiegelblatt und f. 1; auf ff. 70v-77v und auf dem hinteren Spiegelblatt). Es handelt sich dabei um Kontoauszüge und Arbeiten von mehreren Händen, davon diejenige des Martin Guntern, zusammen mit Notizen, die sich auf die Geburt der Kinder von Bartholomäus Supersaxo († 1591) beziehen, den Enkel von Georges Supersaxo. Martin Guntern war nicht allein Notar, sondern auch eine wichtige politische Persönlichkeit (besonders Staatssekretär von 1570 bis zu seinem Tode), der eine wichtige Rolle in der Redaktion und Übersetzung der Walliser Statuten von 1571 spielte. Bartholomäus Supersaxo seinerseits, der 1565 einen Besitzervermerk auf der vorderen Innenseite von S 95 hinterliess, war Gouverneur von Monthey (1565-1567), Kapellan von Sitten (1574) und Vize-Vogt (1579-1585); 1573 heiratete er in zweiter Ehe Juliana, die Tochter von Johannes Groely.
Online seit: 22.03.2018
Diese deutschsprachige Sammelhandschrift ist Anfang des 15. Jahrhunderts vermutlich im Zürcher Dominikanerinnenkloster Oetenbach entstanden. Sie enthält neben dem liturgischen Psalter (für das monastische Stundengebet, Psalterium feriatum) auch die Cantica des Breviers und die Heiligenlitanei in deutscher Sprache, sowie ein Gebet. Spätestens im 17. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz des Solothurner St. Ursenstifts.
Online seit: 17.03.2016
Das geistliche Handbuch enthält verschiedene deutsche Texte: Neben einer Übersetzung des Nikodemus-Evangeliums und einer Kommunionsandacht dominikanische Exequien und mystische Texte zur Passion Christi. Die Handschrift ist im 3. Viertel des 15. Jhs. im oberrheinischen Raum entstanden und stammt aus dem Besitz des Berner Dominikanerinnenklosters (Inselkloster St. Michael). Nach der Reformation gelangte die Handschrift Ende des 16. Jahrhunderts in die Solothurner Ratsbibliothek (Bibliotheca civitatis).
Online seit: 21.12.2009
Diese oberdeutsche medizinische Sammelhandschrift enthält ausser dem Arzneibuch des Ortolf von Baierland und Auszügen aus dem Thesaurus pauperum des Petrus Hispanus eine Fülle weiterer heilkundlicher Texte wie das Corpus der Klostermedizin, verschiedene Fassungen des Wacholderbeertraktates, Auszüge aus Bartholomäus, dem Antidotarium Nicolai und vieles mehr. Zusammengestellt wurden die Texte zwischen 1463 und 1466 durch den Ravensburger Arzt Hans Stoll. Der Kodex ist im ersten Katalog der Solothurner Stadtbibliothek von 1766/1771 aufgeführt.
Online seit: 21.12.2009
Die Sammelhandschrift wurde in den 1560er Jahren in Obwalden angelegt, als Schreiber nennt sich ein Hans Werb. Sie enthält neben mittelalterlichen mystischen Texten (Rulman Merswin, Neunfelsenbuch; Heinrich Seuse, Büchlein der ewigen Weisheit) weitere geistliche Texte wie Gebete, Betrachtungen, Prophezeiungen, Legenden (u.a. um Niklaus von Flüe) und Abschriften von zeitgenössischen Flugschriften.
Online seit: 17.03.2016
Das Solothurner Legendar ist das früheste Zeugnis einer deutschsprachigen Legendensammlung. Die Handschrift ist im 2. Viertel des 14. Jhs. in einem Dominikanerinnenkloster geschrieben worden, möglicherweise in Töss (bei Winterthur) oder in Oetenbach (Zürich). Im 17. Jahrhundert ist die Handschrift nach Solothurn gelangt.
Online seit: 31.07.2009
Dieses deutsche Andachts- und Gebetbuch für Dominikanerinnen stammt aus dem Berner Inselkloster St. Michael. Es enthält unter anderem zahlreiche Auszüge aus Schriften Gertdruds von Helfta bzw. Mechthilds von Hackeborn. Den grössten Teil schrieb 1507 die Ordensschwester Luzia von Moos. Seit dem 17. Jahrhundert ist die Handschrift in Besitz der Solothurner Familie Gugger nachweisbar; Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte sie in die Solothurner Stadtbibliothek.
Online seit: 21.12.2009
Die Küchenmeisterei ist eines der am weitesten verbreiteten Kochbücher in deutscher Sprache. Bei der Solothurner Handschrift der Küchenmeisterei handelt es sich um die Abschrift einer gedruckten Ausgabe, die nicht vor 1487 entstanden sein wird.
Online seit: 25.06.2015
Die älteste erhaltene Solothurner Chronik von Anton Haffner (ca. 1535-ca. 1608) ist in verschiedenen handschriftlichen Fassungen überliefert. Diese Fassung hat Anton Haffner eigenhändig um 1577 zu Papier gebracht. Es finden sich auch Anmerkungen von der Hand seines Grossneffen, Franz Haffner (1609-1671), des Verfassers der bekannteren, gedruckten Solothurner Chronik von 1666.
Online seit: 08.10.2015