Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Lenz Philipp / Ortelli Stefania, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 3: Abt.V: Codices 670-749: Iuridica; Kanonisches, römisches und germanisches Recht, Wiesbaden, 2014, S. 247-251.
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  • Gustav Scherrer, Verzeichnis der Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Halle 1875, S. 235-236.
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  • Mordek Hubert, Bibliotheca capitularium regum Francorum manuscripta. Überlieferung und Traditionszusammenhang der fränkischen Herrschererlasse, Monumenta Germaniae Historica, München 1995, S. 668-670
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 729
Public Domain Mark

Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 235-236.

Handschriftentitel: Cod. Sang. 729
Entstehungszeit: s. IX incip.
Frühere Signatur: No. 97
Beschreibstoff: Pgm.
Umfang: 404 Seiten
Format: 4° (23 ½ und 16 C.)
Zustand: Von vorn defekt, und feuchtfleckig bis S. 52
Seiteneinrichtung: Zu 20-25 Zeilen mit besonderer Signatur für jeden Theil
Schrift und Hände: Durchaus von Einer Hand
Einband: Originaleinband
Inhaltsangabe:
  • 1). S. 1-260 (Signatur: III-XVII): Lex Romana Visigothorum.
    • (S. 1-9) Register, wovon das erste Blatt bis Severus fehlt
    • (S. 10-12) Ueberschrift: >In Chri nomen incipit lib. legum auctoritas Alarici regis< hierauf das Commonitorium: Utilitatis populi nostri …–… atque subscripsi explicit
    • (S. 13-260) das Breviarium selbst: >Incipiunt tituli legum ex corpore Theodosiani breviter succincti.<
    Die Varianten dieses Codex sind von Hänel in Varietas scriptt. codd. etc. Bonn 1834 bekannt gemacht; Weiteres über denselben in den Prolegomena seiner Ausgabe der Lex Rom. Visig. Leipzig 1849. 4°.
  • 2). S. 261-334 (Signatur: 'q. I-III'): Lex Salica.
    • (S. 262-267) Register über 98 Titel
    • (S. 268) leer
    • (S. 269) >In nomine scae trinitatis incipit prologus libri Salicae.< Hierauf der Prolog: Gens Francorum inclyta etc. (S. 269-272).
    • (S. 272-328) der Text des Gesetzes in 99 Titeln; der letzte De Chrenechruca (sic), der im Register fehlt, ist eine blosse Bemerkung in 3 Zeilen.
    • Unmittelbar darauf: >Incipit decretum hildeberti< (S. 328-334, letzte Worte: Colonia feliciter)
    • und sodann S. 334 der Epilog: Expliciunt leges Salicae libri III quem vero etc. …–… conservata fuissent. Die Hs. ist beschrieben von Pardessus Loi Salique p. LXIII, und gehört nach Merkel Lex Salica Berol. 1850 p. XCV zur zweiten Familie der Sammlung in 99 Titeln, veränderter Text der merovingischen Ausg., wie in Cod. Paris 4409 und 4629. Die malbergische Glosse fehlt.
  • 3). S. 335-404 (Signatur: 'q. I-IIII'): 'Lex Alamanorum quae temporibus Chlotario domino' etc. (Korrigirt in: Chlotarii domini, ohne weitere Rasur). Text in 97 Kapiteln, deren Ueberschriften nur bis Kap. 39 angeben sind. Ende: XII sol. solvat. Explicit lex Alamaorum. Ein Register ist nicht vorhanden. Vgl. Pertz Archiv VII p. 757 (V, 215. VI, 480). Merkel's Ausgabe der Lex Hlotrarrii in Monum. Germ. Leges III Fasc. 1 a° 1851 stützt sich auf eine Wolfenbüttler Hs. (Bd. 1), die er für die älsteste hielt, während sie nach G. Waitz in Göttinger Gel. Anz. (Nachrr. Juli 1869 p. 280) blos sehr inkorrekt und Merkel's Edition deshalb verfehlt ist. Siehe noch gegen Merkel's Klassifizirung der Hss.: E. de Rozière in: Revue hist. de Droit français 1855 Livr. 1 p. 69 und Hinschius in Sybel's Hist. Zeitschr. XI (1864) p. 395
  • Die Vereinigung des Breviarium Alar. mit dem Salischen und Alemannischen Gesetz in Einem Buch erklärt sich aus dem nationalen, nicht territorialen Grundsatz des Rechtsprechens im Mittelalter.
Provenienz der Handschrift:
  • Cod. 729 ist im ältesten Stiftskatalog p. 17 aufgeführt als: Lex theodosiana. Lex ermogeniana. Lex Papiani. Lex Francorum. Lex Alamannorum in vol. 1.
  • Derselbe diente den Maiern des Kl. Säckingen in Glarus als Handexemplar,
  • kam mit dem übrigen Nachlass Aeg. Tschudy's, von dessen Hand viele Korrekturen und Beischriften im Codex sind, auf Schloss Greplang, wo er vermuthlich die Feuchtflecken erhielt
Erwerb der Handschrift: und von da als No. 97 des Nachlasses durch Kauf nach St. Gallen zurück.