Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Codex 83(76)
Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 5, Schreibschulen der Diözese Konstanz: Stift Einsiedeln, Genf 1943, S. 171.
Handschriftentitel: Breviarium.
Entstehungszeit: XII. S.
Beschreibstoff: Schönes, gut gegl. Pg. Fleischseite weiss, Haarseite gelblich, mit Poren. Sorgfältige Nähte. HFHF.
Umfang:
462 FF
Format:
F. 2. 26 x 34,5 cm.
Lagenstruktur:
Kustoden: keine. Meist IV.
Zustand: Prachtvoller Band, mit vielen Gebrauchsspuren, Marginalien usw., u. a. des von Ligerz.
Seiteneinrichtung:
Die einzelnen Teile (Kalendar usw.) haben verschiedenen Schriftspiegel samt entsprechender Liniierung. Die Neumentexte (F. 9-106) überwiegend einspaltig, mit je 3 vertikalen Begrenzungslinien am innern und äussern Rand. (20,5 (19 (17,2)) x ca. 25 cm). 25 Z. Von F. 105 an zweikolumnig. (20 (18,5 (à 8,7 cm)) x ca. 25 cm), die innern und äussern Spatien ca. 1 cm, Mittelspatium ca. 1,5 cm. Begrenzungslininen: ab//cd mit 2 mittleren vertikalen Begrenzungslinien. 30 Z. Linierung mit Gr. nach Faltung. Zirkellöcher am Rand, z. T. abgeschnitten.
Schrift und Hände:
- Rost- bis dunkelbraune Tinte.
- Von einer Einsiedler Hand, der gleichen kalligraphischen wie das Graduale. Sie ist hier klein, zierlich, nahe verwandt mit der Hand von Eins. 113 und 114.
- F. 111 ff. von mehreren, gleichzeitigen, kalligraphischen, festen stattlichen Händen.
Buchschmuck:
- Im Kalendar einfache Titel, ähnlich wie etwa in Eins. 113, 114. A 9 nur skizziert, nicht farbig ausgeführt. Einzelnes ist rubriziert.
- Einfache, rote, romanische Majuskeln als Abschnittsinitialen. Die ausgeführten Initialen durchaus in gleicher Art, vgl. etwa U 49v, mit Ranken u. a. Motiven, in dunklem Grün und Blau. Vgl. etwa V 105, B 377.
Spätere Ergänzungen: Ergänzende Einschübe mit urbarialen Notizen des 12. und 13. Jhs. verschiedentlich. Hände und Einträge von H. v. Ligerz.
Einband:
In grauweissem, abgeschabten, mittelalterlichem Ledereinband (25,5 x 35,5 cm). 3 Bünde. 2 Schliessen, fehlen, ebenso die alten Buckel und Beschläge aus Messing, vgl. die vorhandenen Nägellöcher in Vorder - und Rückdeckel.
Provenienz der Handschrift: Bibliotheks-Vermerk des (17. Jh.).