Die grossartig illuminierte Handschrift in zwei Bänden wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts verfasst und enthält den um 1235 entstandene Roman über die Väter der Helden der Tafelrunde, Guiron le Courtois. In CB 96 sind die verschiedenen Erzählungen in einer nur hier überlieferten Ordnung enthalten.
Online seit: 25.03.2009
Die beiden ursprünglich selbständigen Teile der Handschrift wurden wohl im letzten Drittel des 15. Jhs. (nach 1469, vgl. Registerblatt Bl. Iv) zusammengebunden. Der erste, einspaltig beschriebene Teil (Bl. 1r – 272) enthält Konrads von Megenberg Buch der Natur (Prologfassung). Dieser Teil der Handschrift weist marginal Korrekturen und Glossen (v. a. bei medizinisch relevanten Textteilen) auf, die vielleicht vom Erstbesitzer der Handschrift stammen (Hayer 1998, S. 162). Besonders in den Teilen I, III, IV, und V des Buch der Natur befinden sich Randnotizen und Interlinearglossen von einer Hand des 15. Jhs., welche die naturkundlichen Inhalte für die Predigt allegorisch aufbereiten. Zahlreiche kleinere und größere Rand-Illustrationen. Der zweispaltig beschriebene zweite Teil (Bl. 274ra-307rb) enthält ein medizinisches Kompendium in sechs Teilen (Kinderkrankheiten – Krankheiten aus dem Ungleichgewicht der humores – Augenkrankheiten – Pest, Hautkrankheiten, Fieber – Chirurgie und Wundarznei – Geschlechtskrankheiten, Knochenverletzungen, Verbrennungen), lateinische und deutsche Rezepte sowie ein deutschsprachiges Inhaltsverzeichnis. Auf Bl. 284ra befindet sich die Zeichnung eines chirurgischen Instruments. Früher Privatbesitz Antiquariat Hans P. Kraus, New York, Nr. 1958/13; davor Maihingen, Fürstl. Öttingen-Wallersteinsche Bibl., Cod. III.1.2° 3.
Online seit: 09.04.2014
Diese Handschrift enthält Werke von Laktanz, die in einer italienischen humanistischen Schrift in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschrieben wurden. Der Buchschmuck besteht aus vielen Initialen mit bianchi girari, mit seitlichen Randbordüren und einem Frontispiz, das auf drei Seiten ebenfalls mit bianchi girari und naturalistischen Elementen umgeben ist: Vögel, Schmetterlinge und ein Esel. Am unteren Rand halten zwei Putten einen Lorbeerkranz, welcher das Wappen des Auftraggebers enthält. Es gehört einem Mitglied der aragonesischen Königsfamilie von Neapel, vermutlich Ferdinand I., König von Neapel (1458-1494). Eine alte Signatur bestätigt, dass die Handschrift aus der Bibliothek der aragonesischen Könige von Neapel stammt.
Online seit: 23.04.2013
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und La Mort le roi Artu. Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und La Mort le roi Artu. Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und La Mort le roi Artu. Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und «La Mort le roi Artu». Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
John Lydgate verfasste das Troy Book gegen 1412-1420, im Auftrag von Heinrich V. als dieser noch Prinz von Wales war. Es setzt sich aus Distichen zusammen, mit einem Prolog, fünf Büchern, einem Epilog und einer Widmung an Heinrich V., dazu ein Envoi mit Titel „Verba auctoris“. Lydgate übersetzt hier die Geschichte vom Trojanischen Krieg auf Englisch, wobei er sich nicht direkt auf Homer stützt, sondern auf die Nacherzählung von Benoît de Sainte-Maure, den Roman de Troie, und auf die Historia Destructionis Troiae (1287) von Guido de Columnis.
Online seit: 18.06.2020
Von den insgesamt 19 erhaltenen Handschriften und Fragmenten der Prophesies de Merlin enthält einzig CB 116 den vollständigen Text. In der Handschrift wird in besonderer Weise deutlich, welches Ausmass die Episoden der Artussage innerhalb des Gesamtwerks der Prophezeiungen Merlins einnehmen.
Online seit: 25.03.2009
Die Doppelseite zu Beginn dieser Handschrift der Metamorphosen und der Fasti von Ovid zeigt seine Bezüge zur Antike: die Verwendung von Grossbuchstaben wie in der Antike, die purpurne Farbe, welche die gesamte Doppelseite einfärbt, und der Lorbeer, der die Verse des Dichters krönt. Diese Bezüge verankern die Herstellung dieses Bandes in der italienischen Renaissance. Die Widmung, die mit goldenen Lettern auf der Rückseite der ersten Seite steht, bestätigt diesen Ursprung: die Handschrift wurde vom Neapolitaner Ippolito Lunense für den Sekretär von Ferdinand I. von Aragon, Antonello Petrucci, abgeschrieben. Seine Waffen, umgeben von putti und Füllhörnern, kann man auf der Rückseite der zweiten Seite finden. Die Schriftarten wechseln im Stil, in der Farbe und in der Tinte, passend zum Text. Die Verzierung der bianchi girari von sehr hoher Qualität zeigt eine typische Neapolitanische Herstellung, die im Stil des königlichen Illuminators Cola Rapicano ausgeführt wurde.
Online seit: 21.12.2009
Diese Handschrift aus Italien enthält die Metamorphosen von Ovid. Der Text ist mit Marginal- und Interlinearglossen von verschiedenen zeitgenössischen und italienischen Händen des 15. Jahrhunderts versehen. Man kann vier Typen von Anmerkungen unterschieden: strukturierende, lexikalische und philologische, intertextuelle und kommentierende, welche von der Vitalität dieses Texts von Ovid im 14. Jahrhundert bis zum Anbeginn der Neuzeit zeugen. Das Frontispiz wurde mit einem Buchstaben verziert, der ein Porträt des Autors während des Verfassens seines Werks einschliesst, und mit einer Randbordüre, welche einen Engel mit roten Flügeln enthält.
Online seit: 23.04.2013
Die im 12. Jahrhundert vielleicht im Kloster von Weissenau in Deutschland hergestellte Abschrift von Heiligenviten ist mit ornamentierten und historisierten Initialen verziert. Auf f. 244r stellt sich der Illuminator „Fr. Ruffilus“ in einer bemerkenswerten Initiale selbst dar.
Online seit: 20.05.2009
Der Codex entstand in den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts. In einer Zeit, in welcher der Buchdruck bereits seine Qualitäten unter Beweis gestellt hatte, zeugt diese Handschrift von hoher kalligraphischer und illuminatorischer Kunst. Kopiert durch Bartolomeo Sanvito, der noch vier andere Handschriften des Canzoniere und der Triumphi von Petrarca herstellte, zeigt CB 130 eine ausgewogene und nüchterne Schrift sowie raffinierte Illuminationen. Drei ganzseitige Darstellungen auf Pergament stehen zu Beginn der Handschrift.
Online seit: 25.03.2009
Die Handschrift vereinigt zwei unterschiedliche italienische Gedichtsammlungen, nämlich die 380 Gedichte Petrarcas sowie die Werke der vorhergehenden Dichtergeneration, unter ihnen Dante. Im „libro de la mia Comare“ (Buch von meiner Taufpatin), sind die in archaisierender Schreibweise gehaltenen Gedichte Petrarcas ab und an mit einzelnen, sonst unbekannten Glossen versehen, die angeblich von einer Rezeption der Textes durch ein weibliches Publikum zeugen sollen.
Online seit: 20.05.2009
«De Balneis Puteolanis», ein dem Salernitaner Arzt Petrus de Ebulo zugeschriebenes Lehrgedicht beschreibt die Heilwirkung von rund dreissig Heilquellen aus dem Gebiet um Pozzuoli (Puteoli) und Baia (Baiae). Das Werk fand sowohl in Latein als auch in italienischen und französischen Übersetzungen weite Verbreitung und beschreibt Bäder, die 1538 bei einem Erdbeben zerstört wurden. Die Handschrift wurde mit ganzseitigen Miniaturen verziert und ist wahrscheinlich im Umfeld Roberts von Anjou entstanden.
Online seit: 31.07.2007
In diesem Werk der Blütezeit Platons berichtet Phedon den Tod von Sokrates, welchem er als Zeuge beiwohnte, und gibt die letzten Worte des grossen Philosophen in der Form eines letzten Dialogs mit Kebes und Simmias wider. Diese Handschrift, die mehrere schöne gemalte Initialen enthält, wurde im 15. Jahrhundert auf Pergament abgeschrieben. Die runde humanistische Schrift stammt von der Hand eines einzigen Schreibers, der in rot mit „Marcus Speegnimbergensis scripsit“ unterzeichnet (f. 76).
Online seit: 02.06.2010
Die zwanzig Komödien des Plautus, die in dieser Handschrift enthalten sind, wurden im Laufe der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in einer äusserst gepflegten, humanistischen Schrift geschrieben. Jede Komödie beginnt mit einer goldenen Initiale mit bianchi girari. Die erste Seite ist ausserdem mit einem Rahmen aus floralem Flechtwerk versehen, das im unteren Teil von einer Lorbeerkrone, flankiert von zwei Putten, unterbrochen wird. Das unbemalte Innere des Kranzes war für die Wappen des Besitzers vorgesehen. Laut einer alten Signatur auf dem vorderen Spiegelblatt befand sich die Handschrift im 17. Jahrhundert im Besitz der Maurinerbibliothek in Rom.
Online seit: 14.12.2018
Diese Handschrift, die im 15. Jahrhundert in Florenz auf Pergament geschrieben wurde, ist in ihrem ursprünglichen Einband erhalten. Die humanistische Schrift stammt von einem einzigen Schreiber, mit grossen goldenen Initialen und „bianchi girari“ zu Beginn jedes Buches. Man kann einige mit violetter Tinte geschriebene Marginalglossen finden, sowie andere neuere, die vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammen. Nach Herodot und Thukydides ist Polybios der dritte der grossen griechischen Historiker. Er konzentrierte sich auf den Bericht der römischen Eroberung, die sich durch die vielen Konflikte, die sich an unterschiedlichen Orten abspielten, kennzeichnet.
Online seit: 02.06.2010
Die Elegien von Properz wurden 1466 in Florenz von Gian Pietro da Spoleto in einer eleganten humanistischen Schrift geschrieben. Die Handschrift gehörte Antonello Petrucci d'Aversa († 1487) der in der aragonesischen Kanzlei tätig war und fand später in die Bibliothek der aragonesischen Könige in Neapel Eingang. Die Initialen zu Beginn der einzelnen Bücher und das Frontispiz sind mit bianchi girari geschmückt. Der im Lorbeerkranz freigelassene Raum für ein Wappen (f. 1r) ist leer geblieben.
Online seit: 18.12.2014
Die Handschrift enthält das Romuleon, eine anonym verfasste und Benvenuto da Imola zugeschriebene Sammlung lateinischer Texte zur Geschichte Roms. CB 143 wurde um 1440 in Frankreich geschrieben, vermutlich zu Lebzeiten Karls VII., der auf f. 6v abgebildet ist. Zu Beginn der Handschrift findet sich eine Reihe bemerkenswerter Miniaturen.
Online seit: 25.03.2009
Die Handschrift enthält den Traktat Le Mortifiement de Vaine Plaisance des Königs René von Anjou. Das 1455 verfasste allegorische Gedicht lädt den Menschen in einem Dialog zwischen Seele und Herz zur Enthaltsamkeit im unbefriedigenden irdischen, hin zum gottgefälligen Leben ein. CB 144 ist mit acht ganzseitigen Miniaturen verziert, die um 1470 durch Jean Colombe ausgeführt wurden.
Online seit: 25.07.2006
Die am Ende des 13. Jahrhunderts entstandene Abschrift enthält die Reihe der Artusromane in Prosa: «Estoire del Graal», «Merlin», «Suite Merlin», «Queste del saint Graal» und «Mort le roi Artu». Vor allem die darin vorkommenden Einschübe machen CB 147 zu einer einzigartigen Handschrift: den Helden der Artussage werden biblische Texte, Übersetzungen der Evangelien und der Genesis sowie Predigten von Maurice von Sully in den Mund gelegt. Ferner enthält die Handschrift die «Faits des Romains» und eine nur hier belegte Prosafassung des «Roman de Troie». Die umfangreichen Illuminationen sind in einem originellen Stil gehalten.
Online seit: 25.07.2006
Die Handschrift enthält die französische Übersetzung von François Dassy des Carcel de amor von Diego San Pedro (1437-1498). Diese stützt sich auf die italienische Übersetzung von Lelio Manfredi, die 1513 fertiggestellt wurde. Diego de San Pedro ist ein Dichter und Erzähler der frühen spanischen Renaissance, der vermutlich hebräischer Abstammung war und zum Christentum konvertierte. Carcel de amor, eine seiner beiden bekannten Novellen, ist eine Liebesgeschichte über die Bezähmung der leidenschaftlichen Liebe durch die Vernunft. Sie wurde 1492 in Sevilla zum ersten Mal gedruckt und in verschiedene Sprachen übersetzt. Die Handschrift ist mit 19 Vignetten illustriert, welche meist von architektonischen Rahmen umgeben sind, in welchen Personen in zeitgenössischen Kleidern dargestellt sind. Die Handschrift wurde vermutlich zwischen 1521 und 1527 für Charles III. de Bourbon-Montpensier (Charles de Bourbon) ausgeführt – sein Wappen befindet sich nämlich auf f. 1v. Bevor die Handschrift zur Sammlung von Martin Bodmer kam, gehörte sie der Familie Demidow, dem Grafen Alexis Golowkin und Sir Thomas Philipps.
Online seit: 17.12.2015
Seneca war während des Mittelalters der meistgelesene und beliebteste der antiken Dramatiker. Die Handschriften seiner Tragödien, wovon bis heute beinahe 400 Exemplare bekannt sind, stammen überwiegend aus dem 14. und 15. Jahrhundert, so wie die Kopie der Fondation Bodmer. Diese enthält ausserdem zu Beginn jedes Seneca-Dramas eine historisierte Initiale, die jeweils die dramatische Handlung zusammenfasst, zum Beispiel der Selbstmord der Jokaste und die Blendung des Ödipus am Anfang des gleichnamigen Dramas (f. 46v). Ihre eher bescheidene Umsetzung wurde wahrscheinlich in Norditalien ausgeführt, wo die meisten illuminierten Ausgaben (ungefähr 50) dieses Textes hergestellt wurden.
Online seit: 10.10.2019
„Es ist schöner zu erleuchten, als nur zu leuchten; ebenso ist es schöner, den anderen zu überbringen, worüber man nachgedacht hat, als nur nachzudenken.“ Das Hauptwerk von Thomas von Aquin, die Summe der Theologie, ist das sinnbildliche Werk der christlichen Scholastik. Gegen Ende des Lebens des Dominikaners verfasst, ist sie unvollendet geblieben wegen dem Tod ihres Autors. Die Theologie präsentiert sich in organischer Form und ist in Fragen (quaestiones) verfasst und in Artikel unterteilt. Die Handschrift CB 161 wurde in Frankreich hergestellt, sicher in Paris, nur kurze Zeit nach dem Tode des Philosophen; sie wird in ihrem alten Einband aufgewahrt. Die Inschrift vom Ende des 13. Jahrhunderts, die man auf hinteren Buckdeckel lesen kann, zeigt, dass die Handschrift als Pfand von Jean de Paris bei der Ausleihe eines anderen Werks hinterlegt wurde.
Online seit: 21.12.2009
In seinem De bello Peloponensium erweist sich Thukydides als wahrhafter Historiker, wenn er den Ursprung des Peloponnesischen Krieges schildert und dann die Ereignisse Jahr für Jahr mit einer grossen Genauigkeit darstellt. Diese Pergamenthandschrift ist ausserordentlich schön illustriert, vor allem durch zwei „putti“ und durch eine Person im Innern einer Initiale, die eine blaue Rüstung trägt und ein Schwert hält. Die humanistische Schrift, in einer leicht eckigen Kursive, stammt von der Hand eines einzigen Schreibers.
Online seit: 02.06.2010
Dieser elegante, in humanistischer Kursive geschriebene Kodex enthält die Elegiae des lateinischen Elegikers Tibull, ein im Mittelalter wenig verbreiteter Text, der gegen Ende des 14. Jahrhunderts von den italienischen Humanisten wieder entdeckt wurde. Die Handschrift wurde in Florenz geschrieben und illuminiert, vielleicht für Braccio, ein Mitglied der Familie Martelli, der sein Wappen auf der Titelseite hinzufügen liess. Die Handschrift gelangte später in die Hände der florentinischen Familie der Medici, die ihr Wappen auf das vordere Vorsatzblatt malen liess. 1968 erwarb Martin Bodmer die Handschrift aus der Sammlung von Thomas Phillipps.
Online seit: 25.06.2015
Humanistische Handschrift der italienischen Spätrenaissance mit Auszügen aus verschiedenen Werken lateinischer und griechischer Autoren, unter anderem von Plinius, Cicero, Silius Italicus, Plautus, Titus Livius, Horaz, Sallust, Plutarch, Seneca und anderen. E. Pellegrin ordnet die Schrift, wie schon früher Tammaro de Marinis, dem Kopisten Gian Marco Cinico zu, der zwischen 1458 und 1494 für die Könige von Neapel arbeitete. Die verschiedenen Teile beginnen mit Initialen aus Gold mit bianchi Girari, die nur teilweise ausgeführt wurden (Bll. 1v, 4v, 20r, 22r, 50r, 186v). Einige Ranken wurden ausgelassen, finden sich aber auf einem blauen, roten, grünen oder schwarzen Hintergrund, andere wurden rosa, grün oder blau eingefärbt und und finden sich auf schwarzem oder goldenem Hintergrund. Viele sind mit Putten und Tieren wie Hasen, Hirschen, Schmetterlingen oder Vögeln versehen. In zahlreichen Rahmen sind Putten dargestellt, die jagen oder andere spielerische Aktivitäten ausführen (z.B. Bll. 55r, 79r, 139r, 169r).
Online seit: 17.12.2015
Dieses von Boccaccio zwischen 1353 und 1356 verfasste und 1373 ergänzte ethische Werk, das von der Unstetigkeit des Schicksals handelt, wurde häufig abgeschrieben, gedruckt und in viele Sprachen übersetzt. Es kannte einen grossen Erfolg in Europa. Die französische Übersetzung von Laurent de Premierfait für Jean de Berry hatte einen ebenso grossen Erfolg, wie dies die achtundsechzig Handschriften bezeugen, die von diesem Text erhalten sind. Im Gegensatz zur lateinischen Version weisen die französischen Handschriften ein reiches ikonographisches Programm auf, das vermutlich von Laurent de Premierfait selbst erstellt wurde. Dies gilt auch für den CB 174, der im 15. Jahrhundert in Frankreich erstellt wurde. Jedes Buch wird mit einer kleinen Darstellung eröffnet (insgesamt 150), welche die „Fälle“ darstellen, die im darauf folgenden Text beschrieben werden.
Online seit: 22.03.2012
Die Rhetorica, die während mehr als zehn Jahren das lateinische Unterrichtswerk von Guillaume Fichet war, ist Zeuge dieser „Redekunst“, deren Abhandlungen alsbald verschwinden sollten. Diese reich illuminierte Handschrift wurde 1471 an der Sorbonne in Paris geschrieben (im selben Jahr wie die gedruckte Edition des Textes); die Handschrift beginnt mit einer grossen Miniatur, die den Autor darstellt, der sein Buch der Prinzessin Jolanda von Savoyen widmet.
Online seit: 22.03.2012
Die 13 Zeichnungen dieser französischen Handschrift, die im 15. Jahrhundert geschrieben wurde, stammen von einem der wichtigsten Buchmaler des späten Mittelalters: Jean Fouquet (BnF, ms. fr. 247). Sie sind reichlich mit Gold geschmückt und füllen zwei Drittel der Seite aus; viele mit Blumen verzierte Initialen ergänzen das ikonographische Programm. Das erste Blatt fehlt, welches sicherlich mit Buchschmuck verziert war (Adam und Eva?). Zu Beginn des Prologs zeigt eine kleine Miniatur den Autor, der sein Buch schreibt. Die Antiquitates iudaicae vergegenwärtigen die Geschichte der jüdischen Nation von der Entstehungsgeschichte bis zum Jahr 66 unserer Zeitrechnung.
Online seit: 22.03.2012
Halb historisches, halb sagenumwobenes Luxusexemplar des Leben des Aesop, das von Maximos Planudes um 1300 zusammengestellt wurde. Diese Seiten bildeten einst den ersten Teil einer Handschrift der Fabeln von Aesop, welche heute hauptsächlich in New York aufbewahrt wird. Sie wurde in Florenz zwischen 1482 und 1485 von Démétrios Damilas, einem der Hauptkopisten des Hofes der Medici, für den jungen Sohn Lorenzos des Prächtigen, Piero II. de' Medici, geschrieben, der damals 10-12 Jahre alt war. Im prachtvollen Frontispiz kann man die Porträts von Planudes und Piero II. erkennen.
Online seit: 17.12.2015
Exemplar der sogenannten Pariser Bibel, einer Taschenbibel in der jeweils der ganze Bibeltext des Alten und Neuen Testaments auf relativ kleinem Format in zwei Spalten mit kleiner Schrift enthalten ist. Dieser Codex wurde in Zentralfrankreich oder Ostfrankreich um die Mitte des 13. oder in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts produziert. Sie zeichnet sich durch nicht weniger als 82 historisierte Initialen und 66 Ornamentinitialen aus. Besonders ist auch die Tatsache, dass der biblische Text Spuren einer sorgfältigen Korrektur aufweisen und dass die Psalmen in kleine Abschnitte unterteilt sind und dies nach einem Schema, das einen monastischen Auftraggeber ausschliesst, sondern eher annehmen lässt, dass dieser ein Laienpriester oder sogar jemand aus dem Laienstand gewesen sein könnte. Aus einem radierten Besitzernachweis ist zu entnehmen, dass die Handschrift 1338 dem Coelestinerpriorat Notre-Dame von Ternes (Limoges) gehörte und möglicherweise ein Geschenk von Roger le Fort, dem Stifter des Priorats war. Dieser war selber Sprössling der Edlen von Ternes (Limoges) und ab 1343 Erzbischof von Bourges. Bevor diese Taschenbibel in den Besitz der Sammlung Martin Bodmers gelangte, war sie Teil der Sammlung von Baron Edmond de Rothschild (1845-1935), von dem sie den Namen „Rothschild-Bibel“ erhielt.
Online seit: 17.12.2015
Diese auf persisch geschriebene Handschrift enthält eine Auswahl der "Hundert Sprüche Alis", einer Sammlung von Sprüchen und Sprichwörtern, die herkömmlicherweise Ali ibn Abi Talib, dem vierten rechtsgeleiteten Kalifen sowie Vetter und Schwiegersohn des Propheten Mohammeds, zugesprochen werden. Bei den Schiiten (von šīʿat ʿAlī, die "Partei Alis") nimmt Ali als erster Imam eine wichtige religiöse Rolle ein. Die Handschrift wurde 1559 von dem Kalligraphen Jalal ibn Muhammad in Buchara geschrieben. Für den Text benutzte er die Nastaliq-Schrift, eine weit verbreitete kalligraphische Schrift für das persisch-arabische Alphabet, die Überschriften hingegen führte er in der gewöhnlichen arabischen Nasḫī-Schrift aus. Die sechs ganzseitigen, mit Gold hervorgehobenen Miniaturen wurden im 2./3. Viertel des 17. Jahrhunderts hinzugefügt. Zu bemerken ist auf f. 9v unten in der Mitte die seltene Darstellung einer Figur, die dem Betrachter den Rücken zuwendet und von der nur der Hinterkopf zu sehen ist. Auf derselben Seite wurden links, hinter mehreren Musikern, auch zwei an der Kleidung erkennbare Europäer dargestellt.
Online seit: 25.06.2015
Diese Sammelhandschrift, in von Kaschmiri beeinflusstem Devanāgarī geschrieben, vereint eine Anzahl von rituellen Texten, die sich mit der Anbetung von Vishnu befassen. 1. (ff. 1_1r-1_6r) vorbereitende Texte und Rituale (ohne Namen oder Titel). Zu Beginn steht eine wahrscheinlich von Pāñcarātra beeinflusste Serie von rituellen Praktiken, genannt nyāsas und dhyānas, d.h. die Zuordnung von Gottheiten und Silben zu verschiedenen Körperteilen und die Visualisierung der Hauptgottheit. 2. (ff. 1_6r-1_149v) Bhagavadgīta: der Haupttext in dieser Sammlung. Die Bhagavadgīta („der Gesang des Erhabenen“ - Vishnu / Krishna), die ein Teil des Mahābhārata Epos ist (Buch 6 von 18), ist einer der meistkopierten Texte der Hindutradition und in einer Vielzahl von Handschriften überliefert. 3. (ff. 2_1r-2_107v) Kopien von anderen Teilen des Mahābhārata, Śāntiparvaṇ, die alle im Zusammenhang mit Vishnu stehen. 4. (ff. 3_1r-6_31v) zwei Teile des Pāñcarātrika Sanatkumārasaṃhitā, die sich mit dem Lob von Vishnu beschäftigen, sowie Mantras wie (ff. 4_1r-4_21r) Pāṇḍavagītāstotra, (ff. 5_1r-5_20v) Gopālapaṭala, (ff. 6_1r-6_23r) Gopālalaghupaddhati und andere Texte. 5. (ff. 7_1r-7_37v) Teile der Tantras, a. Saṃmohanatantra, die das Lob von Vishnu behandeln, d.h. Gopālasahasranāmastrotra; b. Gautamītantra, der Gopālastavarāja genannte Teil. 6. (ff. 8_1r-10_8r) Zwei verschiedene Texte: 1. Niṃbarkakavaca, ein Werk von Vishnuismus-Anhänger, die Nimbarka verehrten. 2. Teile ritueller Texte des Sāmaveda, die sich mit den 5 saṃskāras befassen, dazu verschiedene vedische Mantras, wie z.B. das Gāyatrī, in ihren vishnuistischen Formen. 7. (ff. 11_1r-11_11v) Teil des Bhaviṣyotarapurāṇa, das die Anbetung der mit Vishnu verbundenen Steine aus dem Fluss Gaṇḍakī behandelt (die geläufige Bezeichnung ist shaligram). Die Handschrift enthält 3 illuminierte Titel und 12 Miniaturen, die meisten davon zeigen Krishna. Dem Kolophon gemäss (ff. 11_11v-11_12r) wurde der Text im Kaschmir von einer Gaṇeśa[bhaṭṭa?] Nandarāma genannten Person geschrieben, in einem Ahalyamath genannten Kloster im Jahre 1833 V.S., d.h. 1776 oder 1777 n. Chr. Der zweite Teil des Kolophons hingegen (fehlt teilweise) verknüpft die Geschichte der Handschrift mit Vrindavan.
Online seit: 14.06.2018
Es handelt sich um ein besonders schönes, in Frankreich (Paris?) oder Flandern geschriebenes Exemplar des sog. Heilsspiegels, des Speculum humanae salvationis. Das Werk selbst ist in über 200 Handschriften und zahlreichen Drucken erhalten. Der Heilsspiegel gliedert sich in die Vorgeschichte des Heils (Altes Testament), die Heilsgeschichte des Neuen Testaments (von der Verkündigung bis zum Weltgericht), die 7 Stationen der Leidensgeschichte, die 7 Schmerzen und die 7 Freuden Marias. Heute fehlen 4 Blätter, auch der Anfang ist nicht mehr vorhanden.
Online seit: 04.11.2010
Das Devotionale von Abt Ulrich Rösch von St. Gallen enthält verschiedene Gebete, Zeittafeln und Kalendarien, ist mit Zierinitialen geschmückt und wurde im Jahr 1472 geschrieben.
Online seit: 31.07.2009
Diese Antiphonarhandschrift wurde im Auftrag von Abt Johannes I. von Schwanden für das Stundengebet der Klostergemeinschaft von Einsiedeln geschrieben. Zusammen mit Cod. 611-613 bezeugt diese Handschrift die Einführung des guidonischen Notensystems mit Quadratnotation.
Online seit: 23.04.2013
Christus und die Minnende Seele; Heinrich Seuse, Leben und Schriften. Die Handschrift kam aus dem Besitz des Ehepaares Ehinger-von Kappel (Konstanz) in das Dominikanerinnenkloster St. Peter in Konstanz und von dort vermutlich über die Abtei Rheinau nach deren Aufhebung als Depositum nach Einsiedeln.
Online seit: 26.04.2007
Diese Handschrift enthält wie Cod. 33 rund 150 Sermones des Zisterzienserabtes Bernhard von Clairvaux (1090-1153), die laut Eingangszeilen auf 1v dieser seinen Schülern vorgetragen hatte und die zwecks Verbreitung von einem gewissen Godefridus aufgeschrieben wurden. Der Text von gleichmässiger Hand in dunkelbrauner Tinte ist durchgehend mit rot ausgemalten Majuskeln und zwischendurch kleinen rotgrün verzierten Initialen geschmückt. Eine andere Hand in hellbrauner Tinte macht, an den obersten Seitenrand gedrängt und teilweise abgeschnitten, kurze Angaben zum Inhalt und Aussagen zum Autor. Der Codex entstand vermutlich unter Abt Berchtold (1178-1197).
Online seit: 04.10.2011
Der Dominikaner Heinrich Seuse (1295-1366) hat mit diesem kleinen „Büchlein der ewigen Weisheit“ ein im Spätmittelalters weit verbreitetes Werk geschaffen. Die Handschrift 153 gehört zum Handschriftenbestand des Frauenklosters St. Andreas in Engelberg und stellt mit cod. 141 einen sehr frühen Textzeugen dar.
Online seit: 18.12.2014
Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie des Kollegiatstifts von St. Vinzenz der Stadt Bern, kurz nach seiner Gründung im Jahre 1484/85 erstellt wurde. Er enthält den ganzen Winterteil des Temporale und des Sanctorale und des Commune Sanctorum nach der Liturgie der Diözese Lausanne. Der Buchschmuck mit Miniaturen zu zahlreichen Initialen wird dem Meister des Breviers des Jost von Silenen, einem Wanderkünstler, der in Freiburg, Bern, Sitten und später in Ivrea und Aosta tätig war, zugeschrieben. Seinen Namen verdankt er einem Brevier, das in zwei Bänden um 1493 für den Sittener Bischof Jost von Silenen (1482-1496) erstellt wurde. Nach der Einführung der Reformation in Bern im Jahre 1528 und der darauf folgenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von Antiphonaren veräussert: vier davon wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und wurden dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die andern beiden – darunter ein Doppel dieser Handschrift – kamen unter Umständen, die noch nicht geklärt sind, nach Vevey und werden heute dort im historischen Museum aufbewahrt.
Online seit: 18.12.2014
Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie des Kollegiatstifts St. Vinzenz der Stadt Bern (gegründet im Jahre 1484/85) erstellt wurden. Er enthält das Proprium de sanctis und das Commune Sanctorum des Sommerteils (25. März bis 25. November) nach dem Ritus der Diözese Lausanne. Die Dekoration entspricht weitgehend derjenigen des ersten Bandes und kann einem anderen anonymen Buchmaler von geringerer Qualität zugeschrieben werden. In der Folge der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der daran anschliessenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von sechs Handschriften veräussert. Vier wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die zwei anderen – davon ein Doppel dieses Bandes – gelangten unter noch nicht geklärten Umständen nach Vevey, wo sie heute im historischen Museum aufbewahrt werden.
Online seit: 18.12.2014
Dieser dritte Band ist der letzte Teil eines Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Vinzenz der Stadt Bern (gegründet im Jahre 1484/85) erstellt wurde. Er enthält den Sommerteil des De Tempore nach der Liturgie der Diözese Lausanne. Das Doppel ist im Band IV enthalten. Der Buchschmuck enthält fünf illuminierte Initialen, Fleuronnée-Initialen und Cadellen des Künstlers, der auch Band I verziert hat. In der Folge der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der daran anschliessenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von sechs Handschriften veräussert. Vier wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die zwei anderen gelangten unter noch nicht geklärten Umständen nach Vevey, wo sie heute im historischen Museum aufbewahrt werden.
Online seit: 18.12.2014
Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie des Kollegiatstifts St. Vinzenz der Stadt Bern, das in den Jahren 1484/85 gegründet wurde, erstellt wurde. Er enthält den Sommerteil des De Tempore nach der Liturgie der Diözese von Lausanne. Das Doppel befindet sich in Band III. Der Buchschmuck eines anonymen Künstler enthält Cadellen, Fleuronnée-Initialen und eine illuminierte Initiale mit Bordure auf f. 1r. Im Zuge der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der daran anschliessenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von sechs Handschriften veräussert. Vier wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die zwei anderen gelangten unter noch nicht geklärten Umständen nach Vevey, wo sie heute im historischen Museum aufbewahrt werden.
Online seit: 18.12.2014
Brevier, rot und blau rubriziert, mit zahlreichen Initialen auf Goldgrund sowie Drolerien am unteren Blattrand. Kalendar mit den Tierkreiszeichen und den in jedem Monat fälligen bäuerlichen Arbeiten. Besonders hervorzuheben sind die blattgrossen Darstellungen des heiligen Christophorus (S. 176), der Anbetung der drei Könige (S. 178) und von Christus am Kreuz (S. 179). Aufgrund der Erwähnung von Heiligen im Kalendar und im Rest der Handschrift ist diese vermutlich in Besançon entstanden. Von dort ist sie auf ungeklärten Wegen in den Besitz der Solothurner Patrizierfamilie Wallier gelangt: Besitzvermerke von Guillaume Wallier (16. Jh.) und Henri Wallier (1605) auf S. 4 und 731, von letzterem auch im vorderen Spiegel. Im Katalog der Thurgauischen Kantonsbibliothek von 1858 wird auf S. 90 die Provenienz Fischingen angegeben. Möglicherweise ist die Handschrift durch einen der zwei Fischinger Äbte aus Solothurn, Augustin Bloch aus Oberbuchsitten (1776-1815) oder den letzten Fischinger Abt Franz Fröhlicher von Bellach (1836-1848), nach Fischingen gelangt.
Online seit: 23.04.2013
Die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstandene einspaltige Handschrift wurde von einem Schreiber sehr sorgfältig in einer humanistischen Minuskel verfasst. Im Werk enthalten sind die zwei Texte Cribratio Alcorani (ff. 1r-70r) und Contra Bohemos (ff. 70v-90r) von Kardinal Nikolaus von Kues (1401-1464). Er versuchte mit Cribratio Alcorani eine präzise philologische und historische Untersuchung des Korans vorzunehmen und setzte sich in Contra Bohemos mit dem Hussitentum auseinander. Die Titelseite (f. 1r) ist mit bianchi girari (Weissrankenornamenten) geschmückt. Zwei Medaillons mit Wappenschildern sind in der Bordüre integriert. Die Wappen zeigen einen weissen Löwen auf blauem Hintergrund und werden mit den päpstlichen Insignien gekrönt. Das Wappen kann Papst Paul II. (Pietro Barbo, 1464-1471) zugeordnet werden, was zeigt, dass die Handschrift im Auftrag des Papstes oder zumindest unter seinem Pontifikat entstanden ist. Die jeweiligen Anfangsinitialen sind golden mit einem Hintergrund in Blau und Grün. Einzelne Initialen wurden stärker hervorgehoben und eine dem Titelblatt entsprechend mit Weissrankenornamenten geschmückt. Der mit Pflanzenornamenten, Medaillons und Heiligendarstellungen reich verzierte Einband der Handschrift stammt aus dem 16. Jahrhundert. Das zentrale Medaillon auf der Vorderseite zeigt Maria mit dem Jesuskind.
Online seit: 10.12.2020
Die einspaltige Papierhandschrift ist auf den 20. Dezember 1453 datiert (f. 163r). Geschrieben wurde das Liber officiorum von einer Haupthand, die in der gesamten Handschrift ebenfalls rote Marginalien angebracht hat. Für die Interlinearglossen, weitere Marginalien und rote Handweiser ist eine zweite Hand verantwortlich. Kapitelüberschriften und Lombarden wurden durchgängig in Rot gehalten. Die drei Teile des Werkes werden jeweils durch eine Initiale mit figürlichem Inhalt eingeleitet (f. 1r, 69r, 112v). Fol. 1r wurde zusätzlich noch mit einem Rahmen aus Pflanzenornamenten geschmückt. Das Exlibris im vorderen Spiegel stellt uns den aus Frauenfeld stammenden Georg Alfred Kappeler (1839-1916, Theologe und Pfarrer) als Besitzer der Papierhandschrift vor. Die Familie Kappeler ist nachweislich seit 1443 in Frauenfeld ansässig. Durch ihre einflussreichen Tätigkeiten wie Statthalter, Lehrer oder Pfarrer gehörte die Familie Kappeler im 19. Jahrhundert zum Bildungsbürgertum, dem auch Georg Alfred Kappeler angehörte. Das Erbe von Georg Alfred Kappeler lebt durch einige wertvolle Handschriften und Drucke noch heute in der Kantonsbibliothek Thurgau weiter.
Online seit: 10.12.2020
Die Schwabenspiegelhandschrift wurde 1410 in Auftrag gegeben. Sie enthält eine Land- und Lehensrechtssammlung, welche im Spätmittelalter in Süddeutschland und der heute deutschsprachigen Schweiz in Gebrauch war. Des Weiteren gehören die damit verbundenen biblischen Bücher der Könige und Makkabäer sowie eine erste deutsche Übersetzung der Handfeste, des Freiburger Stadtrechts von 1249, zum Inhalt. Als Besonderheit findet sich in der Handschrift eine Miniatur mit dem Freiburger Stadtbanner, welches sich hier zum ersten Mal in den heutigen Farben Schwarz und Weiss zeigt.
Online seit: 21.12.2009
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Winterteil des Proprium de tempore. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1511 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck/Miniaturen von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg. Einband aus der Franziskanerwerkstatt von Freiburg, um 1517.
Online seit: 20.12.2012
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Winterteil des Proprium de tempore. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1511 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck/Miniaturen von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg. Einband aus der Franziskanerwerkstatt von Freiburg, 1528-1559.
Online seit: 09.04.2014
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Sommerteil des Proprium de tempore sowie das Commune sanctorum. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1509/1510 und 1517 in der Schreibwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg.
Online seit: 20.12.2012
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Sommerteil des Proprium de tempore sowie das Commune sanctorum. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1509/1510 und 1517 in der Schreibwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg.
Online seit: 09.04.2014
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Winterteil des de Sanctis, das Officium B.M.V. und das Commune Sanctorum. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1510 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg von 2 Händen (A und B). Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg, und einem Gehilfen.
Online seit: 20.12.2012
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Winterteil des de Sanctis, das Officium B.M.V. und das Commune Sanctorum. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1510 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg von 2 Händen (A und B). Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg, und einem Gehilfen.
Online seit: 09.04.2014
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Sommerteil des de Sanctis und das Officium B.M.V. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1510 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Ruprecht (Fabri) in Freiburg vollständig von Hand B (vgl. Kapitelsarchiv St. Niklaus, ms. 5). Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg.
Online seit: 20.12.2012
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Sommerteil des de Sanctis und das Officium B.M.V. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1511 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg.
Online seit: 09.04.2014
Breviarum, bestimmt für den Gebrauch der Diözese von Lausanne, dem das Psalterium vorangeht. Die verschiedenen Teile des Textes beginnen mit Miniaturen, die etwas altertümlich wirken. Nach einer Notiz am Ende des Textes ist die Handschrift gegen 1400 im Auftrag von Pierre Frenscher de Montagny, Pfarrer an St. Niklaus in Freiburg, von Magister Gilles angefertigt worden. Eine andere Notiz erinnert an eine Stiftung für den St. Silvesteraltar in der St. Nikolauskirche in Freiburg.
Online seit: 04.10.2011
Brevier für den Gebrauch der Diözese Lausanne. Die Zusätze im Kalendar zeigen, dass die Handschrift seit dem 14. Jahrhundert in einem Dominikanerkonvent von Lausanne benutzt wurde. Die Handschrift, die zum Zeitpunkt einer Neueinbindung im 18. Jahrhundert stark beschnitten wurde, ist mit wenigen Initialen verziert, die meisten davon weisen pflanzliche Verzierungen und Marginaldrolerien auf.
Online seit: 14.12.2017
Psalterium-Hymnarium, bestimmt für den Gebrauch der Dominikaner. Die Heiligen, die im Kalender eingetragen sind, lassen auf einen möglichen süddeutschen oder böhmischen Ursprung schliessen. Vor allem die Art der Verzierung der illuminierten Initialen und Fleuronnés deuten auf einen böhmischen Ursprung und eine Datierung auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts hin (Mitteilung Martin Roland, Wien).
Online seit: 04.10.2011
Dieses kleine, aber umfangreiche (198 ff.) Gebetbuch in einer Variante des Norddeutschen (Mittelniederdeutsch) ist, gemäss der weiblichen Form in zahlreichen Gebeten, für eine Frau bestimmt. Mit Ausnahme einer ganzseitigen Miniatur, die Christus als Gärtner vor Maria Magdalena darstellt (Noli me tangere), wurden alle Illuminationen entfernt. Ein Exlibris auf der vorderen Spiegelseite informiert uns darüber, dass diese kleine Handschrift 1891 ein Geschenk von Franz Xaver Karker, Domherr des Breslauer Doms, an die Bibliothek Fribourg war.
Online seit: 08.10.2020
Unvollständiges Graduale, bestimmt für den Gebrauch der Augustiner-Eremiten. Es wurde im Jahre 1539 von Jacobus Frank geschrieben, der am unteren Rand der Seite 51r dargestellt ist. Die Handschrift enthält zahlreiche Miniaturen mit Wappen, Spruchbändern und Monogrammen von verschiedenen Händen von 1538 bis 1594. Die Miniaturen sind stellenweise herausgeschnitten und wurden teilweise wieder eingeklebt.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift, welche an einem unbekannten Ort während der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts abgeschrieben wurde, stellt ein schönes Beispiel eines mit Noten versehenen Zisterzienser Antiphonars dar (nur das Proprium de Tempore ist hier erhalten): eine elegante Schrift mit grossem Zeilenabstand ermöglicht eine gute Lesbarkeit, eine viereckige Musiknotation, welche über dem Vier-Linien-System angeordnet ist, und eine reiche Verzierung von Fleuronné-Initialen und Drolerien. Die Fragmente einer Bibel des 12. Jahrhunderts sind zu Beginn der Handschrift eingebunden und sind wertvolle Zeugen für die paläographische Untersuchung von älteren Handschriften, welche von den Zisterziensern in Hauterive geschaffen wurden.
Online seit: 31.03.2011
Dieses Missale der Diözese Lausanne wiederspiegelt den Inhalt der Handschrift Ms. 7 aus dem Franziskanerkloster Fribourg. Die Handschrift wird von eleganten Fleuronné-Buchstaben in Rot, Blau und Grün geschmückt, sowie von der Seite des Te igitur, die von einem Blütenfries mit einem Vogel, der eine Blume im Schnabel hält, eingerahmt wird. Die gegenüberliegende Seite, die wahrscheinlich eine Miniatur mit der Kreuzigung enthielt, ist ausgeschnitten worden. Das Missale war Teil der Sammlung von Karl Friedrich von Steiger (gest. 1982), und wurde 1991 von der BCU Freiburg gekauft.
Online seit: 08.10.2020
Antiphonar aus dem Franziskanerkloster Freiburg, datiert 1488 nach dem Kolophon f. 214v. Am Rand oder bei den Initialen gezeichnete Drôlerien. Mit einer Miniatur (f. 14v, Geburt Christi) und schönen Initialen (Blumen, Früchte, Zucchini), die dem Meister des Breviers des Jost von Silenen zugeschrieben werden.
Online seit: 09.04.2014
Dieser unvollständige liturgische Psalter entstand in den Jahren 1335-1350 in Neapel. Der aussergewöhnliche Buchschmuck ist das Werk des Malers Christoforo Orimina. Da sich in der Handschrift drei verschiedene Wappen finden, lässt sich der ursprüngliche Auftraggeber (ein Mitglied des angevinischen Hofes in Neapel) nicht eindeutig feststellen. Nachdem die Handschrift während des 19. Und 20. Jahrhunderts häufig den Besitzer wechselte, kam sie als Teil der Sammlung «Comites Latentes» in die Bibliothèque de Genève.
Online seit: 09.12.2008
Dieses wertvolle Stundenbuch wurde in Florenz um 1470-1480 geschaffen; sein reicher und eleganter Buchschmuck stammt aus der Werkstatt des bekanntesten Illuminators in Florenz zu der Zeit, Francesco d'Antonio del Chierico, von dessen Hand auch die illuminierten Seiten zu Beginn der Messen sind, ebenso die illuminierten Initialen im Text. Auch die Filigraninitialen sind sehr elegant. Ein Wappen, leider teilweise ausgelöscht, weist darauf hin, dass dieses Manuskript für die Heirat eines Mitglieds der Familie Serristori angefertigt wurde. 1970 wurde das Manuskript von einem Privatsammler erworben und kam später als Teil der Sammlung Comites Latentes in die Bibliothèque de Genève.
Online seit: 23.06.2014
Die handgeschriebene Haggada Comites Latentes 69 wurde 1756 in Wien geschaffen. Sie ist mit schwarzer Tinte verziert und imitiert meisterhaft den Kupferstich. Autor ist der berühmte Schreiber und Illustrator Simmel ben Moses aus Polna (aktiv zwischen 1714 und 1756), der gegen dreissig datierte und heute erhaltene Handschriften produzierte, wovon jedoch nur 17, inklusive CL 69, Autographe sind. Seine Kunstwerke gehören zu den bemerkenswertesten Beispielen der Dekoration hebräischer Handschriften im Zentraleuropa des 18. Jahrhunderts. Das Hohelied Salomons, von späteren Händen kopiert, bildet den Abschluss dieser grossartigen Handschrift.
Online seit: 22.06.2017
Diese Handschrift ist eine hagiographische Zusammenstellung in französischer Prosa, welche das Leben der Apostel, Märtyrer, Beichtväter und Heiligen erzählt. Einige der Erzählungen werden Wauchier de Denain zugeschrieben. Die Handschrift wird ins erste Viertel des 14. Jahrhunderts datiert, wurde von Maître Papeleu und dem Buchmaler Mahiet ausgeschmückt und enthält insbesondere mehr als achtzig historisierte Initialen.
Online seit: 17.03.2016
Dieser Briefsammelband, der 1467 und 1468 in Neapel für Roberto da Sanseverino, den Prinzen von Salerno, geschrieben wurde, enthält Briefe von Diogenes von Sinope, Brutus und Hippokrates, die im Mittelalter als die wirklichen Verfasser dieser Briefe angesehen wurden. Sie wurden von Francesco Griffolini Aretino und Ranuccio d'Arezzo ins Lateinische übersetzt. Dieses Buch wurde im 20. Jahrhundert mehrmals zum Verkauf angeboten und von angesehenen Sammlern erworben.
Online seit: 15.04.2010
Die Bible Historiale ist die von Guyart des Moulins Ende des 13. Jahrhunderts ins Französische und in Prosa übersetzte Bibel. Sie ist als biblische Geschichte dargestellt und vereint die Vulgata von Hieronymus mit der Historia Scholastica von Petrus Comestor. Sie wurde rasch durch den zweiten Band der Bible du XIIIe siècle (Bibel des 13. Jahrhunderts) ergänzt. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung im 14. und 15. Jahrhundert sind heute 144 Exemplare bekannt, sowohl vollständige Exemplare als auch Fragmente.
Online seit: 22.03.2012
Die Bible Historiale ist die von Guyart des Moulins Ende des 13. Jahrhunderts ins Französische und in Prosa übersetzte Bibel. Sie ist als biblische Geschichte dargestellt und vereint die Vulgata von Hieronymus mit der Historia Scholastica von Petrus Comestor. Sie wurde rasch durch den zweiten Band der Bible du XIIIe siècle (Bibel des 13. Jahrhunderts) ergänzt. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung im 14. und 15. Jahrhundert sind heute 144 Exemplare bekannt, sowohl vollständige Exemplare als auch Fragmente.
Online seit: 22.03.2012
Die Bible Historiale ist die von Guyart des Moulins gegen Ende des 13. Jahrhunderts auf Französisch und in Prosa übersetzte Bibel. In der Form einer heiligen Geschichte präsentiert, vereint sie die Vulgata des Hieronymus und die Historia Scholastica von Petrus Comestor. Sie wurde umgehend durch den zweiten Band der Bible du XIIIe siècle ergänzt. Weit verbreitet im 14. und 15. Jahrhundert zählt man heute 144 vollständige und fragmentarische Exemplare.
Online seit: 26.09.2017
Die Bibliothèque de Genève bewahrt ein drittes Exemplar in zwei Bänden der Bible Historiale von Guyart des Moulins (neben Ms. fr. 1/1-2 und Ms. fr. 2). Trotz der groben Ausführung seiner Zeichungen ist diese Kopie aufgrund ihrer Herkunft bemerkenswert. Sie wurde von Jean Bagnel im Auftrag von Hugonin Dupont kopiert, Händler und Bürger der Stadt Genf, und kam im Jahr 1603 in den Besitz der Bibliothèque de Genève.
Online seit: 18.06.2020
Die Bibliothèque de Genève bewahrt ein drittes Exemplar in zwei Bänden der Bible Historiale von Guyart des Moulins (neben Ms. fr. 1/1-2 und Ms. fr. 2). Trotz der groben Ausführung seiner Zeichungen ist diese Kopie aufgrund ihrer Herkunft bemerkenswert. Sie wurde von Jean Bagnel im Auftrag von Hugonin Dupont kopiert, Händler und Bürger der Stadt Genf, und kam im Jahr 1603 in den Besitz der Bibliothèque de Genève.
Online seit: 18.06.2020
In diesem Werk, das am Ende des 14. Jahrhunderts in Valenzia verfasst wurde, beschreibt der Autor das Universum der Engel, inspiriert von Dionysios Areopagitas De triplici gerarchia. Der Text, der im 15. Jahrhundert weit verbreitet war, wurde auf Französisch übersetzt und in einer ersten gedruckten Edition in Genf im Jahr 1478 herausgegeben. Illuminiert durch den Meister des Boccaccio in Genf, enhält das Ms. fr. 5 die Wappen der Jeanne de Laval, zweite Frau des Königs René d'Anjou.
Online seit: 18.12.2014
Die Legenda aurea ist eines der meist kopierten Werke des gesamten mittelalterlichen Abendlandes. In Form von kurzen Texten präsentiert vermischt sie die Feiern des Temporale und des Sanktorale, die während des Jahres begangen werden, gemäss der Abfolge des liturgischen Kalenders. Sowohl in Latein wie auch in den Volkssprachen weit verbreitet, wurde sie zu verschiedenen Zwecken benutzt, sei es als Hilfsmittel für die Predigt, oder sowohl für den Laien wie für den Kleriker als Quelle der moralischen Erbauung durch die private Lektüre.
Online seit: 25.06.2015
Diese Universalhistorie enthält biblische und weltliche Geschichte und gilt für das Mittelalter als eine der ausführlichsten ihrer Art. Datierbar ins dritte Viertel des 15. Jahrhunderts wurde die Handschrift durch den bekannten flämischen Illuminator Wilhelm Vrelant verziert, dessen Minaturen von höchster Qualität zeugen.
Online seit: 09.12.2008
Jean de Courcy schrieb zwischen 1416 und 1422 eine Chronik mit dem Titel La Bouquechardière, nach dem Namen seines Lehensgutes. Die Chronik umfasst 6 Bücher und ist eine Zusammenstellung von mythologischen, biblischen und sagenhaften Erzählungen. Der erste Band enthält die 3 ersten Bücher, d.h. die Geschichte Griechenlands, Trojas und der Trojaner, welche der Zerstörung ihrer Stadt entkommen konnten. Die Genfer Handschrift entstammt dem Lyoner Atelier, das „de Guillaume Lambert“ genannt wird. Sie enthält wunderschöne Frontispiz-Buchmalereien zu Beginn jedes Buches.
Online seit: 09.04.2014
Jean de Courcy schrieb zwischen 1416 und 1422 eine Chronik mit dem Titel La Bouquechardière, nach dem Namen seines Lehensgutes. Die Chronik umfasst 6 Bücher und ist eine Zusammenstellung von mythologischen, biblischen und sagenhaften Erzählungen. Der zweite Band enthält die drei letzten Bücher, d.h. die Geschichte der Assyrer, der Makedonier und Alexanders und der Makkabäer. Die Genfer Handschrift entstammt dem Lyoner Atelier, das „de Guillaume Lambert“ genannt wird. Sie enthält wunderschöne Frontispiz-Buchmalereien zu Beginn jedes Buches.
Online seit: 09.04.2014
Diese historische Sammlung, deren Erzählungen sich von der Genesis bis zu Julius Cäsar erstrecken, war im Mittelalter sehr erfolgreich. Die erste Ausarbeitung geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Diese unvollständige Kopie endet mit der triumphalen Rückkehr von Pompeius nach Rom. Die Handschrift wurde in Paris hergestellt und enthält 34 Miniaturen in Grisaille.
Online seit: 18.06.2020
Auf die Anfrage Karls des Kühnen hin übersetzte Vasco de Lucena 1470 unter dem Namen „Traitté des faiz et haultes prouesses de Cyrus“ die Kyropädie von Xenophon, nach der lateinischen Übersetzung von Poggio Bracciolini (Institutio Cyri, 1445). Illuminiert durch den „Maitre des prières de 1500“ weist die Handschrift sieben Miniaturen auf, welche die Geschichte von Kyrus erzählen. Diese inspirierte den Herzog von Burgund in seinen politischen und militärischen Handlungen.
Online seit: 04.10.2018
Vasco de Lucena übersetzte die Alexandergeschichte des Quintus Curtius auf Wunsch von Isabella von Portugal, Gattin von Philipp III., Herzog von Burgund. Er ergänzte den lückenhaften Text des römischen Schreibers, indem er sich hauptsächlich auf die Texte von Plutarch und Justinus stützte. Im Jahr 1468 vollendet, ist die Übersetzung Karl dem Kühnen, dem Sohn Isabellas gewidmet. Sie stellt Alexander als Eroberer dar, bar aller vererbten Legenden der höfischen Literatur. Dieses Exemplar, in der Bibliothèque de Genève aufbewahrt, wurde durch einen flämischen Künstler illuminiert, den Maître d'Edouard IV, der gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Brügge aktiv war, und durch eine zweite Hand, deren Identität nicht sicher festgelegt ist.
Online seit: 23.09.2014
Auf die Anfrage von Johann II. von Frankreich unternimmt der Dominikaner Pierre Bersuire (Petrus Berchorius) zwischen 1354 und 1356 die Übersetzung der drei damals bekannten Dekaden (I, III und IV) des Werkes Ab Urbe condita von Titus Livius. Diese Geschichte Roms erstreckt sich von der Gründung der Stadt bis zum Kampf der Römer gegen die Keltiberen. Die Ausgabe der Bibliothèque de Genève stammt vom Beginn des 15. Jahrhunderts und trägt das Exlibris des Herzog von Berry. Es wurde vom „Maître des Cleres femmes“ von Jean de Berry gezeichnet und von Künstlern, welche wie der „Maître du duc de Bedford“ arbeiteten.
Online seit: 21.12.2010
Le Mignon ist eine Sammlung von verschiedenen historischen Erzählungen und moralischen oder philosophischen Texten. Henri Romain ist der Autor der Zusammenfassung der drei Dekaden von Titus Livius und des Compendium historial, einer Zusammenstellung antiker Geschichten. Laurent de Premierfait ist der Übersetzer des De la vieillesse von Cicero, und Jean Courtecuisse übersetzte das Des Quatre vertus cardinales von Seneca. Diese Handschrift aus dem Atelier des Maître François präsentiert sieben wunderschöne Frontispiz-Illuminationen.
Online seit: 08.10.2020
Dieses Werk, das auch unter dem Titel „Livre de Jules César“ bekannt ist, enthält eine Sammlung von Texten von Julius Caesar, Sallust, Sueton und Lukan, welche in den Jahren 1211-1214 verfasst wurde. Der noch immer unbekannte Autor hatte die Absicht, die Geschichte der ersten zwölf römischen Kaiser zu erzählen, doch er beendete sein Unterfangen am Ende der Erzählung des Lebens von Julius Caesar. Der Buchschmuck der Genfer Handschrift stammt von verschiedenen Händen, darunter der Haupthand, die dem „Maître de l'échevinage de Rouen“ zugeschrieben wird, der das Titelblatt gemalt hat. Es trägt das Wappen von Louis de Bourbon, dem unehelichen Sohn von Karl I., Herzog von Bourbon.
Online seit: 08.10.2015
Noël de Fribois, Notar, Sekretär und Berater des Königs Karl VII., verfasste das Abrégé des chroniques de France, das er im Juni 1459 dem König vorlegte. Er beginnt seine Chronik mit der Belagerung von Troja und beendet sie im Jahr 1383. Das Genfer Exemplar weist zwei anonyme Fortsetzungen auf, die über die Herrschaft von Karl VII. und von Ludwig XI. berichten. Dieser erste Teil der Handschrift wird durch 27 illuminierte Szenen geschmückt. Der Text wird mit der Mémoire sur les rois de Sicile von Jean de Candida, die von Charles Guillart auf Französisch übersetzt wurde, und mit verschiedenen Chroniken, Geschichte und anderen, im 16. Jahrhundert angefügten Schriften fortgesetzt.
Online seit: 18.06.2020
Die Kreuzzugsgeschichte ist eine Übersetzung im Dialekt von Französisch-Flandern der Historia rerum in partibus transmarinis gestarum von Guillaume de Tyr. Die Handschrift wurde durch Simon Marmion, einen der bedeutendsten Illuminatoren des 15. Jahrhunderts, ausgeschmückt.
Online seit: 09.12.2008
Der florentinische Schreiber und Notar Brunetto Latini ging 1260 ins Exil, nach der Niederlage der Guelfen in der Schlacht von Montaperti. Er liess sich bis 1266 in Frankreich nieder, wo er den Trésor verfasste, eine Enzyklopädie auf Französisch, die bis zum Ende des 15. Jahrhunderts weit verbreitet war. Der Buchmaler, der das in der Bibliothèque de Genève erhaltene Exemplar illuminierte, ist unter dem Notnamen "Meister der Genfer Latini" bekannt, oder auch als der "Meister der Schöffen von Rouen". Ursprünglich durch vier Frontispizien verziert, weist das Manuskript heute nur noch zwei davon auf, wovon eines eine berühmte Darstellung eines mittelalterlichen, städtischen Marktes ist.
Online seit: 23.09.2014
Im Auftrag des Königs Philipp III. der Kühne verfasste der Dominikaner Laurent d'Orléans ein Buch über die Tugenden und Laster für Laien. Er liess sich im 3. und 4. Traktat (f. 6r-33r) vom Miroir du monde inspirieren, indem er zwei Abhandlungen dieses im 13. Jahrhundert geschriebene und im Königreich weit verbreitete Werk kompilierte. Der fünfte Traktat über die Tugenden (f. 33r-99r) ist der einzige, selbständig von Bruder Laurent verfasste Teil. Der Buchmaler, der die 8 Miniaturen malte, ist unbekannt, war aber wahrscheinlich in Nordfrankreich tätig.
Online seit: 10.10.2019
Das Livre de bonnes meurs, das dem Herzog Jean de Berry gewidmet ist, inspiriert sich am Sophilogium desselben Autors. Es handelt sich im Wesentlichen um ein moralisches und religiöses Werk. Als Teil des „Prinzenspiegels“ bringt es die Tugenden und moralischen Qualitäten zur Sprache, die ein idealer Prinz besitzen sollte. Die Genfer Handschrift repräsentiert die erste, auf 1404 datierte Fassung. Illuminiert durch den Meister des Froissart de Philippe de Commynes, weist sie eine einzelne und schöne Illumination auf der Titelseite auf.
Online seit: 10.10.2019
Pierre le Fruitier, genannt Salmon, Sekretär von Karl VI. und Einflussnehmer bei Johann Ohnefurcht, dem Herzog von Burgund, schrieb 1409 einen bunt zusammengewürfelten Text, der etwas von einem Fürstenspiegel, einem Briefsammelband und einer Autobiographie hat. Salmon stellt die für seinen Herrscher nötigen Qualitäten dar, um gut zu regieren (siehe Paris, BnF, fr. 23279). Nach seinem Rückzug vom Hofe im Jahre 1411 und nach der Änderung der königlichen Politik gegenüber Johann Ohnefurcht legte er einige Jahre später, um 1412-1415, eine zweite Fassung des Textes vor, welche heute in Genf aufbewahrt wird. Diese Handschrift gehört zu den Glanzstücken der Bibliothèque de Genève, insbesondere wegen der Darstellung von Karl VI., in welcher er auf einem mit Lilien verzierten Bett in einem tiefen Blauton mit seinem Sekretär diskutiert.
Online seit: 23.06.2014
Dieser Sammelband, der aus der Sammlung von Alexandre Petau stammt, vereint vier Texte, die zu einem unbekannten Zeitpunkt zusammengefügt wurden. Der erste und längste Text (f. 2r-81r), das Enseignement de vraie noblesse von 1464, wird Hugues de Lannoy zugeschrieben, einem Mitglied des Ordens vom goldenen Vlies, der mit diesem Text einen Prinzenspiegel vorlegt, der das Interesse des Umfelds des burgundischen Herzoghofes wecken sollte. In diesem Teil befindet sich die einzige Dekoration der Handschrift, eine grosse Illumination (f. 3r), die durch den Hauptassistenten des Brüggerischer Illuminators Guillaume Vrelant ausgeführt wurde, der unter dem Namen Maître de la Vraie Cronicque descoce bekannt ist. Nach diesem Text folgen die Chronique d'Ecosse (f. 82r-90v) mit der Geschichte Schottlands von seinen Ursprüngen bis ins Jahr 1463, ein Text über „Le droit que le roy Charles VIIIme pretend ou royaulme de Naples“ (f. 91r) und zum Schluss das Leben der Hl. Helena auf Lateinisch (f. 91v-93r).
Online seit: 18.06.2020
Dieses Werk enthält zwei Traktate: den Livre des deduis, ein Handbuch zur Jagd, und den Songe de Pestilence, eine allegorische Erzählung, die über den Kampf der Tugenden und der Laster berichtet. Das Genfer Exemplar wird dem unter dem Namen Meister des Robert Gaguin bekannten Illuminator zugeschrieben.
Online seit: 26.09.2017
Friedrich II. von Hohenstaufen schrieb während der 1240er Jahre eine Abhandlung über die Falknerei auf Lateinisch (De arte venandi cum avibus), um seinen Sohn Manfred in die Vogeljagd einzuführen. Diese Abhandlung, welche aus 6 Büchern zusammengesetzt ist, war Gegenstand einer zweiten Überarbeitung durch Manfred, der jedoch nur die ersten beiden Bücher bearbeitete. Die Abhandlung wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts auf Französisch übersetzt, nach einer Handschrift, welche sich heute im Vatikan befindet und welche die Ergänzungen Manfreds der ersten zwei Bücher enthält. Die französische Version ist in 4 Handschriften erhalten, darunter jene von Genf, welche vom Brügger Meister von 1482 („Maître brugeois de 1482“) und seiner Gesellen ausgeschmückt wurde.
Online seit: 09.04.2014
Der Ovide moralisé ist ein Gedicht, das aus 72'000 Oktosyllaben besteht. Der anonyme Autor übersetzte ca. zwischen dem Ende des 13. und dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts die 15 Bücher der Metamorphosen des Ovid, indem er die antiken Mythen für die christliche Erbauung umfunktionierte. Das Exemplar von Genf, datiert auf das Ende des 14. Jahrhunderts, wurde von zwei Künstlern illuminiert, vom Maître du Rational des divins offices und vom Maître du Roman de la Rose.
Online seit: 23.06.2014
Der Roman de la Rose ist ein poetisches Werk von beinahe 22'000 achtsilbigen Versen. Der erste Teil dieses allegorischen Romans (mehr als 4'000 Verse) wurde von Guillaume de Lorris gegen 1230 geschrieben und von Jean de Meun etwa vierzig Jahre später vollendet. Obwohl das Werk ursprünglich als höfische Erzählung entworfen wurde, verliert sich der zweite Teil in Ausschweifungen zu verschiedensten Themen und kritisiert namentlich auch den Mythos der Rose von Guillaume de Lorris. Das Testament ist ein Gedicht aus 544 vierzeiligen Alexandrinern in Monoreim, welche die spirituelle Entwicklung von Jean de Meun verdeutlichen.
Online seit: 22.06.2010
Als Schriftstellerin und Poetin von grossem Renomée hat Christine von Pisan zahlreiche Werke hervorgebracht und selbst die Ausgestaltung des Bildprogramm ihrer Handschriften bestimmt. So auch in diesem Codex, dessen Inhalt die Erstellung einer utopischen Stadt durch und für die Frauen schildert.
Online seit: 09.12.2008
Im Auftrag von Jeanne de Laval, Ehefrau des Königs René von Anjou, stellte 1465 ein Geistlicher aus Angers seine Prosabearbeitung der ersten Fassung des Pèlerinage de vie humaine von Guillaume de Deguileville fertig. Sein anonymes Werk respektiert den Originaltext und seine Aufteilung in vier Bücher. Die gänzlich und reich illustrierte Handschrift wird auf das dritte Viertel des 15. Jahrhunderts datiert.
Online seit: 13.10.2016
Im Auftrag von Jeanne de Laval, Ehefrau des Königs René I. von Anjou, stellte 1465 ein Geistlicher aus Angers seine Prosabearbeitung der ersten Fassung des Pèlerinage de vie humaine von Guillaume de Deguileville fertig. Sein anonymes Werk respektiert den Originaltext und seine Aufteilung in vier Bücher. Ihm folgt der Danse aux aveugles (vor 1465) von Pierre Michault. Der Meister des Antoine Rolin versah die beiden Texte mit einer äusserst reich verzierten Ausstattung, die jedoch nicht ganz vervollständigt wurde.
Online seit: 13.10.2016